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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Großstadt der Welt will versorgt werden, da macht auch London keine Ausnahme. Obst-, Gemüse-und Fischhändler hatten sich in den riesigen Hallen ausgebreitet. Wer hier arbeitete, der brauchte oft mehr als ein Jahr, um sich zurechtzufinden. Alles war sehr unübersichtlich, glich einem Chaos, aber nur auf den ersten Blick. Beschäftigte man sich genauer mit der Materie, sah alles anders aus. Da stellte der Beobachter sehr schnell fest, daß dieses Chaos in die richtigen Bahnen gelenkt wurde. Der Markt erwachte in den frühen Morgenstunden. Mitternacht lag erst drei Stunden zurück, da trafen die ersten Transporter mit frischer Ware ein.
    Fisch von der nahen Küste, Gemüse aus Frankreich oder den Niederlanden, Obst aus den südlichen Ländern, Blumen und frische Kräuter aus englischen oder französischen Gärten. Die Händler besaßen ihre Stammplätze an den Rampen. Die Tracks mit der frischen Ware rollten an.
    Noch lag die Dunkelheit über London, doch die Umgebung der Markthallen war an bestimmten Stellen in taghelles Licht getaucht. Dafür sorgten starke Halogenlampen, die ihren blau weißen Schein gleich gewaltigen Inseln verteilten.
    Wo gearbeitet wird, da wird auch verdient. Und wo verdient wird, gibt es immer wieder schräge Vögel, die, ohne groß zu arbeiten, abkassieren wollen.
    Der Mafioso Logan Costello, der sich selbst als heimlicher Herrscher Londons bezeichnete, kassierte den Haupteil seines Geldes aus schmutzigen Geschäften.
    Er ging allerdings auch einer normalen Tätigkeit nach. Unter anderem war er im Handelsregister der Stadt als Großhändler für Obst und Gemüse eingetragen.
    Waren, die er aus Italien importierte und an die zahlreichen italienischen Geschäftsleute in London verkaufte. Sie mußten bei ihm kaufen, dazu noch zu überhöhten Preisen.
    Wer es nicht tat, dem begegnete Costello zunächst mit einem sanften Druck, indem er Fußvolk schickte, das durch sein Benehmen Gäste aus dem Lokal vertrieb.
    Reichte das nicht, griff die Mafia zu härteren Mitteln. Da brannte mal ein Lokal ab, und wenn das nicht half, verlor einer der Besitzer schon mal einen Finger.
    Bis zum Mord kam es selten, irgendwann wurde jeder weich, und so kassierte Costello bei jeder noch so kleinen Pizzeria mit. Das war bekannt, aber niemand traute sich, gegen den großen Capo anzugehen und Anzeige gegen ihn zu erstatten.
    Die Hallen, die Costello gemietet hatte, gehörten mit zu den größten auf dem Markt. Sie lagen auch verkehrsgünstig. Die Lastwagen mußten nicht erst durch schmale Ladenstraßen und Gassen kurven, um ihr Ziel zu erreichen.
    Wer bei Costello arbeitete, war dazu vergattert worden, den Mund zu halten. Das galt eigentlich nur für die Männer in gehobener Position, von den Vorarbeitern aufwärts. Das Fußvolk dagegen wußte zumeist nicht, von wem es den Lohn bekam, und Gerüchte interessierten die Männer nicht, die froh waren, einen Job bekommen zu haben. Dieser Morgen im April lief eigentlich ab wie jeder. Schon sehr früh war in den Hallen der Betrieb angelaufen, noch bevor die ersten Trucks mit Ware eintrafen.
    Die Vorarbeiter scheuchten die zumeist noch müden Hilfskräfte durch die Hallen. Da man an diesem Tag größere Mengen erwartete, mußte auch der nötige Platz geschaffen werden.
    In den Hallen wurden Wege freigeräumt, Kisten zur Seite geschleppt, Platz geschaffen, wobei die schweren, beladenen Gabelstapler aussahen, als würden sie ein Rennen mit sich selbst veranstalten. Doch hinter allem steckte System, beobachtet von einem Mann in einer Glaskabine, die in luftiger Höhe befestigt war, über allem schwebte, wobei sich der Mann nicht nur auf seine eigenen Augen verließ. Er vertraute auch den vier Monitoren, die das Bild wiedergaben, das sich unter ihm in der Halle bot.
    Nach draußen schaute ebenfalls eine Kamera. Sie suchte eine der langen Rampen ab, glotzte aber mit ihrem starren Auge nicht in den Hof hinein.
    Daß dieser Hof das Ziel eines Ford Transit war, konnte keiner der Männer in den Hallen wissen.
    Der Wagen bewegte sich auch noch durch das Londoner East End, über Gleisanlagen hinweg und durch enge Straßen, die allesamt verlassen wirkten, weil die Bewohner dieser Häuser so lange wie möglich in den Betten lagen und schliefen.
    Besetzt war das Fahrzeug mit sechs Personen. Auf der vordersten Sitzbank hockten zwei. Es waren die farbigen Diener des Beinlosen. Der Mann in der roten Kleidung fuhr, neben ihm hockte sein Kumpan, der einen grünen joggingähnlichen Anzug

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