Das Weinen der Engel (German Edition)
Beth sie.
„Das habe ich nicht vergessen.“
„Außerdem müssen wir uns noch mal die Entwürfe für Neiman Marcus ansehen“, sagte Delilah. Sie taten alle ihr Bestes, um sie den ganzen Tag beschäftigt zu halten. Dev Raines hatte ihr das Herz gebrochen, und da die beiden ihre engsten Freundinnen waren, wussten sie das.
Lark warf einen Blick auf ihre große Armbanduhr in Pink und Chrom und sah Scotty an. „Ich würde mir auch gern die neue Plakatwerbung ansehen. Was meinst du?“
„Gute Idee. Wie wär’s morgen Nachmittag?“
„Super. Ich bin schon ganz gespannt darauf.“ Wieder warf sie einen Blick auf die Armbanduhr. „Ich muss losgehen. Chrissy wartet zu Hause auf mich. Ich möchte nicht zu spät kommen.“
„Kein Problem“, sagte Scotty. Er musste etwas in ihrem Gesicht entdeckt haben, denn er lehnte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du solltest dich mal richtig amüsieren, meine Liebe. Tu mal etwas nur für dich. Du musst Mister Playboy Raines vergessen. Er ist es einfach nicht wert.“
„Ich wünschte, du hättest recht.“ Doch er war es wert. Wenn er nicht so wundervoll wäre, würde sie ihn nicht lieben.
„Geh schon“, sagte Scotty und wedelte mit seiner schlanken Hand. „Geh nach Hause zu deinem kleinen Mädchen.“
Lark lächelte. Ihre Kollegen kamen so gut ohne sie zurecht. Sie glaubte fast schon, es gefiel ihnen, wenn sie nicht da war.
Sie verließ das Studio und schlug eilig die Richtung zu ihrem Apartment ein, als ihr wieder einfiel, dass Chrissy überhaupt nicht dort war. Marge hatte sie zu einer Spielkameradin gebracht. Marges Freundin Susan Caswell hatte eine Tochter in Chrissys Alter, und die beiden verstanden sich inzwischen sehr gut. Heute Abend hatte Susan eine Pyjamaparty für die beiden Mädchen vorbereitet, mit Popcorn und einem Scooby-Doo-Film. Chrissy war schon schrecklich aufgeregt gewesen.
Marge hatte etwas zum Abendessen vorbereitet und es in den Kühlschrank gestellt, wie sich Lark erinnerte. Da Chrissy sie nicht brauchte, war Marge mit einer Freundin ins Kino gegangen.
Lark seufzte. Sie hasste es, in das leere Apartment zu kommen. Es war erstaunlich, wie schnell sie das laute, chaotische Leben ihrer Minifamilie bereits lieben gelernt hatte.
Und sie wusste, dass sie wieder an Dev denken würde.
Sie ging langsamer, wollte das Unausweichliche etwas hinauszögern. Auf dem Weg gab es ein paar nette Boutiquen. Vielleicht würde es sie ablenken, wenn sie sich etwas Nettes kaufte.
Da kein Grund zur Eile bestand, betrat sie das Sugar Tree und schlenderte durch die Verkaufsgänge.
Es war fast sieben, als Lark ihre Tür zum Apartment aufschloss und in die Diele trat. Sie keuchte auf, als sie den Mann im Wohnzimmer sah, der vor dem Sofa auf und ab lief.
„Dev!“, rief sie, als sie ihn erkannte.
„Lark!“ Er kam mit einem finsteren Blick auf sie zugelaufen. „Himmel noch mal, wo warst du denn so lange?“
„Wie bitte?“ Für einen Augenblick war sie sprachlos. Dev stand hier in ihrem Wohnzimmer, so wie sie es sich schon Hunderte Male vorgestellt hatte.
„Ich habe fast zwei Stunden gewartet!“, schimpfte er. „Als ich in deinem Studio anrief, sagten sie mir, du wärst schon gegangen. Ich habe deine Handynummer angerufen, bin aber immer gleich auf der Mailbox gelandet. Wenn es noch ein paar Minuten länger gedauert hätte, wäre ich schon bei der Polizei gewesen. Warum bist du denn nicht an dein Handy gegangen?“
Ihre Schultern versteiften sich. So hatte sie sich ihr Wiedersehen garantiert nicht vorgestellt. „Ich war einkaufen – falls dich das überhaupt etwas angeht, was nicht der Fall ist. Was das Handy betrifft. Wahrscheinlich ist mein Akku alle.“
Sie hob das Kinn an, inzwischen ziemlich wütend. „Was machst du überhaupt hier? Wie bist du hereingekommen?“ Aber natürlich, er war eingebrochen. Das gehörte ja zu einer seiner vielen Fähigkeiten.
„Wo ist Chrissy?“
„Sie schläft heute Nacht bei einer Freundin. Ich habe dich gefragt, was du hier willst.“
Sein Ärger verpuffte. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Oh, Gott, es tut mir leid. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
Sie sah ihn an, und plötzlich machte sich Angst in ihr breit. „Was ist los? Was ist passiert?“
Dev fasste sie an den Händen und zog sie rüber zum Sofa. Sie setzten sich.
„Santos ist noch am Leben. Don Ricardo hat mich angerufen, als ich gerade auf dem Weg vom Flughafen hierher war. Er meinte, Santos wäre auf dem Festland
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