Das Voodoo-Syndikat
Pflaster übel. Mehr als einmal tickten wir mit unseren Köpfen gegen das Wagendach.
Wir mußten ins Zentrum. Dort befanden sich die Hallen, die Costello gehörten. Der Weg war eigentlich nicht zu verfehlen, wir brauchten uns nur auf der breitesten Straße zu halten und mußten nur achtgeben, daß wir nicht mit Elektrokarren oder Gabelstaplern zusammenstießen, die plötzlich links oder rechts aus schmalen Gassen auftauchen. Ich überholte noch einen Truck, beschleunigte weiter, raste durch eine Mulde, die uns an der anderen Seite wieder federnd entließ, und sah schließlich die breite Halle vor mir und gleichzeitig auch die Rampe, an der die Trucks standen.
Eigentlich ein normales Bild, dennoch paßte uns einiges nicht in den Kram. Man ging eigentlich davon aus, daß die Arbeiter in den Hallen schufteten, hier standen sie draußen, redeten mit den Fahrern der Trucks, und sie bewegten dabei Hände und Füße.
Als wir ausstiegen, hörten wir auch das Heulen von Polizeisirenen. Suko sprach das aus, woran auch ich gedacht hatte. »Wir scheinen zu spät gekommen zu sein.«
»Das Gefühl habe ich auch.«
»Zombies?«
Ich gab keine Antwort und näherte mich einer Gruppe von Arbeitern, um zu erfahren, was gesehen war.
Zwei Männer erzählten von den Explosionen in der Halle, die einen Teil verwüstet hatten. Ich schaute hin und erkannte, daß in der oberen Hälfte einige Fensterscheiben durch den Explosionsdruck aus den Metallrahmen geblasen worden waren.
»Wie kam es dazu?« wollte ich noch wissen.
»Handgranaten!«
Ich wußte genug. Auch Suko hatte zugehört. Gemeinsam sprangen wir auf die Rampe und suchten nach einem Eingang. Er lag dort, wo Eichtaus einer großen Öffnung fiel und sich auf der Rampe verteilte. Auf dem Weg dorthin zogen wir unsere mit geweihten Silberkugeln geladenen Berettas. Diese Kugeln konnten Zombies endgültig den Rest geben, und nichts anderes wollten wir.
Die lebenden Leichen mußten einfach ihren endgültigen Frieden finden, sonst brachten sie ein Unheil, das kaum zu beschreiben war. Wir stürmten nicht wie wild in die Halle, sondern bauten uns am Eingang auf und schauten hinein.
Schon auf den ersten Blick sahen wir das Chaos. Es mußten mehrere Handgranaten geschleudert worden sein, eine einzige hätte nicht die verheerende Wirkung gehabt.
Da lagen Tonnen von Waren auf dem Boden verstreut und bildeten einen Teppich aus Matsch.
Menschen entdeckten wir auf den ersten Blick nicht. Wir gingen beide davon aus, daß sich die Zobies noch nicht verzogen hatten. Nach einem kurzen Zunicken schoben wir uns in die Halle. Auf den ersten Yards geschah nichts, da konnten wir auch normal laufen, der glatte Teppich begann erst später.
Ich schaute auch in die Höhe. Vor und rechts über uns befand sich eine Glaskabine unter der Decke. Wahrscheinlich arbeitete dort ein Kontrolleur.
Das Glas war durch Kugeln zerhämmert worden. Auf der seitlichen Plattform lag bewegungslos eine Gestalt in roter, selbst aus dieser Distanz schimmernder Kleidung.
Auch Suko hatte ihn gesehen. »John!« zischte er. »Das ist er. Das ist der Kerl, der mir den Tod versprochen hat. Jetzt hat es ihn selbst erwischt, wie mir scheint.«
Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Fragte sich nur, wer ihn erschossen hatte? Sollten die Untoten tatsächlich bewaffnet sein? Bei dem Gedanken rann es mir kalt den Rücken hinab.
An Sukos Blick erkannte ich, daß er ähnlich dachte, einen Kommentar gab er nicht.
Wir bewegten uns tiefer in die Halle hinein. Die rechten Arme hatten wir angewinkelt, Hände und Waffen wiesen in die Höhe. Es war die beste Position, um blitzschnell schießen zu können.
Leider war das Ducheinander in der Halle so groß, daß es auch eventuellen Feinden eine hervorragende Deckung bot. Wir hörten auch keine Stimmen in der Nähe, nur weit vorn und für uns nicht einsichtbar, vernahmen wir hektisches Schreien. Plötzlich tauchten sie auf.
Sie hatten sich links von uns versteckt gehalten, hinter einem Hügel aus Kistenbrettern und Gemüsen. Zuerst sahen wir sie nicht, dafür flog uns das Zeug entgegen, und sie brachen daraus hervor wie Riesen, die eine Wand durchschlugen.
Gleichzeitig vernahmen wir einen wilden, fast überkippenden Schrei, denn neben dem Hügel erschien ein dunkelhäutiger Mensch, der einen grünen Overall übergestreift hatte und mit beiden Händen ein langes Kistenbrett umklammert hielt, aus dessen Oberseite zwei lange Nägel schauten. Zu dritt griffen sie uns an.
Die beiden Bleichen,
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