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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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aufwachte, fror er und war doch in Schweiß gebadet. Alles um ihn herum war dunkel, und er war sich einer Bewegung bewußt. Doch als er versuchte, seine Arme zu bewegen, stellte er fest, daß ihnen in alle Richtungen der Weg versperrt war. Als Davey die Füße ausstreckte und gegen ähnliche Hindernisse stieß, hatte er das Gefühl, in einem Sarg auf dem Weg zum Begräbnis gefangen zu sein.
    Allmählich konnte er wieder klarer denken, und er vermutete auch, daß seine Augen wieder sehen konnten, wenngleich er dies in der Dunkelheit nicht genau sagen konnte. Dunkelheit … so hatte es angefangen. Er erinnerte sich, wie er mit zwei Wachen im Hinterzimmer von King Congs Sporthalle gewesen war. Er stellte gerade auf dem Radio in der Ecke einen Sender ein, als plötzlich alle Lampen erloschen. Eine der Wachen sagte ihm, er solle sich nicht von der Stelle rühren, doch dann drehten die Schwingungen durch und verrieten ihm, daß eine kalte, böse Person den Raum betreten hatte. Er stieß mit dem Schaudern zu, doch ohne die Hilfe seiner Augen konnte er nicht zielen. Davey hörte zwei leise Schüsse, und dann blitzte ein blendend helles Licht in seinen Augen auf und lenkte ihn für eine Sekunde von Dem Schaudern ab. Diese Sekunde mußte der großen Gestalt, die er ausgemacht hatte, genügt haben, um einen Pfeil in seinen Arm zu schießen, und er verlor das Bewußtsein.
    Und nun war er hier. Es spielte keine Rolle, was dies für ein Ort war, denn die Bewegung, die er spürte, verriet ihm, daß er sich auf dem Weg an einen anderen Ort befand. Er konnte in einem Flugzeug liegen, in einem Zug, einem Auto – es spielte keine Rolle. Es kam nur darauf an, ob er fliehen konnte.
    Davey versuchte, sich zu beruhigen, zu entspannen. Er konzentrierte sich in der Dunkelheit und atmete ein paarmal tief ein, lenkte seine Aufmerksamkeit auf die modrig riechende Kiste, in die man ihn gelegt hatte. Er sah, daß sie mit Scharnieren versehen, verschlossen und mit einer Kette gesichert war. Er sah, wie er sich aus der Kiste befreite.
    Davey griff nach Dem Schaudern.
    Die Kiste ächzte.
    Davey versuchte es noch einmal.
    Draußen dehnte sich Metall, scharrte auf Holz.
    Davey fühlte, wie der Preßlufthammer in seinem Kopf eingeschaltet wurde.
    Die Ketten gaben allmählich nach. Davey mobilisierte seine letzten Kraftreserven, versuchte, die Schlösser zu sprengen.
    Die Kiste erzitterte, und er spürte, daß sie kurz davor stand, an den Fugen zu zerbrechen. Er kniff die Augen zusammen, kämpfte gegen den fürchterlichen Schmerz an, der in seinem Kopf wütete, und griff nach allem, was Das Schaudern ihm geben konnte.
    Die Kiste erzitterte jetzt wirklich, scharrte über den Boden und ließ die Ketten rasseln. Dann blitzte es vor seinen Augen hell auf, und alles war vorbei. Davey war übel. Der Schmerz in seinem Kopf kam und ging wie das Ticken einer Uhr.
    Er atmete erneut ein paarmal tief ein und versuchte, seinen Magen zu beruhigen, damit er sich in der schrecklichen Enge seines winzigen Gefängnisses nicht übergeben mußte. Er versuchte, nicht daran zu denken. Ihm wurde jetzt kälter, und er schlang die Arme um den Leib, rieb sich warm und fragte sich, wo seine Lederjacke war. Im Inneren der Kiste war es feucht, und er nahm den schwachen Geruch des Schweißes wahr, den Das Schaudern auf seine Haut gebracht hatte. Schließlich entspannte er sich.
    Er versuchte es mit Den Schwingungen, in der Hoffnung, sie könnten ihm verraten, wo er war, wohin er fuhr. Doch er konnte sie nicht finden, und so rollte er sich enger zusammen und richtete seine Gedanken auf Josh. Josh hatte ihn schon einmal gerettet. Er würde ihn jetzt nicht im Stich lassen.
    Davey fragte sich, ob er vielleicht Joshs Gedanken erreichen, ihm sagen konnte, wo er war, wenn er es nur hart genug mit Dem Schaudern versuchte, sich anstrengte wie noch nie zuvor. Doch selbst, wenn es ihm möglich wäre, wüßte er immer noch nicht, was er ihm sagen sollte. Er war in einer Kiste und wurde … irgendwohin gebracht. Das war alles. Und er brauchte nur an Das Schaudern zu denken, um wieder den Schmerz in seinem Kopf zu spüren.
    Er versuchte es erneut mit Den Schwingungen, doch es kamen nur Blitze daher, die er schon einmal gesehen hatte – die fürchterlichen Bilder, nach denen er Josh gesagt hatte, daß etwas Schreckliches geschehen würde. Wieder sah er Vernichtung, Tod, Dunkelheit. Alles war zerstört. Da waren Krater anstelle von Häusern, und verbrannte Fleischklumpen, wo Menschen

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