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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Phänomenen auf die Spur zu kommen.
    Der brutale Klang eines röhrenden Huphorn drang in mein Bewußtsein. Er zerriß meine Gedankenkette. Ich öffnete die Augen wieder und schloß sie, denn vor der Unglücksstelle hatte ein Truck gehalten, der die grelle Lichtfülle seiner Scheinwerfer über die beiden Wracks schickte. Ich hörte das Schlagen der Tür, als der Fahrer ausstieg, lange Fragen stellen wollte, aber nicht nur den zurückkehrenden Suko sah, sondern auch meinen Ausweis.
    »Ach so, Polizei…«
    »Genau.«
    Er kratzte über sein Haar, wurde unsicher und fragte, ob er noch etwas tun könnte.
    »Nein«, antwortete Suko, »es ist alles in die Wege geleitet. Sie können abdrehen und einen anderen Weg nehmen.«
    »Ja, ist gut.« Mit einem letzten Blick auf die beiden Wracks verschwand er und stieg in seinen Wagen.
    »Es kommt noch eine Ambulanz«, sagte Suko.
    »Für einen nicht mehr!« entgegnete ich.
    Er schaute mich starr an. »Wen meinst du damit?«
    »Den Schwarzen«, antwortete ich.
    Mein Freund schluckte. »Hat er es nicht überstanden? Schädelbruch oder vielleicht…«
    »Nicht einmal vielleicht, Suko. Du hast in der vergangenen Nacht Glück gehabt, er nicht«, meinte ich.
    Mein Freund ging einen Schritt zurück. »Dann hat man ihn aus der Ferne getötet?«
    »So kann man es sehen.«
    »Auch das noch«, flüsterte Suko. »Er muß mit seinem Chef oder Meister in Verbindung gestanden haben…«
    »Macumba«, sagte ich. »Nicht Voodoo?«
    Ich legte eine Hand auf die Kante einer umgestürzten Palette. Sie waren leer gewesen. »Nein oder ja. Kannst du mir sagen, wo wir die Grenze ziehen sollen?«
    »Das ist in der Tat nicht einfach«, meinte Suko.
    Ich winkte ab. »Jedenfalls sollten wir nicht mehr theoretisieren. Die Praxis ist wichtiger.«
    »Und wie sieht die aus?« fragte mein Freund.
    Mit der Frage hatte er mich auf dem falschen Fuß erwischt. »Ich habe keine Ahnung. Wir wissen, daß Macumba hinter allem steckt. Aber wer oder was ist Macumba?«
    »Das kannst du nur durch Theoretisieren herausfinden«, erwiderte ich.
    »Es ist möglich, daß Macumba nicht bei dem geblieben ist, was es einmal gewesen war. Macumba kann sich manifestiert und eine Gestalt angenommen haben. So sehe ich das.«
    »Wenn es stimmt«, sagte Suko, »wo sehen wir dann die Gestalt?«
    »Das frage ich mich auch.« Ich deutete auf das Wrack. »Er konnte mir keine Antwort geben.«
    »Wer dann?« fragte Suko.
    Wir überlegten gemeinsam. Ich sah, daß mein Freund die Lippen zu einem Lächeln verzog. Ich nickte ihm zu. »Wahrscheinlich weiß ich, um welchen Namen sich deine Gedanken drehen.«
    »Und?«
    »Logan Costello!« antwortete ich. »Richtig.«
    Ich runzelte die Stirn. »Möglicherweise werden wir ihm einen Besuch abstatten müssen.«
    »Dann aber sofort!«
    »Einverstanden!« Auch mich drängte die Zeit. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß er der Dreh-und Angelpunkt dieser verfluchten Zombie-und Macumbageschichte war…
    Der große Capo hatte Angst!
    Erbärmliche, hündische Angst, denn er wußte, daß ihn ein Gegner aufs Korn genommen hatte, gegen den er nicht ankam. Nicht mit seinen Methoden, mit Gewalt, Kugelgarben und Messern.
    Nein, die andere Seite war so nicht zu packen. Wenn er überhaupt etwas erreichen wollte, dann allein mit magischen Mitteln und die standen ihm momentan nicht zur Verfügung, im Gegensatz zu früher, wo Costello noch ein Günstling Dr. Tods gewesen war, des Anführers der gewalttätigen Mordliga.
    Solo Morasso, wie Dr. Tod tatsächlich hieß, hatte ihn sogar als seinen Stellvertreter oder Aufpasser in London eingesetzt, Lim Kontrolle über John Sinclair zu haben.
    Das war vorbei, die Mordliga gab es nicht mehr, Costello war magisch geschwächt worden, und unter Dämonen gab es ebensowenig Dankbarkeit wie unter Gesetzlosen.
    Zur Angst aber kam noch etwas hinzu. Eine ungeheure Spannung und Erwartung. Er hatte seine Leute mit dem Auftrag zum Großmarkt geschickt. Um dort die Zombies zu stoppen, sollten sie in der Halle erscheinen. Gleichzeitig waren Sinclair und der Chinese unterwegs. Falls Tendine und die Männer versagten, würden die Yard-Bullen schon aufräumen.
    Es tat ihm zwar in der Seele weh, so reagieren zu müssen, doch er sah keine andere Möglichkeit.
    Costello besaß viele Häuser. Nicht nur in London, auch auf dem Festland. Natürlich in Italien, in Südfrankreich ebenfalls, und hätte er alles vorher gewußt, wäre er nicht in einem seiner Londoner Häuser geblieben, sondern hätte

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