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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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jemals wieder aufwacht.
    »Ich brauche das Geld. Außerdem will ich auch wissen, wer Senator Mursius umgebracht hat. Er war immerhin mein Kommandeur. Das schulde ich ihm. Was wollte denn Marihana?«
    »Einen Tipp, was Wetten angeht.«
    »Wetten? Marihana? Wieso?«
    »Das ist privat«, erwidert Makri zögernd.
    »Warum sollte sie ausgerechnet dich fragen, wenn sie einen Tipp haben will?«
    »Warum nicht? Immerhin bin ich eine Frau, die gerade acht Gurans mit Orgk-Zertrümmerer gewonnen hat.«
    Der Wagen hat das Rennen souverän gewonnen und Makri und mir jeweils acht Gurans eingebracht.
    »Damit habe ich jetzt achtzehn Gurans«, sagt Makri. »Wie lautet die nächste Wette?«
    Anscheinend will Makri mir nichts von Marihana erzählen, also lasse ich das Thema zunächst auf sich beruhen. Makri nimmt das Wettblatt für morgen von meinem Schreibtisch und faltet es auf.
    »Bist du plötzlich scharf auf Wagenrennen?«
    »Ich habe keine Wahl. Wenn ich nicht ganz schnell zu diesen sechzig Gurans komme, kriege ich Ärger mit der Vereinigung der Frauenzimmer. Und eigentlich ist das alles sowieso deine Schuld.«
    Ich verspreche ihr, mir die Favoriten für die nächsten Rennen anzusehen.
    Als der Morgen graut, wacht Sarija auf. Sie sieht ganz schön mitgenommen aus, jedenfalls für eine Frau, die genug Geld hat, um sich das beste Essen, die besten Kosmetika und den besten Frisör von Turai leisten zu können. Ich versuche sie zu bewegen, ein bisschen zu frühstücken, aber sie hat keinen Appetit. Sie würgt kaum einen Bissen Brot hinunter. Ich dagegen frühstücke ausgiebig und frage sie dann nach weiteren Einzelheiten über den Fall.
    »Ich werde den Mörder finden. Das muss ich auch, denn schließlich bin ich der Hauptverdächtige.«
    Sarija will wissen, ob ich ihren Mann getötet habe. Ich versichere ihr, dass ich es nicht war. Sie scheint mir zu glauben.
    »Und wen verdächtigt Ihr?«
    Ich muss zugeben, dass ich keinen richtigen Verdächtigen habe. Abgesehen vielleicht einmal von ihr selbst.
    »Ich? Warum ich?«
    »Ihr seid sicher nicht besonders gut miteinander ausgekommen. Er wollte Euch kein Geld mehr geben, falls Ihr es für Boah ausgeben würdet. Daraufhin habt Ihr einige Kunstwerke verkauft, und er hat einen Detektiv engagiert, um sie wiederzubeschaffen. Ich würde mal sagen, das alles zusammen lässt nicht gerade auf ein besonders harmonisches Eheleben schließen.«
    Sie räumt zwar ein, dass dies der Wahrheit entspricht, beharrt aber darauf, dass sie keinen Grund hatte, Mursius zu töten.
    Das stimmt nicht ganz, werfe ich ein. Wenn Mursius sich nicht eingemischt hätte, wäre das ganze Familienvermögen in Sarijas Hände gefallen und hätte ihr einen unbegrenzten Konsum von Boah erlaubt. Die Droge hat sich in Turai bereits viele Male als ausreichendes Motiv für einen Mord erwiesen. Ich frage sie, wo sie war, als Mursius umgebracht worden ist.
    »In Ferias. Die Dienstboten können das bezeugen.«
    »Dienstboten können immer alles bezeugen. Hat Euch auch jemand gesehen, der nicht in Eurem Haushalt lebt?«
    Sie schüttelt den Kopf. Anscheinend ist ihr noch gar nicht der Gedanke gekommen, dass sie ebenfalls verdächtig sein könnte. »Sicher kann mich irgendein Zauberer von jedem Verdacht rein waschen?«
    »Vielleicht. Mächtige Zauberer wie der Alte Hasius Brillantinius können manchmal in die Vergangenheit zurückblicken und sehen, was passiert ist. Aber das ist schwierig. Es hängt von der richtigen Mondkonstellation ab, und zwar sowohl zur Tatzeit als auch zur Zeit der Nachfrage. Und die Aussagen sind häufig nicht sehr verlässlich. Deshalb gibt es immer noch Menschen wie mich, die gewisse Vorfälle untersuchen. Wisst Ihr, warum mich Carilis gestern besucht hat?«
    Als ich Carilis erwähne, verzieht Sarija das Gesicht. »Keine Ahnung.«
    »Ihr mögt Carilis nicht?«
    »Mein Ehemann hat sie mir geschickt, damit ich kein Boah mehr nehme. Natürlich mag ich sie nicht. Und ich glaube, sie hat es sich in den Kopf gesetzt, mich zu verdrängen.«
    »Euch zu verdrängen? Als Mursius’ Ehefrau?«
    Sarija nickt. »Deshalb konnte ich immer noch Boah kaufen. Carilis sollte es eigentlich verhindern, aber sie hat ein Auge zugedrückt. Wahrscheinlich hoffte sie, ich würde an einer Überdosis sterben, damit sie an meine Stelle treten könnte. Wahrscheinlich fand sie es an der Zeit, eine gute Partie zu machen. Sie stammt aus einer vornehmen Familie, aber ihr Vater hat sein ganzes Geld bei irgendeinem Skandal mit

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