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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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erklärte T. hinter ihr.
    Doggie war es vollkommen gleichgültig, wer der Mann war. Aus dem angrenzenden Raum strömte nun frische Luft herein. Sie warf sich über ihren Vater und berührte sein Gesicht. Die Haut war trocken wie Pergament. Dann drehte sie seinen Kopf um und starrte in das geschundene, leblose Gesicht. Sie fühlte nach dem Puls am Hals. Spürte nichts und fühlte noch einmal.
    Sie drückte stärker, und da bemerkte sie mit einem Mal ein ganz schwaches Zittern, als würde ein Schmetterling auffliegen. Und dann fühlte sie die Andeutung von einem Puls. Ganz langsam öffnete er die Augen. Ohne das geringste Zeichen des Wiedererkennens starrte er sie an.
    Gefängnisinspektor Falso wieder Leben einzuhauchen, verlangte mehr Anstrengung. Aber eine halbe Stunde später saßen beide Männer noch immer sehr blass in Falsos Büro und betrachteten ihre Retter. Falso begann als Erster zu sprechen.
    »Ohne dich, T., wäre ich heute ein toter Mann, ist dir das klar? Ohne deine Intervention für Curtis hätte ich gestern Morgen in meinem Büro gesessen, als die Milizen die Türen aufsprengten.« Falso sah ihn sehr ernst an. »Dein Besuch vorgestern und dass du so für Curtis gekämpft hast, das hat großen Eindruck bei mir gemacht, das kannst du mir glauben. Aber ich konnte ja nicht sicher sein.«
    Er wandte sich an Doggie. »Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich habe Ihren Vater von meinen Leuten verprügeln lassen.« Er senkte den Blick. »Sie schlugen auf ihn ein, bis er seine Unschuldsbeteuerungen nicht länger hinausschreien konnte. Erst da habe ich ihm geglaubt.« Er legte eine Hand auf Curtis’ Bein. »Tut mir echt leid, Bud, aber ich hatte keine Wahl. Ich musste es einfach wissen.«
    »Und wenn er gestanden hätte?« Doggie gab sich alle Mühe, ihren Zorn unter Kontrolle zu halten. »Das machen Menschen unter Folter. Ein Mann wie Sie müsste das wissen.«
    Inspektor Falso sah sie ernst an. »Wenn er gestanden hätte? Dann säßen wir jetzt wohl alle nicht hier.«
    »Was ist denn nun gestern passiert?« T. zündete sich die Zigarette an der Glut der vorherigen an.
    »Was passiert ist? Als Bud nach unserer – äh – also, als er wieder zu Bewusstsein gelangte, ging ich zu ihm. Ich wollte ihm erklären, dass ich beschlossen hatte, meinen Befehl, alles für seine Hinrichtung vorzubereiten, zurückzuziehen. Er war allem Anschein nach unschuldig, jedenfalls glaubte ich das.«
    Doggie sah ihren Vater an, der langsam nickte. »Falso war gerade in meine Zelle gekommen, als wir mitbekamen, dass die Milizleute die Tür der Hauptwache aufgesprengt hatten, und im nächsten Moment hörten wir schon die ersten Schüsse.«
    Falso schüttelte den Kopf. »Mir war nicht gleich klar, was da los war. Aber da schrien die Milizionäre oben an der Tür, die Stunde der Rache sei gekommen. Die schrien und brüllten wie die Verrückten, das kann ich euch sagen, und da wusste ich, dass ich nichts tun konnte.«
    Er seufzte tief, zog die Schreibtischschublade auf, entnahm ihr eine Tafel Schokolade, bot allen ein Stück an und bediente sich dann selbst. Er war der Einzige, der in dieser Situation etwas hinunterbekam. »Es krachte die ganze Zeit fürchterlich, denn sie sprengten bei jeder neuen Schleuse eine weitere Tür. Sie hatten es verdammt eilig.«
    Ihr Vater nickte.
    »Sie schrien, dass ich mich auf was gefasst machen könnte.« Man sah ihm an, dass er furchtbare Ängste ausgestanden hatte.
    »In Zelle sieben lag ein Kerl und schlief«, fuhr Falso fort. »Er war ein Milizionär wie die anderen, aber nicht von derselbenOrganisation, und deshalb zählte er für sie nicht … Er lag da und schlief.« Falso sah erneut zu Boden. Es war nicht zu übersehen, dass er nicht stolz war auf das, was er nun sagen musste. »Ja, ich hab ihm einen Schlag versetzt, sodass er bewusstlos war, und ihn dann in die Zelle Ihres Vaters gezogen.«
    »Die Milizionäre im Todestrakt müssen doch gewusst haben, wo du warst?«, unterbrach ihn T.
    »Ja, die schon. Aber die, die hereinstürmten und wild um sich schossen, wussten es nicht. Allerdings haben sie sehr schnell herausgefunden, in welcher Zelle Ihr Vater saß. Sie nannten ihn ›den, der für die neuen Zustände gesorgt hat‹. Für die war Ihr Vater der Mann, der für alles Unglück im Land verantwortlich war, und dafür sollte er mit dem Leben bezahlen. Einer von den Milizionären hat sich vermutlich vor der Zelle Ihres Vaters aufgebaut und das komplette Magazin seines Maschinengewehrs

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