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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zombies. In London laufen bestimmt mehrere lebende Leichen herum, die auf uns fixiert sind. Wenn ihr hier seid, durchsucht erst den Garten. Die übersteigen auch den Zaun, ohne daß es Lärm gibt. Ich traue diesen Wesen alles zu, wirklich alles.«
    »Wir werden daran denken, Capo mio.«
    »Dann bis gleich.« Costello legte auf und atmete tief durch. Er hatte Tendine seine Zufriedenheit nicht zeigen wollen. Tatsächlich aber war er zufrieden. Sein Plan war aufgegangen, auch Sinclair und der Chinese hatten sich in seinem Sinne verhalten.
    Die Angst in ihm war etwas verflogen, sie hatte einer Unruhe Platz geschaffen. Dieses Gefühl entstammte auch einer gewissen Unsicherheit, noch immer wußte Logan Costello nicht, was sein unbekannter Gegner in der Hinterhand hielt.
    Wie viele dieser lebenden Leichen gehorchten ihm?
    Fünf, zehn, hundert? Noch weiter wollte Costello nicht denken. Er kannte sich mit den Zombies aus, denn es hatte Zeiten gegeben, da standen sie mal auf seiner Seite.
    Um den Druck verschwinden zu lassen, griff er zu einem alten Mittel. In seinem Schreibtisch lagerten nicht nur Akten oder Papiere. Wenn er eine bestimmte Schublade öffnete, stand dort auch eine Flasche vom besten Grappa. Einem Nobelgetränk, für das er viel Geld hatte zahlen müssen. Aber der Einsatz hatte sich gelohnt.
    Bereits die Flasche besaß ein besonderes Design. Sie war bauchig und trotzdem in der unteren Hälfte geschwungen.
    Ein Gefäß hatte Costello ebenfalls hervorgeholt. Es war schon fast ein kleiner Pokal, dafür enger gearbeitet. Behutsam goß er das Glas zur Hälfte voll. Der Grappa glänzte wie Öl.
    Danach verstaute er die Flasche wieder, setzte das Getränk an und ließ es langsam und sehr genüßlich in seine Kehle rinnen. Wunderbar…
    Sogar ein Killerboß wie Logan Costello zeigte Gefühle, als er wohlig aufstöhnte. Mit zwei Schlucken hatte er das Glas geleert. Der Tropfen machte ihn nicht etwa müde, nein, er sorgte dafür, daß sein Kreislaufund damit auch sein Gedankenapparat angeregt wurden.
    Wieder dachte er an die nahe Zukunft und kalkulierte auch eine Niederlage ein.
    Niederlage setzte er gleich mit dem Begriff Flucht. Sollte er von hier fliehen müssen, würde er auf einem Schleichweg in die unterirdisch angelegte Garage gehen und dort in einen gepanzerten Lancia steigen. Bis zum Flughafen war es nicht weit. Dort stand der Privatjet des Mafioso, zwei Piloten wußten Bescheid, daß sie sich bereithalten sollten. Mit ihm konnte er immer verschwinden.
    Er befand sich nicht allein im Haus. Von seinen direkten Leibwächtern war keiner vorhanden, er hatte nur einen alten Vetter aus Italien zu Besuch, der von allem kaum etwas wußte und nach einem Schlaganfall schon beim Sprechen Mühe hatte.
    Costello schaute auf die Uhr. Es war eine Rolex der protzigen Sorte, umringt mit Diamanten, die aufgleißten wie Sterne, wenn sie vom Licht getroffen wurden.
    Er überlegte, wieviel Zeit seit dem Gespräch mit Tendine vergangen war, kam allerdings auf kein Resultat.
    Vielleicht sieben Minuten oder zehn?
    Zu dieser Zeit war der Verkehr noch nicht so stark. Erst eine Stunde später würde aus der Londoner City eine Hölle aus Autos, Benzingestank und Verkehr werden.
    Er drehte sich um, weil er sehen wollte, wie weit die Helligkeit bereits über dem Land lag. Da die Scheibe aus Panzerglas bestand und Kugeln aufhielt, konnte er dem Fenster mit ruhigem Gewissen den Rücken zuwenden.
    Jetzt schaute er direkt auf das Rechteck der gardinenlosen Scheibe — und saß starr.
    Hinter dem Glas sah er etwas. Es hatte sich von unten nach oben geschoben.
    Das Gesicht eines Schwarzen!
    ***
    Costello sah diese Züge so deutlich, als hätte jemand einen laufenden Film angehalten, um das Standbild zu zeigen. Es war ein breites Gesicht mit einer dunklen Haut, die schon einen Stich ins Aschgraue bekommen hatte. Unter dem schwarzen Kraushaar wuchs eine breite Stirn, die mit den dunklen Bögen der Augenbrauen abschloß. Die Nase wirkte zerquetscht, überdeutlich wölbten sich die Ränder der Nasenlöcher den Wangen entgegen. Der Mund besaß breite Lippen, sie waren nach innen verzogen, als hätte der Schwarze vor, die Scheibe zu küssen. Er starrte in das Zimmer.
    Seine Augen, durch das Glas in der Farbe etwas verwischt, wirkten in den Höhlen wie Flecken, die von zwei Daumenkuppen kurzerhand hineingedrückt worden waren.
    Der Neger starrte in das Zimmer. Er schaute nur, er tat sonst nichts, und über Costellos Rücken rann eine Gänsehaut. Sie

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