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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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fortgesetzt, die Bane nicht verstand.
    Er fühlte, wie er ruhiger wurde. Sein Denken wurde wieder präziser. Die Operation würde sich vielleicht als Segen erweisen: er hätte sich keine bessere Ablenkung wünschen können, um ungehindert den Hochsicherheitstrakt von COBRA durchstreifen zu können. Vielleicht konnte er Chilgers nun sogar unter seinen Bedingungen entgegentreten oder vielleicht das Kernstück von Vortex finden und vernichten, ohne dem Colonel überhaupt begegnen zu müssen. Ja …
    Irgend etwas in seinem Verstand widersetzte sich, prallte zurück. Er konnte das Risiko nicht eingehen, Davey den gefühllosen Männern im Nebenraum zu überlassen. Es mußte einen Weg geben, den Jungen zu retten und Vortex zu vernichten. Davey war für ihn genauso wichtig wie die Welt, und das eine konnte es in seinem Kopf nicht ohne das andere geben. Bane dachte rasch nach und griff dann nach einer der grünen Chirurgenmonturen. Er zog den schwarzen Anzug des Chauffeurs aus, eine der grünen Monturen an und stopfte die abgelegte Kleidung in einen an der Wand hängenden Wäschekorb. Er zog sich eine grüne Kappe über den Kopf und befestigte die Chirurgenmaske hinter seinen Ohren. Als er sich im Spiegel über dem Waschbecken musterte, stellte er fest, daß sein Gesicht praktisch nicht mehr auszumachen war. Zuletzt befestigte er die .45er mit weißem Klebeband an seiner Wade. Die zusätzlichen Munitionsstreifen konnte er jedoch nirgendwo verstauen. Mehr als zwölf Schuß hatte er also nicht.
    Sein Plan war einfach: den Jungen finden und in einen anderen Raum bringen, in einen Wandschrank, eine Wäschekammer, irgendwohin. Mit etwas Glück würde COBRA in einen atypischen Zustand der Verwirrung und Unordnung stürzen, der ihm noch mehr Bewegungsfreiheit zukommen ließ. Noch etwas Glück, und die Operation würde sich lange genug verzögern, so daß Bane mit Chilgers abrechnen und dann, wenn der Plastiksprengstoff des Kings die letzte Ablenkung erzeugen würde, mit Davey fliehen konnte.
    Nachdem Bane sich über sein weiteres Vorgehen Klarheit verschafft hatte, trat er auf den Gang zurück. Nun mußte er Daveys Zimmer finden, oder alles andere wäre sinnlos. Jemanden zu fragen, würde zuviel Neugier und Verdacht erzeugen. Er würde Aufmerksamkeit auf sich lenken, und das konnte er im Augenblick am wenigsten gebrauchen. Er entschloß sich, nach ihm zu suchen, und nahm sich zuerst den Korridor vor, durch den er hierher gelangt war. Ja, er beherbergte den Biologischen Experimentalflügel dieses Komplexes, in dem empfindliche gasförmige oder flüssige Waffen entwickelt wurden. Wenn eine Operation stattfinden würde, war dieser Teil dafür bereits ausgerüstet. Bane vermutete, daß Davey ganz in der Nähe war … aber wo?
    Daveys Augen rollten im Schlaf. Im Traum hatte er gesehen, daß Josh in der Nähe war, und versuchte, nach ihm zugreifen.
    Josh, ich bin hier! Hilf mir! Ich bin hier!
    Bane fühlte, wie ihn etwas zur letzten Tür auf der rechten Seite des Korridors zog. Sein Herz hämmerte, als er die Tür ohne Zögern öffnete und zwei bewaffnete COBRA-Sicherheitsleute und einen verblüfften grüngekleideten Arzt vorfand, offenbar den Anästhesisten. Die Männer musterten ihn von ihren Positionen über ein Bett hinweg. Der Anästhesist hielt eine aufgelappte Rasierklinge in der Hand.
    »Ist er stabil?« fragte Bane mit hinabgezogener Maske. Als er in das Zimmer trat und die Tür hinter sich schloß, sah er bewußt nur den Arzt an.
    Der Arzt hob die Rasierklinge von Daveys Kopf. Man hatte dem Jungen schon die struppigen Locken abgeschnitten. Mit der Rasierklinge würde man ihm den Kopf völlig kahlscheren.
    »Die Körperfunktionen sind kräftig«, erwiderte der Arzt, Bane mißtrauisch musternd.
    »Sedativa?« fragte Bane, die Offensive ergreifend.
    »Ich wollte ihm die letzte Dosis geben, nachdem ich mit dem Rasieren fertig bin«, erwiderte der Arzt schon zugänglicher.
    Da das Chirurgenteam offensichtlich aus Fremden zusammengefügt war, wußte Bane, daß der Anästhesist keinen Grund hatte, seine Anwesenheit in diesem Raum in Frage zu stellen.
    Bane trat direkt an Daveys Bett und blickte auf seine geschlossenen Augen hinab. »Er sieht gut aus.«
    »Ich habe die Sedation so niedrig wie möglich gehalten, um seine Körperfunktionen kräftig zu halten.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Bane.
    Der Anästhesist wandte den Blick ab und fuhr mit der Rasierklinge wieder zu Daveys Kopf, als Bane handelte, dem Arzt den Ellbogen in den Magen

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