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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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sich abmühte, ihre schöne Bluse zu zerreißen, um mit den Stoffstreifen die Blutung zu stoppen. Sah die Soldaten, die zu T. Perkins rannten, der den wie verrückt heulenden Chinesen mit dem Knie auf den Boden presste. Sah, wie das Blut vom Arm des Sheriffs lief und wie Wesley Barefoot mit kreidebleichem Gesicht ganz still auf dem kleinen Platz vorm Konsulat stand. Ja, Doggie sah Wesley Barefoot in dem Augenblick, als er erwachsen wurde und sein ungetrübtes Lächeln für immer verschwand.
    Es herrschte ein heilloses Durcheinander. Menschen eilten hinzu, hielten sich entsetzt die Hand vor den Mund, während der Täter etwa zwanzig Meter von Tatort entfernd wimmerte. Unterdessen halfen John Bugatti und Thomas Sunderland, Caroll Jansen ins Konsulatsgebäude zu tragen.
    Doggie setzte sich auf die niedrige Plattform der Schildwache und lehnte sich mit dem Rücken an den Pfeiler. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie dort saß.
    »Komm, mein Mädchen, komm, Doggie!« Der Sheriff sprach sie an. Mindestens zehn Minuten waren seit dem Überfall auf Caroll Jansen vergangen. Oder eine Ewigkeit.
    T. Perkins breitete die Arme aus und zog sie an sich. »Hast du gesehen, wie es geschehen ist?«
    Sie nickte.
    »Sie ist tot, Doggie.« Für einen Moment war er ganz still, als wollte er ihre Reaktion abwarten. Aber Doggie sagte nichts. Sie hatte es sofort gewusst.
    Er brachte sie im Konsulat in einen großen, weißen Raum, wo sich zwei der Verwaltungsangestellten um sie kümmerten. Die Luft schien zu knistern. Die meisten Mitarbeiter saßen mit versteinerten Mienen vor den Computern oder telefonierten. Hektik und Sorge bestimmten das Bild, der Name des amerikanischen Außenministers James Baker fiel immer wieder.
    Durchs Fenster waren Schritte zu hören, Menschen liefen hin und her. Der junge Chinese, der Caroll Jansen erstochen hatte, wurde von Uniformierten gegen eine Wand gepresst, er zitterte und sah aus, als könne er nicht fassen, was mit ihm geschah.
    »Doggie, ich glaube, er ist nicht normal«, sagte Rosalie Lee und drückte Doggies Arm.
    Schließlich kam ein Lieferwagen mit noch mehr Uniformierten, um den Täter abzuholen. Die Augen des jungen Mannes weiteten sich vor Entsetzen.
    »Das dauert keine zwei Tage, dann wird dem Schwein eine Kugel durch den Kopf gejagt«, sagte einer der Funktionäre.
    Doggie setzte sich auf einen Stuhl und starrte vor sich hin, bis John Bugatti zu ihr trat und ihr eine Tasse heißen Tee reichte.
    »Was da geschehen ist, Doggie, ist entsetzlich«, sagte er und bemühte sich zu lächeln. »Es tut uns allen sehr leid, dass du das mitansehen musstest. Aber das darf deine Seele nicht zerreißen, hörst du?«
    Sie nickte. Er hatte sich sonderbar ausgedrückt, aber sie verstand ihn.
    »Du bist rein zufällig hier gewesen, das ist alles. Ich könnte nur zu gut verstehen, wenn du dich jetzt fürchtest und schrecklich traurig bist. Aber es ist vorbei! In ein paar Tagen sind wir wieder zu Hause.«
    Doggie atmete tief ein. »Ja, aber wir hatten doch noch so viel vor!« Ihr war gerade erst bewusst geworden, dass das Märchen zu Ende war.
    Bugatti legte ihr den Arm um die Schulter. »Doggie, hör mir zu. Was da geschehen ist, schweißt uns für immer zusammen.« Im Hintergrund nickte Rosalie.
    »Was wir heute erlebt haben, wird uns ein Leben lang verbinden. Uns alle, dich und mich und T. Perkins und Rosalie Lee und Wesley. Ist dir das klar?«
    Doggie sah sie alle an. Jeder zeigte auf seine Weise Zustimmung, nur Wesley gelang kein Nicken. Er war wie erstarrt.
    Doggie sah sie traurig an. So etwas sagte man ja bloß. »Und wie soll ich dich erreichen können?«, fragte sie. »Du bist doch bestimmt immer unterwegs, in China oder New York oder Camp David oder sonst wo!« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Du bist ein bekannter Journalist, und ich bin nur ich! Glaubst du denn, ich weiß das nicht?«
    Bugatti nickte noch einmal. Dann nahm er die Buddhafigur, die ihr Bruce Jansen vor nicht einmal einer Stunde geschenkt hatte, und legte sie sich auf den Schoß. »Darf ich den mal kurz ausleihen?«, fragte er und zog den goldenen Dartpfeil aus T. Perkins’ Brusttasche. Damit kratzte er ein wenig Farbe von den Lippen der Figur und schuf eine kleine Öffnung zu dem hohlen Innern. »Da!« Er riss ein Blatt aus dem Notizbuch, das stets inseiner Brusttasche steckte. »Jetzt schreibe ich dir die Telefonnummer von meinem lieben Onkel Danny auf. Den kannst du jederzeit anrufen. Wenn einer immer weiß, wo ich bin, dann er.« Er

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