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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ohne die geringste Provokation umgebracht hat. Daß wir es hier mit einem verrückten Killer zu tun haben.«
    »Ich nehme an, dann möchten Sie auch andeuten, daß er ebenso hinter dem Anschlag auf das Center steckt.«
    Brandenberg runzelte die Stirn. »Das haben Sie gesagt, Art, nicht ich.«
    »So ein Blödsinn!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Sie brauchen mehr, um solch eine Schlußfolgerung zu vertreten, wie Sie sie gerade von sich gegeben haben, George«, warf der Präsident ein.
    »Und ich glaube, ich habe auch mehr. Ich habe im Lauf der Jahre Hunderte solcher Persönlichkeitsprofile studiert, und aus Banes Akte läßt sich unschwer schließen, daß wir es hier mit dem Drang zu tun haben, irgend etwas in Gang zu setzen, irgendeine Zündschnur anzuzünden. Ganz egal, worum es dabei geht. Wir haben gesehen, was der plötzliche und völlige Verlust von Kampfhandlungen bei einem Mann wie Bane auf lange Sicht bewirken kann. Die Auswirkungen bauen sich nur langsam auf, werden mit der Zeit immer stärker. Eines Tages kommt es dann zum Zusammenbruch.«
    »Er ist nicht zusammengebrochen«, wandte Jorgenson ein.
    »Das können wir doch gar nicht wissen, oder? Wir sprechen hier über einen Mann, der im Prinzip eine zweite Persönlichkeit entwickelt hat, die er zum Töten benutzt, eine Persönlichkeit, die sich zum Teil von seiner eigenen unterscheidet. Ich frage Sie nun, mit wem wir es in New York zu tun haben, mit Joshua Bane oder dem Wintermann?«
    »Das ist ein und die gleiche Person, George.«
    »Stellen Sie sich doch nicht so naiv, Arthur. Über zehn Jahre lang bestand Banes einzige Aufgabe im Töten. Punkt. Er hat sie besser erfüllt als jeder andere, den wir hatten, und auch länger. Die meisten Männer wie Bane läßt das Glück im Stich, bevor sie eine andere Betätigung finden. Man erwartet von ihnen nicht, daß sie ihren dreißigsten Geburtstag erleben, nicht bei den Regeln dieses Spiels. Bane hätte in Vietnam sterben sollen. Unser Fehler war es, ihn überhaupt nach Hause zu holen.«
    »Mein Gott«, zischte Jorgenson, »hören Sie doch nur, was Sie da sagen.«
    »Bedenken Sie doch nur, welche Vorzüge er entwickeln mußte, um das Spiel so lange und erfolgreich spielen zu können, wie er es getan hat. Fragen Sie doch mal Ihren gesunden Menschenverstand, zu was für einer Art Mensch Bane werden mußte, um so lange zu bestehen. Und was passiert mit solch einem Menschen nun, wenn er aufhört? Zieht er sich einfach zurück und verschwindet? Oder lauert er unter der Oberfläche und wartet nur auf seine Chance, wieder aktiv werden zu können?«
    »Solange Sie über Banes Vergangenheit sprechen«, hielt Jorgenson dagegen, »sollten Sie lieber nicht vergessen, daß er vielleicht der größte Soldat ist, den Amerika je gehabt hat. Oh, es hat im Laufe der Jahre viele gegeben, die ihm körperlich gleichkamen oder ihn sogar übertrafen. Banes Vorzug lag jedoch in seinem Verstand, war ein rein psychologischer. Er verstand, was er tun mußte, und hat es vielleicht sogar noch genossen, weil das die einzige Möglichkeit war, wie er weitermachen konnte. Aber wenn er zusammengebrochen wäre, wäre dieser Zusammenbruch schon vor langer Zeit erfolgt. Bane hat das Spiel wegen seiner geistigen und nicht wegen seiner körperlichen Kraft so lange überlebt. Bei den Clondestine Operation habe ich mit Hunderten von Männern wie Bane zu tun gehabt – und nicht nur Akten –, und psychologisch gesehen ist er der härteste von allen, die mir jemals untergekommen sind.«
    »Dieser Streit wird uns nicht weiterbringen«, warf der Präsident fest ein. »Sie beide scheinen einen Punkt zu übersehen: heute wurde eine Einrichtung dieser Regierung überfallen, und vielleicht steckt eine andere Einrichtung dahinter. Drei Menschen, die auf der Gehaltsliste des Schatzamtes standen, sind tot, und bloßer Wahnsinn ist mir als Motivation zuwenig. Und die Implikationen des Zwischenfalls in der Penn Station machen mir auch zu schaffen. Wer auch immer dahintersteckt, ihm scheint sehr daran gelegen zu sein, Bane zu beseitigen, was es unumgänglich macht, die Beweggründe dafür herauszufinden, wollen wir dieser Sache jemals auf den Grund gehen.«
    »Und da kommt Bane wieder ins Spiel«, faßte Jorgenson zusammen.
    »Es ist ein Risiko damit verbunden, das ich nicht akzeptieren kann«, führte Brandenberg aus. »Wir sprechen hier über Arthurs Sicherheit.«
    Jorgenson war ungerührt. »Dieses Risiko will ich gern eingehen.«
    Als Davey Phelps

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