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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gesehen hat. Dass sie so schön ist, hat ihn zutiefst erleichtert. Aber Amaury und Emmalene sind eine Sache - Lady Seonaid eine ganz andere.“
    Kenwick verdrehte die Augen. „Ihr habt sie ja noch nicht einmal kennengelernt.“
    Blake zuckte mit den Schultern. „Sie ist Schottin. Und eine Dunbar“, fügte er steif hinzu. „Mehr muss ich nicht wissen.“ „Wie kam es eigentlich, dass Euer Vater und Angus Dunbar  sich zerstritten haben? Wie ich hörte, standen sie sich einst so nahe wie Brüder.“
    Blake schwieg eine Weile. „Genau weiß ich es nicht, denn Vater hat nie darüber gesprochen. Es muss aber eine recht hässliche Angelegenheit gewesen sein, denn seit ich denken kann, beschimpft er den Laird aufs Garstigste und beleidigt ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit.“
    „Hm.“ Kenwicks Blick ging zu den Bäumen um sie her, und er zuckte mit den Achseln. Offenbar hatte er seine Neugier niedergerungen. „Was nun das Unterfangen angeht, Eure Braut aus dem Kloster zu locken, so kann Bischof Wykeham womöglich von Nutzen sein.“
    „Was sagtet Ihr, mein Sohn?“ Der Bischof hatte seinen Namen vernommen, lenkte sein Pferd zwischen Kenwick und Blake und blickte fragend vom einen zum anderen.
    „Sherwell und ich sprachen soeben darüber, wie wir das Mädchen aus dem Kloster holen können. Mir kam der Einfall, dass Ihr vielleicht helfen könntet.“
    Bischof Wykehams sanftmütige Miene wurde nachdenklich, als er darüber nachsann. Schließlich hob er die buschigen Brauen und lächelte schief, wodurch sich seine runzeligen Wangen nach oben zogen. „In der Tat würde man mir als Gottesmann Einlass gewähren, im Gegensatz zu Euch. Ich denke, ich könnte mit dem Mädchen reden, aber mehr darf ich nicht tun“, mahnte er. „Ich kann sie nicht zwingen, ihren Zufluchtsort zu verlassen.“
    „Habt Dank, Euer Bischöfliche Gnaden“, erwiderte Blake und fragte sich, ob er der Ehe vielleicht doch noch entrinnen mochte. Sollte dies der Fall sein, wäre er dieser Schottin zu Dank verpflichtet. Vielleicht würde er ihr dafür ein wenig Naschwerk oder einen Ballen guten Tuchs zukommen lassen.
    „Da ist es“, verkündete Kenwick.
    Blake schaute auf. Sie hatten die Bäume hinter sich gelassen und waren nur noch einen Steinwurf von der Mauer entfernt, die sich um die Klosteranlage zog. Angespannt saß er im Sattel und trieb sein Pferd vorwärts. Gleich würde er versuchen, seiner Braut habhaft zu werden, und entweder Erfolg haben oder scheitern und weiterhin ein glücklicher Mann sein. Es war an der Zeit zu entscheiden, wie seine Zukunft aussehen würde.
    Am Eingang angelangt, stieg er ab und wollte gerade den Glockenzug bedienen, als ihm auffiel, dass die Tür einen Spaltbreit offen stand. Stirnrunzelnd streckte er die Hand aus und stieß die hölzerne Pforte an. Sie protestierte quietschend, aber der Spalt vergrößerte sich auf etwa einen Zoll. Blake verharrte, ein warnendes Prickeln im Nacken. Irgendetwas stimmte hier nicht. Grimmig griff er zum Schwert. „Die Pforte ist unverschlossen“, rief er.
    „Was ? “ Kenwick glitt ebenfalls aus dem Sattel und trat zu ihm.
    „Unmöglich.“ Der Bischof schüttelte das Haupt. „Ihr müsst Euch täuschen, Sherwell, die Pforte ist immer verschlossen. Zu viele suchen Schutz hinter diesen Mauern, als dass ...“ Überrascht brach er ab, als Kenwick die Tür behutsam ein wenig weiter aufdrückte. „Meiner Treu! Sehr sicher ist das aber nicht“, murmelte der Gottesmann.
    Blake stieß das Tor ganz auf und ließ den Blick über die verlassen daliegenden Blumen- und Kräuterbeete schweifen, ehe er das Gebäude jenseits des Gartens in Augenschein nahm. „Nay, sicher ist das wahrhaftig nicht.“
    „Ja, da will ich doch ...!“ Der Bischof stieg vom Pferd und gesellte sich zu Kenwick und Blake.
    „Was denkt Ihr?“, fragte Kenwick die anderen. Sie alle musterten nach wie vor das üppige Grün und die Blumen.
    „Ist es nicht ungewöhnlich, dass sich niemand im Garten aufhält?“, fragte Blake mit einem Blick über die Schulter.
    Der Bischof reckte den Hals und nickte. „In der Tat, zu dieser Stunde sollten sich die Bediensteten oder die Laienschwestern hier tummeln. St. Simmian’s steht unter der Leitung von Lady Elizabeth Worley, und sie ist ein rechter Drachen und duldet keinen Müßiggang ... “
    „Seht doch“, fiel Kenwick ihm ins Wort. „Überall liegen Körbe verstreut, so als hätten die Arbeiterinnen den Garten überstürzt verlassen.“
    „Nicht gut.“

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