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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Vanliere
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widersprach Donovan mit vollem Mund.
    »Ich weiß. Das war wieder Sarkasmus. Wie alt bist du?«
    Donovan hielt fünf Finger hoch. »Wie alt bist du?«, nuschelte er durch einen Mund voll Pizza.
    Chaz hielt zwei Finger der einen und vier Finger der anderen Hand hoch. »Weißt du, wie viel das ist?« Donovan schüttelte den Kopf. »Vierundzwanzig.«
    »Das ist alt. Du bist alt«, sagte Donovan. »Bisher hast du mich ja wunderbar aufgebaut«, meinte Chaz. »Arbeitet dein Dad heute Nacht?« Donovan zuckte mit den Schultern und biss wieder ab. »Hast du einen Dad?«
    Donovan zuckte erneut mit den Schultern. »Irgend so ein Arsch, den ich noch nie gesehen hab.«
    »Du darfst so was nicht sagen«, ermahnte ihn Chaz.
    »Warum nicht? Meine Mom sagt das ständig.«
    »Ja, aber das ist kein Ausdruck, den ein kleines Kind benutzen sollte.«
    »Warum nicht?«, fragte Donovan.
    »Frag deine Mom.«
    »Warum?«
    Dies führte nirgendwohin. Chaz hatte das große Verlangen nach einem weiteren Bier. In seinem Becher, der auf dem Tisch stand, war nur noch ein Schluck.
    »Vergiss es.« Chaz ging zu seinem Spind und zog eine Wolldecke und ein Kissen heraus. »Warum legst du dich nicht auf die Couch, während deine Mom ihre
    Arbeit fertigmacht?«
    Donovan hüpfte auf den Schreibtisch. »Ich hab Durst. Ich brauch eine Coke«, sagte er und riss das Getränk an sich. Chaz griff danach, aber Donovan trank einen großen Schluck. Dann zog er ein angewidertes Gesicht und streckte ihm die Zunge aus. »Igitt. Was ist das?«
    Chaz riss ihm das Getränk weg. »Nichts. Trink ein bisschen Wasser.«
    »Ich will Coke.«
    »Ein kleines Kind sollte um Mitternacht keine Coke trinken«, sagte Chaz. »Das weiß selbst ich.« Er hielt den Becher hinter seinen Rücken. »Willst du Wasser?« Donovan schüttelte den Kopf. »Gut, leg dich da hin, und ich werde deiner Mom sagen, dass du hier drin bist.«
    Donovan legte sich hin und sah zu Chaz hoch.
    »Weißt du, wo du bist? Du bist im Büro des Sicherheitsdienstes, und wenn du von dieser Couch aufstehst, werden sämtliche Alarmanlagen hier im Gebäude losgehen. Ich brauche nur die Sequenz in dieses Superelektrogerät einzugeben.« Er tat so, als würde er Zahlenin eine auf dem Schreibtisch stehende Rechenmaschine eintippen, und Donovan hob den Kopf. »Leg dich wieder hin. Ich habe die Zahlenabfolge bereits eingegeben. Der Klang der Alarmanlagen entspricht deinem Körpergewicht.«
    Donovan wirkte verwirrt und zog sich die Decke bis unters Kinn.
    Chaz schaltete das Licht aus, ließ jedoch die Lampe in der Toilette brennen. Er ging aus dem Büro und wartete noch ein paar Minuten, ob sich etwas regte, aber er bemerkte nichts. Donovan war wohl eingeschlafen.
    Chaz ging zu Donovans Mutter und machte ihr ein Zeichen, dass er schlief. Sie nickte und saugte weiter. »Kann es kaum erwarten, jede Nacht mit dir zu arbeiten«, flüsterte er vor sich hin.
    Um ein Uhr kam Donovans Mutter, um ihren Sohn im Security-Büro abzuholen. »Ich kann ihn zu Ihrem Auto tragen«, bot Chaz an. »Ich bin Chaz. Wie heißen Sie übrigens?« Sie musterte ihn, ohne ihm zu antworten, und das verärgerte ihn. »Ich habe gerade für Sie auf Ihr Kind aufgepasst. Ich finde, dass ich Ihren Namen erfahren sollte.«
    »Carla«, meinte sie abweisend und stieß die Bürotür auf.
    Chaz hob Donovan hoch. Die kleinen Arme baumelten über seinen Schultern. Carla öffnete die hintere Tür des Chevrolet Cavalier.
    »Hat er einen Spezialsitz oder dergleichen?«, flüsterte Chaz. Sie schüttelte den Kopf, und er setzte Donovanauf den Rücksitz und legte ihm einen Sicherheitsgurt um. Sein Kopf schwankte, und er öffnete die Augen.
    »Schlaf weiter«, sagte Chaz.
    »Gute Nacht, Spaz.«
    Chaz zog seinen Fuß gerade noch weg, bevor Carla losfuhr. »Gern geschehen!«, rief er hinter ihrem Auto her.
    Er beendete seine Runden, und kurz vor zwei Uhr nachts schloss er endgültig alles ab. Chaz schlüpfte wieder in seine Jeans und sein Sweatshirt und legte die Uniform in den Spind, bevor er sich für den Heimweg eine Mütze über die Ohren zog. Er ging über den Marktplatz, der weihnachtlich geschmückt war. Die drei Tannen erleuchteten die Nacht. Gleich hinter dem Platz vor der Bibliothek bemerkte er einen Mann, der die Arme um sich geschlungen hatte und auf einer Bank schlief. Chaz hielt inne, als er erkannte, dass es Mike war, der junge Obdachlose, dem er vor dem Wilson’s begegnet war. Er fragte sich, wie er draußen in der Kälte schlafen konnte, und blieb lange vor

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