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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Sherwell Castle schon sehr viel kräftiger geworden. Auch seine Wangen hatten wieder Farbe, und Seonaid wusste, dass er sich mit den anderen Männern im Burghof ertüchtigte, um seine alte Stärke zurückzugewinnen.
    „Schön hier, nicht wahr?“, fragte Blake, während er eine Decke und einen kleinen Beutel vom Sattel seines Hengstes löste.
    „Aye. “ Sie ließ sich von ihm bei der Hand nehmen und in die Mitte der kleinen Wiese führen. Dort breitete er die Decke aus und lud Seonaid mit einer Geste ein, darauf Platz zu nehmen. Er setzte sich neben sie, öffnete den Beutel und zog Käse, Brot, Obst und einen Weinschlauch heraus. Offenbar hatte er vor, das Gespräch auf später zu verschieben, und dieser Gedanke machte Seonaid unruhig. Blake hatte so grimmig und forsch gewirkt in der Großen Halle ...
    „Ich dachte, Ihr wolltet mit mir reden“, drängte sie.
    Blake schaute sie an und bemerkte, wie angespannt sie war. Ihre Miene gemahnte ihn an die Hochzeitsnacht - auch da hatte Seonaid gewirkt, als erwarte sie etwas Unangenehmes und wolle es möglichst rasch hinter sich bringen. Deshalb zögerte er nur kurz, ehe er Speisen und Weinschlauch beiseitelegte. Sie konnten den schwierigen Teil ebenso gut vorziehen.
    Er überlegte, wie er anfangen sollte. „Seonaid, weshalb tragt Ihr keine Hosen mehr?“, fragte er schließlich rundheraus.
    Verblüfft sah sie ihn an, öffnete den Mund, schloss ihn gleich wieder und fragte ihrerseits: „Gefalle ich Euch in Kleidern denn nicht besser?“
    „Ganz ehrlich?“
    Sie nickte.
    „Nay“, sagte er entschieden. „Viel besser noch gefallt Ihr mir nackt.“
    Seonaid riss die Augen auf, ehe sie grinste.
    „Gleich nach hüllenlos kommen diese engen alten Hosen, die eine jede Rundung Eures Körpers hervorheben“, fuhr er fort. Sie lachte leise ob seiner offenen Worte.
    „Zudem ziehe ich es vor, Euch glücklich zu sehen“, sagte er. „Und mögt Ihr auch glauben, dass Ihr tagein, tagaus lächelt, so wirkt Eure Miene in Wahrheit eher wie eine starre Maske. Ihr seid unglücklich, und ich will, dass Ihr glücklich seid.“
    „Ich bin glücklich“, wandte sie ein, aber sie war eine miserable Lügnerin.
    Blake nahm ihre Hände. „Seonaid ...“
    „Und Ihr seid ebenfalls glücklich so. Ich habe gehört, wie Ihr zu Amaury sagtet, ich sei perfekt so, wie ich sei. Also sind wir beide glücklich“, schloss sie achselzuckend.
    Er war sprachlos. Ihm war schleierhaft, wovon sie da redete, denn wann hatte er je ... Meine Frau ist perfekt, wie sie ist. Plötzlich hallten ihm seine eigenen Worte durch den Schädel, und er schloss die Augen. Es war der letzte Satz in seinem Streit mit Amaury gewesen, bevor Seonaid ihn unterbrochen hatte. Und da sie das Vorangegangene nicht mitbekommen und bereits zwei Tage lang ein Kleid getragen hatte in dem Bemühen, eine Dame nachzuahmen, hatte sie die Worte auf ihr gewandeltes Selbst bezogen.
    „Seonaid, damit meinte ich Euch, wie Ihr wart, bevor ich zu mir gekommen bin. So wie Ihr wart, als ich Euch kennengelernt habe. Wie Ihr eigentlich seid unter diesem albernen Schleiertuch und all den Stoffschichten.“
    Ungläubig hob sie die Brauen. „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    „Aber Ihr habt mir durch ganz Schottland nachsetzen müssen, Blake. Ich habe Euch zwischen die Beine getreten und ...“ „Nun gut, diesen Teil habe ich nicht unbedingt gemeint, wenngleich es mein Werben um Euch sicherlich interessanter gestaltet hat“, räumte er ein. „Ich habe von unserer Zeit zwischen der Vermählung und dem Überfall auf dem Weg nach Sherwell gesprochen, Seonaid. Schon zuvor habe ich Eure Stärke, Eure Kampfkunst und Eure Klugheit bewundert und geachtet und mich an Eurer Schönheit erfreut. Und seit wir verheiratet sind und Ihr nicht mehr ständig davonlauft, passen wir doch hervorragend zusammen. Wie wir uns bislang im Bett verstanden haben, uns nachts in den Armen gehalten und geredet haben, wie wir herumgealbert und gerangelt und einander geneckt und gekitzelt haben ...“ Er zuckte mit den Achseln. „Das alles vermisse ich. Ich vermisse es, mit Euch zu lachen und Spaß zu haben. Ihr wart so unbeschwert an meiner Seite, und auch das vermisse ich.“
    Er hob die Hand, um Seonaid die Rise vom Kopf zu ziehen, beugte sich vor und küsste sie zart auf die Lippen. „Ich mag und vermisse Euch.“
    „Ich ... Gottverflucht!“, unterbrach sie sich selbst. Überrascht fuhr er zurück, als sie ihn auch schon beiseitestieß und ihr Sgian dubh aus dem Gürtel

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