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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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»Der hatte am Nachmittag Dienst.«
    T. sah ihn ärgerlich an. »Nein, ich meine nicht hier drinnen. Ich meine irgendwo im Gefängnis. Ist jemand im Gebäude hier, der in der Nacht zu gestern Dienst hatte, wissen Sie das?«
    »Einen Moment bitte.«
    Er sprach in sein Walkie-Talkie. »Gleich kommt einer. Wir haben ihn als Verstärkung angefordert, er ist gerade erst eingetroffen.«Fünf Minuten später tauchte ein Vollzugsbeamter auf, dessen unordentliche Kleidung und penetrante Fahne Bände sprachen. Der Anblick seines in Trümmern liegenden Arbeitsplatzes schockierte ihn sichtlich.
    »Ich, ich … ich«, stammelte er, während er auf den toten Kollegen vor der Tür zur Todeskammer starrte. »Ich bin gestern Morgen gegen sechs gegangen. Wir, wir … wir ändern die ganze Zeit die Dienstpläne. Davon wird man ganz blöd im Kopf.« Er merkte gleich selbst, wie unpassend sein Lächeln war, nahm die Mütze ab und sah seinen toten Kollegen an. »Das … das ist Lassie.«
    »Wo ist Bud Curtis?«, fragte ihn T.
    Der Mann deutete zur Zelle vierzehn. »Da … nehme ich an.«
    »Komm mit«, sagte T.
    Sie gingen in Zelle vierzehn zu dem Toten. »Was sagst du dazu?«
    »Das … das ist nicht Curtis.«
    »Nein, das weiß ich verdammt noch mal selbst, aber warum ist der hier und wo ist Curtis? War Curtis in der Zelle, als du Dienst hattest?«
    »Na, und ob«, sagte er und sprach nun in einem Ton mit T., als wäre er ein Kollege. Stolz hob er seine Faust. Seine Knöchel waren ramponiert. »Ich hab selbst mitgemacht, als wir ihn zusammengeschlagen haben.«
    Doggie hielt die Luft an.
    »Warum?«
    »Weil … weil Falso das gesagt hat.«
    T. wandte sich an Doggie. »Im Leben nicht. So etwas würde Falso nie machen, ich kenne den Mann in- und auswendig.«
    »Doch … doch, das stimmt. Und der da …« Er deutete auf die Leiche in der Zelle. »Der ist aus Zelle sieben. Der … der ist viel später gekommen. Er …« Hier griente er. »Der … der hat da oben in Richmond ein paar Soldaten einen Kopf kürzer gemacht.«
    »Er gehörte also zu den Milizen?«, fragte T.
    Der Mann nickte.
    »Gab es Transporte von hier?«
    »Trans… Transporte?«
    »Ja, Mann, Transporte! Ich will wissen, ob gestern irgendwelche Todeskandidaten in andere Gefängnisse überführt wurden!«
    Er zuckte die Achseln. »Viel… Vielleicht später. Ich bin doch morgens um sechs gegangen.«
    »Ist das überhaupt vorgekommen, also in letzter Zeit, meine ich?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Doggie hörte Wesley im Rollstuhl hinter sich. »Wo sonst werden Hinrichtungen vorgenommen?«, fragte er den Polizeiassistenten.
    »Bei Jarratt im Greensville Correctional Center«, schaltete sich T. ein. »Ich hab die Nummer im Kopf.«
    Er diktierte sie Wesley, der sie in sein Handy eingab und es T. reichte.
    Inzwischen war es fast halb sieben. Vor einer halben Stunde hatte Doggies Vater hingerichtet werden sollen. Hätte sollen, an die Möglichkeitsform klammerte Doggie sich.
    »Aber wieso hätten sie ihn denn überführen sollen, kannst du mir das sagen?« Sie wollte hoffen und wagte es nicht.
    »Gordon Hinkley, bitte«, sagte T. ins Telefon. Er hielt eine Hand vor das Gerät. »Der Gefängnisinspektor ist krank, der ist nicht da«, flüsterte er. »Sie holen den Stellvertreter.« Es verging ein Moment, dann wiederholte er seine Frage.
    »Gestern wurde ein Gefangener zu Ihnen überführt, sagen Sie?« Er nickte, sein Gesicht färbte sich dunkel.
    Doggie war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
    »Hm, hm, okay.«
    »So sag doch was, T.!«, rief sie. »Ist er es?« Sie sank auf die Knie, legte ihren Kopf auf Wesleys Schoß.
    T. runzelte die Stirn. »Um sechs Uhr, ja. – Sind Sie sicher? – Den Namen werden Sie schon überprüfen müssen, wenn Sie nicht wissen, woher der Gefangene überführt wurde, schließlich bekommen Sie doch ständig Neuzugänge, oder?«
    Doggie hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten.
    »Wie bitte? Sie wissen nicht, wo die Unterlagen sind? Jetzt hören Sie mir mal gut zu, ich stehe hier in Waverly mit Leuten vom Weißen Haus, um einen Mann zu holen, und ich will verflucht noch mal eine klare Auskunft, sonst können Sie sich Ihren Arbeitsvertrag dorthin stecken, wo ewige Dunkelheit herrscht, klar? Mein Gott, sind Sie schwer von Begriff, Mann. Los jetzt!«
    Er lehnte sich vor und strich Doggie zart übers Haar. »Wir wissen es noch nicht. Nur Mut, mein Mädchen.«
    Eine halbe Minute verging. »Ja, ein Weißer. Ja, okay. Und der Name?«
    Sie hielt die Luft

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