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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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gestanden hatten. Die ganze Welt kam ihm heiß, rauchend, zusammengebacken vor.
    Davey wollte schlafen, konnte es aber nicht. Er ertappte sich immer wieder dabei, wie er die wunde Stelle an seinem rechten Arm rieb, wo ihn wohl der Pfeil getroffen hatte. Die Wirkung der Droge hatte nachgelassen, und nun war er verdammt, den Rest der Reise wach zurückzulegen.
    Josh … komm und rette mich, Josh!
    Davey wußte, daß Bane die Worte nicht hören konnte, aber sie zu denken, ließ ihn sich besser fühlen und lenkte ihn von der schwarzen Kiste ab, in der er lag.
    Ich weiß, daß du kommen wirst, Josh. Ich weiß, du wirst kommen …
     

Der sechste Tag:
ISOLATION
    He's gotten so lost
He's been double-crossed
By a change in the wind.
He's gone solo again
And he can't slow down now
To pick up a friend.
   Dan Fogelberg

24
    Innerhalb von zwölf Stunden war im Kino von Bunker 17 gerade zum zweiten Mal Mad Max gelaufen. Da die beiden Schichten des Stützpunkts nur selten mit der traditionellen ›Tageszeit‹ zusammenfielen, hatte die erste Vorführung um Mitternacht und die zweite am Samstag um zwölf Uhr mittags angefangen.
    Maj. Christian Teare hatte sie sich beide angesehen.
    »Das, Cap«, sagte er zu Heath, der neben ihm saß, während der Nachspann abrollte, »war mal ein richtig guter Film gewesen. Ich wünschte nur, wir könnten mehr davon bekommen. Genug Blut und Eingeweide für Sie?«
    »Reichlich.«
    »He, Cap, haben Sie sich schon mal vorgestellt, wie es wäre, wenn sich solch ein Film mal als wahr erweisen sollte? Sie wissen schon, das Ende der Welt ist da, und es gibt nur noch ein paar Enklaven mit Menschen, die als Düngemittel für einen Garten besser dran wären.«
    »Ich versuche, mir so etwas nicht vorzustellen, Major.«
    »Ich auch, aber manchmal kann man einfach nicht umhin.« Teare zog an seinem buschigen Bart. »Und wissen Sie, was mir dabei am meisten an die Eier geht? Eigentlich mehrere Dinge. Zum einen, daß wir diejenigen sind, die bei solch einem Krieg so richtig mitmischen, und zweitens, daß … na ja …« Teare suchte nach Worten – »daß wir sehr wahrscheinlich zwanzig Meter unter all der Scheiße, die herunterkommen wird, zusehen müssen, wie die Welt untergeht. Geben Sie mir ein Maschinengewehr mit einer Million Schuß, und ich wäre wesentlich glücklicher.« Teare hielt inne, und Heath hoffte, er sei fertig. Er war es nicht. »He, Cap, haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie der letzte große Knall anfangen wird?«
    Heath wollte gerade antworten, als alle Lampen in dem Vorführraum plötzlich gelb aufblinkten und einen Wechsel in den zweithöchsten Alarmzustand signalisierten.
    »Was zum Teufel …?«
    »Eine Übung, Major?« fragte Heath voller Hoffnung.
    »Ich habe sie jedenfalls nicht angeordnet. Wer ist der diensthabende Offizier?«
    Heath sah in seinem immer gegenwärtigen Aktendeckel nach. »Parkinson.«
    Sie waren jetzt im Gang und schritten schnell aus.
    »Der alte Willie B.?« rief Teare. »Scheiße, diese dumme Ente hat wahrscheinlich den Kode falsch gelesen. Ich werde ihm dafür den Arsch aufreißen, Cap. Man spielt nicht mit dem Dynamit herum, das wir hier gelagert haben.«
    Teare und Heath eilten durch die kreisrunden Gänge, die in den nächsten zwei Minuten noch in Gelb getaucht sein würden; danach würden nur noch die Statustafeln, von denen sich jeweils eine in jedem Raum von Bunker 17 befand, diese Farbe beibehalten. Um sie herum eilte das Bunkerpersonal zu den Posten, die es während eines Yellow-Flag-Alarms einnehmen mußte; alle schienen sich irgendwie bewußt, daß dies keine normale Übung war. Es war sehr unwahrscheinlich, daß ein Red-Flag-Alarm ausgelöst wurde, wenn nicht zuerst ein gelber Alarm kam, und nun hatte diese undenkbare Abfolge begonnen und die immerwährende Routine der Basis durchbrochen.
    »Es gibt besser einen guten Grund für den Alarm«, sagte Teare zu Heath.
    »Solange es nur kein Ernstfall ist«, murmelte der Captain zur Erwiderung.
    Die Kommandozentrale befand sich aus Sicherheitsgründen am anderen Bunkerende von der Disco. Sobald der Abschußvorgang eingeleitet war, konnten für den Fall, daß die Disco getroffen worden war und die Computer rechtzeitig umgeschaltet hatten, die Raketen auch von hier aus gestartet oder aufgehalten werden. Teare steckte seinen Kommandoausweis in den Computerschlitz der Zentrale, wartete auf das grüne Licht und zog den Ausweis wieder heraus. Die Tür glitt auf.
    Die Kommandozentrale wirkte viel

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