Das Weinen der Engel (German Edition)
Parkplatz vom Burbank Airport überquerte und die Tür des gelben Camaro aufschloss, den er gemietet hatte, grinste er. Wenn sie recht hatten – seine Brüder und seine Freunde –, dann wäre er heute Abend ein glücklicher Mann.
Er lud die Taschen in den Kofferraum des Wagens, schloss den Deckel und lief zur Fahrertür herum. Er hatte kurz überlegt, ob er Lark anrufen sollte, bevor er Scottsdale verlassen hatte. Nur um sicherzugehen, dass sie auch zu Hause war. Um sich zu vergewissern, dass sie ihn auch wirklich sehen wollte.
Und nicht gerade mit Steve Rutgers unterwegs war.
Doch letztendlich lief alles auf das eine hinaus.
Wenn sie ihn wollte – wenn sie ihn liebte –, dann würde sie ihm zuhören. Und er wollte das nicht am Telefon besprechen.
Dev öffnete die Autotür und setzte sich hinter das holzgemaserte Lenkrad. Er war nervös. Kein Zweifel. Seine Handflächen wurden feucht, dafür fühlte sich sein Mund staubtrocken an.
Was, wenn sie sich irrten?
Er zuckte zusammen, als sein Handy klingelte. Er angelte es aus seiner Tasche, weil er dachte, dass es etwas Wichtiges sein konnte. Vielleicht Lark.
Er sah aufs Display, aber die Nummer war unterdrückt. Also nicht Lark. Enttäuscht schaltete er auf Annahme und hielt sich das Telefon ans Ohr. „Raines.“
„Señor Raines. Hier ist Ricardo de La Guerra. Ich habe eine Nachricht für Sie.“
Sein Puls beschleunigte sich. „Señor de La Guerra. Ich dachte, unsere Angelegenheit wäre beendet.“
„Unglücklicherweise gibt es ein Problem.“
Dev umklammerte das Handy. „Was für ein Problem?“
„Nachdem das Flugzeug von Alvarez Hermosillo verlassen hatte, machte es einen unvorhergesehenen Zwischenstopp in Los Mochis. Diese Information haben wir gerade erst erhalten. Während dieses Stopps hat Jorge Santos das Flugzeug verlassen. Irgendeine Privatangelegenheit. Wir wissen es nicht genau. Was wir ganz sicher wissen, ist, dass er nicht an Bord war, als der Flug weiter nach Cabo San Lucas fortgesetzt wurde.“
Dev drehte sich der Magen um. „Santos ist noch am Leben?“
„Sí
, aber nicht mehr lange, das versichere ich Ihnen. Ich muss mich für diese … Unannehmlichkeit entschuldigen.“
„Wissen Sie, wo man ihn finden kann?“
„Noch nicht. Aber jetzt, wo Zepeda das Kartell kontrolliert und er alles verloren hat, ist Santos so gefährlich wie nie zuvor.“
Und Santos sah die Quelle all seines Unglücks in der Tatsache, dass Alvarez’ Männer es versäumt hatten, das kleine Mädchen der Wellers zu töten. „Vielen Dank, Don Ricardo, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.“
„Wir werden uns um dieses Problem kümmern. Das kann ich Ihnen versprechen. Aber da Sie derjenige waren, der den Überfall auf das Anwesen von Alvarez geleitet hat, wird er Sie für alles, was passierte, verantwortlich machen. Sie und Ihre Frau. Santos lebt in ständiger Rachsucht. Bevor man sich nicht um ihn gekümmert hat, sollten Sie vorsichtig sein. Sie müssen sich und Ihre Familie beschützen.“
„Darauf können Sie zählen.“
Der Don legte auf. Dev startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. Bei dem Gedanken an Alvarez’ rechte Hand presste er die Lippen zusammen. Als er den Freeway erreichte, trat er fester aufs Gas und schlängelte sich durch den dichten Verkehr.
Himmel noch mal. Santos ist am Leben.
Dev erinnerte sich an das, was er über ihn gelesen hatte. Wie viele Morde auf sein Konto gingen, was für ein brutaler Killer er war. Don Ricardo hätte sicher nicht angerufen, wenn er Santos nicht für eine ernsthafte Bedrohung halten würde. Er musste schnellstens mit Lark reden. Aber diese schlechte Nachricht übermittelte er ihr am besten persönlich. Er wollte ihr versichern, dass er sie beschützen würde.
Eines war klar. Lark und Chrissy kamen mit ihm nach Wyoming. Ihnen blieb gar keine andere Wahl.
„Wenn nichts weiter anliegt, werde ich nach Hause gehen“, sagte Lark zu Carrie Beth. Seit sie Chrissy bei sich aufgenommen hatte, verlief ihr Tagesablauf anders. Sie arbeitete weniger, um mehr Zeit für das Kind zu haben, und verließ das Studio um Punkt fünf Uhr. Es sei denn, natürlich, dass es irgendein Problem gab.
Zum Glück hatte sie in der Firma kompetente Leute, die ihren Job liebten. Ihnen schien es nichts auszumachen, dass Lark weniger Stunden arbeitete und ihr Leben außerhalb des Studios ein bisschen ausgefüllter war als vorher.
„Vergiss nicht, dass wir morgen das Meeting mit den Leuten von Nordstrom haben“, erinnerte Carrie
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