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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arbeitszimmers gezeigt hatte, vergessen können?
    Jetzt war es zu spät!
    In diesen schrecklichen langen Augenblicken wurde Costello auch klar, daß er allmäglich alt geworden war. Früher wäre ihm dieser Fehler nicht unterlaufen, heute konnte er tödlich sein.
    Macumba grinste ihn an. »Dein Gast war so freundlich, uns das Fenster zu öffnen, als wir klopften. Du hättest ihn besser vorbereiten sollen, Costello.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Das ist nun vorbei. Ich will dir nur noch sagen, daß dein Gast schnell gestorben ist. Du wirst dieses Glück nicht haben. Voodoo tötet langsam, aber sicher.«
    Costello gab auf. Der Druck hatte sich verstärkt. Als Zeichen seiner Niederlage ließ er das Schnellfeuergewehr fallen. Neben seinem rechten Fuß blieb die Waffe liegen.
    Er dachte auch an die beiden Revolver in seinem Gürtel. Nur würde er es zeitlich kaum schaffen, sie zu ziehen und zu schießen. Der Beinlose war immer schneller, ebenso der Neger hinter ihm. Von den beiden Zombies einmal abgesehen.
    Macumba bewegte sein Gesicht, als wollte er es zu einem Muster aus Hautfalten werden lassen. »Wir haben noch etwas Zeit«, flüsterte er. »In der Tat sind deine Leute unterwegs zu dir. Ich will warten, bis sie das Grundstück erreicht haben. Du wirst sie dann hören können, mein Freund. Und zwar sehr deutlich.«
    »Wie denn?«
    »Warte es ab.«
    Costello dachte darüber nach, welche Teufelei sich der Beinlose jetzt wieder ausgedacht hatte, doch dieser hielt den Mund und ließ den Mafioso auch weiterhin schmoren.
    Sekunden verstrichen.
    Die Zombies atmeten nicht, doch der Schwarze hinter Costello stieß ihm den warmen Atem in den Nacken, der die Haut des Mafioso zusammen mit dem kühlen Hauch des Morgens traf.
    Macumba hockte mit seinem massig wirkenden Körper vor der Tür auf dem Boden. Es sah so aus, als hätte man ihn dort festgeklebt. In seinem Gesicht regte sich nichts. Irgendwann jedoch begann er damit, sich zu bewegen. Dabei starrte er auf die Puppe, während er den Oberkörper mal nach rechts, dann wieder nach links schwang, als lauschte er einer Melodie nach, die nur für ihn hörbar war.
    Costello wurde nervös. Das starre Stehen paßte ihm nicht. Seine Muskeln verkrampften sich. Wenn er nur den Ansatz einer Bewegung erkennen ließ, verstärkte sich sofort der Druck der Mündung, die ihre Kälte verloren und sich der Wärme der Haut angepaßt hatte. Plötzlich stoppte er. Es wirkte so, als würde er sich aufrichten. Sein Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an, die breiten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Gleich ist es soweit!« flüsterte er.
    »Was?« keuchte Costello.
    »Du wirst es schon hören!«
    In der Tat vernahm Costello das Geräusch eines anfahrenden Wagens. Das Fahrzeug mußte sich bereits auf dem Grundstück befinden. Wenn es jetzt von Macumbas Zombies angegriffen wurde, hätte er eigentlich Schüsse hören müssen, denn Tendine und seine Leute verstanden es, sich zu wehren.
    Die Schüsse blieben aus.
    Dafür vernahm er etwas anderes.
    Eine Detonation, deren Druckwelle sich ausbreitete und sogar noch in das Zimmer drang. Das Panzerglas hielt stand, so daß die Fenster nicht zerbrachen, aber Costello sah das Flackern an den weißen Wänden, den Widerschein des Feuers.
    Er wußte mit einemmal, was passiert war, aber Macumba wollte es ihm noch bestätigen.
    »Sie sind in die Luft geflogen, deine Männer«, sagte er und lachte. »Wir haben eine Mine gelegt, so einfach ist das. Deine Hilfe wird nicht kommen, und bis die Polizei hier eingetroffen ist, wird sie dich als Toten finden!«
    Macumba nickte noch einmal, bewegte die linke Hand und stieß eine der drei Nadeln in den rechten Oberschenkel der Voodoo-Puppe… Ich konnte auch nicht sagen, warum, aber ich hatte das Gefühl, mich beeilen zu müssen.
    Der Dienstrover war mit Rotlicht und Sirene ausgerüstet. Beides setzte ich in Betrieb, um schneller voranzukommen. »Nur gut«, sagte Suko, der neben mir saß, »daß wir wissen, wo sich unser Freund Costello verborgen hält.«
    »Da sagst du was.«
    Wir mußten in den Süden von London. Das heißt, es war mehr der Südwesten, ein Stadtteil namens Hammersmith. Wir mußten, da sich die Markthallen im Osten befanden, also quer durch London, was bei dem Verkehr kein Vergnügen war.
    Auf der Westminster Bridge hatten wir die Themse überquert, waren durch die Victoria Street gefahren, vorbei an unserer Arbeitsstelle, dem Yard, rauschten in Richtung Westen, nahmen später die Kings' Road und

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