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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Vanliere
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meinem Haus zu übernachten, aber wie konnte ich eine obdachlose Schwangere einfach in den Straßen herumirren lassen? Ich sah schon die Schlagzeile: Schwangere erfriert auf offener Strasse.
    »Sie können in meinem Haus übernachten, wenn Sie mögen. Vielleicht sieht morgen schon alles anders aus.« Sie schnäuzte sich und nickte.
    Mein Wohnzimmer war klein, aber warm. An der einen Wand stand ein Kamin und an einer anderen ein Klavier. Die Wände waren in einem Grünton gehalten und oben von einer umlaufenden Bordüre mit Enten abgegrenzt. Ich liebe Enten und hatte die Bordüre selbst da oben angebracht. Der Teppich bestand aus weichem rosafarbenem Faserflor. Die junge Frau fühlte sich sichtlich unbehaglich und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
    »Ich hasse diesen Teppichboden«, sagte ich und stellte den Koffer auf den Boden. »Bitte. Wenn Sie mögen, können Sie sich gern hinsetzen.« Sie ging zum Sofa und ließ sich in die grünen Kissen sinken. »Wer legt schon einen rosafarbenen Teppichboden in ein Wohnzimmer?«, fuhr ich fort. »Als ich hier einzog, sagte ich, dass ich ihn auswechseln würde, aber es ist billiger, die Farbe der Wände zu verändern als die des Bodens. Natürlich könnten einige Leute sagen: ›Wer streicht die Wände grün und krönt sie mit Enten, wenn er einen rosa Teppich hat?‹ Die Innenarchitekten aus dem Fernsehen würden erschaudern.«
    Mein Blick wanderte zum Fenster, vor dem mein mit einem Durcheinander aus Lichtern und Perlenschnüren dekorierter Weihnachtsbaum stand. »Wir sollten uns jetzt unbedingt miteinander bekannt machen«, sagte ich und setzte mich auf meinen Lieblingssitz, einen mit dunklem Leder bezogenen Lehnsessel, dessen Armlehnen stellenweise abgewetzt waren. »Ich bin Gloria Bailey, und ich wohne allein hier. Ich habe sieben Enkelkinder, die ich vergöttere. Sie sind großartig, wie Sie sich vorstellen können. Mein ...«
    Eine Tür öffnete sich, und ich schreckte zusammen. Einen Moment lang hatte ich vergessen, dass Miriam auch noch da war. Ich blickte hoch und sah sie in der Flurtür stehen.
    »Wer ist das?«, fragte Miriam und trat an die junge Frau heran. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Erin.«
    »Wie ich sehe, haben Sie einen Koffer bei sich, Erin. Wollen Sie zum Flughafen?« Erin schüttelte den Kopf, und Miriam musterte sie von oben bis unten. »Sind Sie eine Soldatenfrau?« Erin schüttelte erneut den Kopf. »Wo ist der Vater des Kindes, mit dem Sie schwanger sind?«
    Um das arme Mädchen zu schützen, stand ich auf. »Ich habe Erin angeboten, hier zu übernachten«, erklärte ich.
    Miriam drehte sich zu mir um. »Hier? Ich fühle mich auch so schon in dieser kleinen Unterkunft eingezwängt.«
    Die Nackenhaare sträubten sich mir, und ich stelltemich zwischen Miriam und Erin. Dann antwortete ich mit leiser, aber unmissverständlicher Stimme: »Dies ist mein Zuhause, Miriam, und ich werde, wem ich will und wann ich es will, anbieten, sich darin aufzuhalten.« Ich wandte mich Erin zu. »Dies ist meine Nachbarin Miriam, die ein paar Tage hier bei mir wohnt.«
    Erin versuchte zu lächeln, aber Miriam ignorierte sie ohnehin. »Warum setzen Sie sich nicht hin, Miriam, und wir plaudern ein wenig.«
    Schmollend schlug Miriam die Arme übereinander und las einen Spruch, den ich gerahmt und an die Wand neben den Kamin gehängt hatte:
    Mögen die, die uns lieben, uns lieben.
    Und diejenigen, die uns nicht lieben,
    Möge Gott in ihrem Herzen bewegen;
    Und wenn Er ihre Herzen nicht bewegt,
    Möge Er ihnen den Knöchel umdrehen,
    Damit wir sie an ihrem Hinken erkennen.
    Kopfschüttelnd trat Miriam einen Schritt zurück.
    Ich lächelte Erin an und setzte mich. »Nur damit Sie unbesorgt sein können – ich bin keine Psychopathin. Sind Sie eine?«
    Sie lachte. »Nein.«
    »Gut. Zu Miriam liegt noch keine Bewertung vor, aber vielleicht werden wir es ja schaffen, die Nacht durchzuschlafen.«
    Ich versuchte, die Lehne des Sessels zu verstellen. Whiskers kam darunter hervorgeschossen und saustedie Treppen hinauf. Miriam stöhnte bei seinem Anblick.
    »Das war Whiskers, mein Mitbewohner«, erklärte ich der jungen Frau. »Er fürchtet sich vor seinem eigenen Schatten
und
vor Pink, dem braunen Spielzeugpferd meiner Enkel. Es graut Whiskers vor Pink. Ich habe keine Ahnung, warum. Ich habe versucht, Whiskers einer Therapie zu unterziehen, aber dies ist eindeutig etwas, das er allein verarbeiten muss.« Sie lächelte, und ich lehnte mich in dem Sessel zurück und legte meine

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