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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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setzte er sich wieder, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Humpen und musterte seine Männer. Er ließ den Blick auf Gavin ruhen, einem seiner besten und treuesten Krieger, und rief ihn zu sich.
    „Aye, M’laird?“
    „Nimm dir zwei Männer, und folge ihnen, mein Junge“, wies Angus ihn an. „Dieser Sherwell-Grünschnabel scheint mir dumm genug, sich meucheln zu lassen, und sein nichtsnutziger englischer Vater und dessen englischer König würden nur uns die Schuld zuschieben. Sorge also dafür, dass er den Weg findet, ohne sich zu verlaufen.“

2. Kapitel
    Ich kann nicht mehr! Ich kann einfach nicht mehr!“ Lady Elizabeth Worley, die Äbtissin von St. Simmian's, hörte selbst, wie verzweifelt sie klang, als sie auf die gepolsterte Bank hinter ihrem prächtigen Schreibpult aus Eichenholz sank.
    Schwester Blanche kaute beklommen auf ihrer Unterlippe, griff sich ein Pergament und fächelte der Mutter Oberin Luft zu. Fieberhaft suchte sie nach den passenden Worten, um die Dame zu besänftigen. Diese war bekannt dafür, schnell die Beherrschung zu verlieren und in dieser Gemütslage zu unbedachten Handlungen zu neigen. Besser war es, sie vorher zu beschwichtigen, sofern das möglich war.
    „Übt Nachsicht, Ehrwürdige Mutter“, bat sie schließlich und fügte hoffnungsvoll an: „Gott hat es gefallen, uns zu prüfen, und er würde uns keine Bürde auferlegen, die wir nicht tragen könnten.“
    „Papperlapapp!“ Elizabeth wischte das Gesagte mit einer gereizten Geste beiseite. Sie war Engländerin durch und durch und hatte vor mehr als zwanzig Jahren den Schleier genommen, um der Heirat mit einem besonders hassenswerten englischen Edelmann zu entgehen. Leider waren Klöster eine beliebte Zufluchtsstätte für Frauen, die nicht glücklich über ihre Heiratsaussichten waren, und sämtliche Positionen, die sie ehedem in englischen Klöstern hätte besetzen können, waren unter ihrer Würde gewesen. Daher war sie als englische Äbtissin in einem schottischen Kloster mitten im Nirgendwo gelandet. Immer noch besser, als in einem englischen Kloster als schlichte Nonne zu dienen - hatte sie zumindest damals gedacht. Heute sah sie das anders. Allein schon, wie diese Wilden hier sprachen, tat ihr in den Ohren weh. Elizabeth hatte die Gepflogenheiten und die Sprache dieser Barbaren von Herzen satt. Nachdem sie zwanzig Jahre lang hier hatte ausharren müssen, war sie nun mit ihrer Geduld am Ende. Ihr fehlte schlicht die Gelassenheit, um die Schottin zu ertragen, die vor Kurzem in diesem Kloster Zuflucht gesucht hatte. Und sie weigerte sich zu glauben, dass Gott ihr diese Gelassenheit abverlangte.
    „Nicht Gottes Wille hat Seonaid Dunbar hergeführt.“ Sie schlug mit der flachen Hand aufs Schreibpult. „Es war der Leibhaftige!“
    Schwester Blanche riss die Augen auf und schaute noch eine Spur besorgter drein. „Oh, aber nicht doch!“
    „Und ob.“ Elizabeth nickte nachdrücklich. „Ich sag’s Euch, Schwester, sie ist die Ausgeburt der Hölle, gekommen, unsere Güte mit Füßen zu treten und uns in Versuchung zu führen.“ „In Versuchung?“ Schwester Blanche schien das in Zweifel zu ziehen.
    „Aye, sie will uns dazu bringen, gegen eines der Zehn Gebote zu verstoßen.“
    „Gegen welches der Zehn Gebote, Ehrwürdige Mutter?“ „Du sollst nicht töten.“
    Schwester Blanche blieb der Mund offen stehen, und die Augen drohten ihr aus den Höhlen zu treten. „Oh, ihr Heiligen! So solltet Ihr nicht sprechen, Mutter!“
    „Aber es ist die Wahrheit.“ Elizabeth lächelte grimmig, als sie sah, wie sich Furcht und Unbehagen in der Miene der Schwester spiegelten. „Denn ich würde ihr mit Freuden den Hals umdrehen.“
    „Ehrwürdige Mutter!“
    „Aye, nun ...“ Elizabeth seufzte. „Hoffen wir, dass Seonaids Engländer sich rasch einfindet und mich von meinen sündigen Gedanken erlöst.“ Sie griff in das Fach unter dem Pult und tastete nach ihrem Whiskyschlauch. „Bevor ich zur Tat schreite“, fügte sie murmelnd an.
    Missbilligend beäugte Schwester Blanche den Schlauch mit  dem starken Getränk. „Seonaid Dunbar wird kaum freiwillig zu ihrem Verlobten gehen. Deshalb ist sie ja hier.“
    „Stimmt, aber er kann sie holen.“
    „Sie holen? Wie das? Dies ist ein Haus Gottes, und Männer dürfen es nicht betreten.“
    Elizabeth nahm einen großzügigen Schluck Whisky und verschloss den Schlauch wieder. „Männer tun immerfort Dinge, die sie eigentlich nicht tun dürfen“, bemerkte sie trocken.
    „Aye,

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