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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schweine…«
    »Sei ruhig!«
    Tendine dachte an die Zombies. Er schaute hoch zur Plattform. Dort lag der Mann im roten Overall bewegungslos. Beide Arme hingen über den eisernen Rand hinweg.
    Die Bleichen aber waren verschwunden. Tendine glaubte, sich erinnern zu können, daß sie von der Plattform her in die Tiefe gesprungen waren. Sie mußten in dem Chaos gelandet sein. Bestimmt waren auch über sie die Kisten mit Ware zusammengekracht.
    Tendine atmete durch die Nase. Nicht weit entfernt bewegte sich einer der Berge aus Obst und Gemüse.
    Die Bewegung erfolgte von unten, ein Zeichen, daß sich jemand in diesem Haufen verborgen hielt und ins Freie klettern wollte.
    »Sie kommen!« flüsterte der Mafioso.
    »Wer?« fragte Waldo.
    Tendine deutete mit dem Tauf seines 38ers nach vorn. »In diesem Haufen stecken sie!«
    Er hatte sich nicht getäuscht. Gemüseblätter und Obst rollten zur Seite, so daß eine bücke entstehen konnte. Groß genug, um Hand, Arm, Kopf und einen Teil Schulter zu zeigen.
    »Das ist er!« sagte Tendine und zielte auf den Schädel. Im gleichen Augenblick krachten im Hintergrund der Halle Schüsse. Zudem gellten Schreie auf…
    ***
    Wir waren durch das frühmorgendliche Fondon gerast wie die Teufel. Suko und ich dachten beide an das gleiche, zudem ärgerten wir uns, aber konnten nichts tun.
    Logan Costello hatte uns durch seinen Anruf in eine Zwangslage gebracht. Um unserer Aufgabe nachzukommen, mußten wir für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen, und das war bitter.
    »Dieser Mistkerl sitzt zu Haus und freut sich ein Bein ab«, sagte Suko irgendwann, als wir uns bereits auf der südlichen Seite der Themse bewegten und in Richtung Fast End rollten.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Costello zittert.«
    »Meinst du, daß er eine so große Angst hat?«
    »Klar, die sitzt ihm wie eine Peitsche im Nacken. Oder glaubst du, es hat ihm Spaß bereitet, sich ausgerechnet an uns zu wenden und um Hilfe zu bitten. Dem geht irgendwas auf Grundeis, darauf kannst du dich verlassen. Er weiß ja nicht einmal, wersein Gegner ist.«
    »Wissen wir es denn?«
    Ich hob die Schultern. »Frag mich nicht so etwas Schweres.« Ich stoppte an einer Ampel und wartete darauf, daß sie umschlug. London erwachte allmählich. Noch war es finster, doch die ersten Tracks rollten bereits durch die düsteren Straßen, und viele von ihnen fuhren auch in unsere Richtung.
    Der Bauch von London würde seine Nahrung ausspeien, um die Millionen von Menschen zu ernähren.
    Ich hatte das Seitenfenster nach unten gekurbelt. Kühle, feuchte Luft wehte um unsere Gesichter. Vom Fluß her stieg Dunst auf. Er lag wie ein Leichentuch über dem Wasser und den ufernahen Regionen. Ich spürte die Spannung in mir. Mein Magen sandte einen leichten Druck aus, aber ich hatte auch Hunger. Mir wurde wieder bewußt, daß ich noch nichts in den Magen bekommen hatte.
    Endlich sprang die Ampel um. Wir starteten. Hinter uns röhrte der Motor eines Tracks. Die Strahlen der Scheinwerfer fielen wie breite Speere in unseren Rover. Die Straßen verloren an Breite. Dafür wurden sie von düsteren Mauern flankiert. Heil gebliebene Laternen sahen wir immer weniger. Die meisten Glaskuppeln waren durch Steinwürfe zerstört worden. Am Himmel setzte sich allmählich die Helligkeit durch. Die Temperaturen waren in den letzten beiden Tagen ungemein stark gefallen. Nicht nur auf der Insel, in Gesamteuropa glitten sie hinein in die Minusbereiche, und es war wieder Schnee gefallen.
    Dieser Winter zog sich verdammt lang hin.
    Auch wenn ich den Weg nicht genau gewußt hätte, eine Orientierungshilfe wäre die Lichtglocke gewesen die über einem bestimmten Areal dieses alten Viertels lag.
    Dort befand sich der Großmarkt mit seinen zahlreichen Hallen, Gebäuden, Bahnanlagen und Silos.
    Es gab Leute, die von dieser Hektik fasziniert waren, ich konnte gut auf sie verzichten.
    Zwei Minuten später hatten wir den Rand des Areals erreicht. Uns überkam gleichzeitig das Gefühl, in eine andere Welt zu rollen. Ein Gebiet der Arbeit, der Hektik, des Lichts und der Dunkelheit, der Trucks, der Massenware, der röhrenden Motoren und des Geschreis. Kleinlaster kamen uns entgegen. Hochbeladen mit Ware. Geschäftsleute auf dem Weg zu ihren Läden, um das Zeug möglichst frisch an die Kunden zu bringen.
    Ich fuhr schneller als erlaubt. Der Rover spielte brav mit, nahm auch die Kurven, ohne zur Seite zu schleudern, nur die Stoßdämpfer nahmen mir die Raserei über das holprige

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