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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Kepler feixte. "Willkommen in Afrika, Darr."

III.
    13. Obwohl Arr und Borr jünger wirkten als Darr, dauerte es einige Minuten, ehe sie zu stöhnen aufhörten und es schafften, aufzustehen.
    Kepler hatte sich indessen halbwegs dazu durchgerungen, wirklich zu akzeptieren, dass er nicht einen pilzbedingten Rausch im Schlaf durchmachte. Das lag nicht an dem seltsamen Verhalten der Menschen und nicht an allen anderen Indizien wie Sprache und Sterne.
    Es war die Luft. Sie war einfach anderes. Kepler konnte den Unterschied nicht festmachen, aber er roch ihn. Deswegen wusste er sofort, dass er wirklich auf dem Kontinent war, der rigoros und absolut Besitz von seiner Seele ergriffen hatte, als er vor Jahrmillionen den ersten Schritt auf ihm getan hatte.
    Er war zu Hause.
    Sogar nicht allzu weit von der Stelle, wo seine ausufernde Hassliebe zu Afrika begonnen hatte. Lediglich etwas mehr als einhundert Kilometer trennten ihn von der Stadt am Zusammenfluss des Blauen und des Weißen Nils.
    Das war abermals eine Wiederholung. In Khartum hatte Kepler eine lange Reise begonnen, dann hatte er die Stadt aufgesucht, um Menschen zu töten. Jetzt musste er wieder hin. Zumindest dahin, wo Khartum einmal gewesen war.
    Aber d iesmal, um Menschenleben zu retten.
    Keplers drei Begleiter, oder auch Führer, waren ihm sympathisch. Zumindest hielt er ihnen zugute, dass sie nicht heulten. Dafür, dass sie wohl zum ersten Mal in ihrem Leben außerhalb einer Stadt waren und wie Espenlaub zitterten, machten Darr und Arr den Eindruck, und zwar einen entschlossenen, zügig von hier verschwinden zu wollen. Borr hatte die Reise sowohl körperlich als auch psychisch viel mehr mitgenommen. Er bemühte sich, seinen Freunden nicht nachzustehen, doch sein Gesicht war um einiges unleidlicher verzogen. Aber solange er sich nicht aufgab, konnte er einen Fuß vor den anderen setzen.
    Die Sterne waren verschoben, die Sonne nicht. Kepler orientierte sich daran und ging los. Einige Augenblicke schloss Arr zu ihm auf, danach die beiden anderen. Kepler sah über die Schulter. Die Panik hatte den drei Kraft verliehen.
    Nur nicht für lange. Bald fielen sie zurück und Kepler musste das Tempo reduzieren. Eine weitere Stunde später hörte er einen schwachen Ruf und sah zurück.
    Borr stürzte erschöpft mitten in einem Schritt. D arr und Arr waren genauso unfähig, sich in den Schatten des niedrigen Gebüsches unweit von ihnen zu schleppen. Sie sanken neben Borr auf die Erde und blieben zusammengesackt sitzen.
    Irgendetwas in Kepler wisperte leise. Er sah sich um. Außer einigen weiteren Büschen sah er von einem zum anderen H orizont nichts. Aber da war etwas.
    Kepler legte die Hand an den Schwertgriff und sah sich wieder um. Nur eine kleine Wolke des vom Wind ein wenig aufgewirbelten Staubes zog etwa einhundert Meter weiter südlich am Gebüsch vorbei. Kepler ging zu den anderen.
    " Wie haben die Syths die Kontrolle über den Shuttle übernommen?", fragte er.
    Darr hob erschöpft den Kopf. Seine weiße Haut schimmerte schon knallig rot.
    "Die können über die im All stationierten Relaisstationen ihre sämtlichen Gleiter und Einrichtungen überall auf der Welt steuern", antwortete er matt.
    "Die Technik interessiert mich nicht", sagte Kepler. "Wie war das möglich, Darr? Sie waren zuversichtlich, dass wir den Flug ohne Zwischenfälle schaffen."
    " Ich habe das alles auch jahrelang minutiös geplant", gab Darr schroff zurück.
    " Und warum haben Sie die Fernkontrolle nicht einfach abgeschaltet anstatt uns raus zu katapultieren?", erkundigte Kepler sich beißend.
    "Ich bin kein kriegerisches Genie", rechtfertigte Darr sich diesmal leicht verlegen. "Ich habe gedacht, wir schnappen uns den Gleiter, machen den kurzen Zwischenstopp und fliegen weiter in die Versiegelte Stadt." Er sah Kepler bittend an. "Ich bin in Panik geraten, ich habe doch vom Krieg keine Ahnung. Das ist ein Begriff, den die Menschheit schon vor langer Zeit vergessen hatte."
    Er hatte eigentlich Recht. Und er dachte nüchtern und ohne sein eigenes Unvermögen beschönigen zu wollen. Für einen Theoretiker war das löblich.
    " Und wissenschaftliche Experimente verlaufen immer so wie geplant, oder wie?", maulte Kepler trotzdem.
    "Nein", räumte Darr ein.
    "Aber mit unseren Leben experimentieren Sie einfach herum, ja?"
    Darr gelang es, sogar halbwegs zerknirscht zu blicken.
    "Entschuldigung", bat er.
    "Schon gut", meinte Kepler. "Bringt eh nichts, wenn ich Sie verprügele."
    Eine Zeitlang blickte er in

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