Das Weinen der Engel (German Edition)
Weg hierhergekommen seid.“
Der große schlanke Texaner schlug die Krempe seines schwarzen Filzcowboyhuts gegen seinen Schenkel und grinste. „Machst du Witze? Uns entgehen lassen, wie du endlich an der Angel hängst? Das hätte ich doch beim besten Willen nicht versäumen wollen!“
„Dasselbe gilt für mich“, fügte Jake grinsend dazu.
Dev fragte sich, weshalb die beiden so schnell wieder weg mussten. Zweifellos ein wichtiger Auftrag. Aber heute war sein Hochzeitstag, und für ihn war es an diesem Tag am wichtigsten, dass sich alle amüsierten. Er warf Lark einen Blick zu, die sich angeregt mit Mattie unterhielt und hin und wieder zu ihm herübersah.
Himmel noch mal, er konnte es kaum erwarten, bis sie sich nach der Party in das romantische kleine Cottage am Bach zurückziehen würden. Wenn er ihr endlich dieses Kleid und was auch immer sie darunter trug auszog und sich das erste Mal mit seiner Ehefrau liebte.
„Was ist mit dir?“, fragte er Johnnie. „Willst du mich auch verlassen?“
„Auf keinen Fall. Ich bleibe hier, bis die Party zu Ende ist. Ich habe nämlich noch vor, mit den hübschen Freundinnen deiner Angetrauten zu tanzen und dich mit diesem exquisiten Champagner unter den Tisch zu trinken.“
Dev lachte. Er wusste, dass Johnnie Riggs so gut wie nie betrunken war. Es gefiel ihm nicht, die Kontrolle über sich zu verlieren. Was die Frauen allerdings betraf … Nun, Johnnie Riggs mochte zwar ein eher zurückhaltender Typ sein, aber er hatte durchaus Erfolg bei den Frauen.
Dev wandte sich an Trace und Jake. „Haltet mich auf dem Laufenden, ja? Wenn ihr mich braucht, ruft einfach an.“
„Auf jeden Fall“, versprach Jake.
„Gib der Braut von uns einen Kuss, ja?“ Trace zwinkerte ihm zu und grinste.
Oh, ja, das würde er sicher. Und dazu noch eine Menge mehr, aber darüber sprach er besser nicht. „Darauf kannst du wetten.“
Die Männer verließen die Party, und Johnnie ging zu Larks Freundin Delilah hinüber. Dev wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Frau zu, die er geheiratet hatte. Die Musiker würden bald anfangen zu spielen. Er konnte es kaum erwarten, mit seiner Braut zu tanzen. Anschließend würden sie den Kuchen anschneiden, und sie ihr Brautsträußchen werfen. Dann würde er sehen, dass er ihren süßen kleinen Hintern direkt ins Bett brachte.
So wie Lark ihn die ganze Zeit ansah, würde er sie dazu bestimmt nicht überreden müssen.
„Du bist eine wunderschöne Braut, Lark.“ Mattie hatte sich das volle rote Haar in einem lockeren Knoten hochgebunden. In ihrem gelben Wollkleid mit dem leicht ausgestellten Rock sah sie fabelhaft aus. „Dieses Kleid ist fantastisch.“
„Danke. Delilah ist wirklich eine Künstlerin.“ Lark strich sich über das elfenbeinfarbene Seidenkleid, das Delilah entworfen hatte. Der schmale Rock ging ihr bis zu den Knöcheln, obwohl sie sonst kurze Röcke bevorzugte. Es war ein Zugeständnis an das frostige Winterwetter in Wyoming. Der weite Ausschnitt war mit Belgischer Spitze gesäumt, die sich am Saum wiederholte.
Delilah, Carrie Beth, Scotty und Dex hatten das Kleid und die Accessoires persönlich zur Raintree Ranch geliefert. Ihre besten Freunde waren zur Hochzeit nach Wind Canyon gekommen und übernachteten in einem gemütlichen Bed & Breakfast am Rande der Stadt.
Sarah kam zu ihnen, eine große schlanke Brünette mit schönen blauen Augen. „Chrissy war wirklich die niedlichste Brautjungfer.“
Lark lächelte und dachte an die vielen rosa Blütenblätter, die auf dem Gang zum Altar verstreut waren. „Das war sie wirklich, nicht?“
Beide sahen zu den Mädchen hinüber, die jetzt Cousinen waren und in der Ecke mit einem Ball spielten. „Sie ist Holly so ähnlich.“
„Du meinst, sie können beide ab und zu mal ein bisschen übereifrig sein?“
Sarah lachte.
„Es war eine wunderschöne Zeremonie“, sagte Mattie. „Es war mir richtig peinlich, dass ich so heulen musste. Aber du und Dev habt so glücklich ausgesehen, ich konnte einfach nicht anders.“
„Mir kamen auch die Tränen“, musste Lark gestehen. „Aber ich habe aufgepasst, damit Dev das nicht sieht. Sonst denkt er nachher, dass ich eine Heulsuse bin.“
Sarah verdrehte die Augen. „Nach den Geschichten, die er erzählt hat, wie du über das Kakteenfeld marschiert bist und mutig den Drogenkönig bekämpft hast. Das klingt nun ehrlich nicht nach einer Heulsuse. Abgesehen davon hatte er am Ende der Zeremonie auch verdächtig feuchte Augen.“
Die Hochzeit
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