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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Schultern seiner Frau gelegt. Beide schauten traurig drein.
    Ach, noch etwas.
    Die Frau sah genau wie Iggy aus.
    67   Fang schaute mich aufmerksam durch die Haarsträhnen an, die immer seine Stirn bedeckten.
»Sie standen vor ihrem Haus. Ich habe genug gesehen, um es wiederzuerkennen, wenn ich es sehe«, sagte ich leise zu ihm. Es war spät, und alle anderen schliefen. Ich hatte bis jetzt gewartet, um Fang zu erzählen, was ich gesehen hatte. »Sie hießen Griffiths. Ihr Kind ist vor vierzehn Jahren verschwunden, und die Frau war das reinste Ebenbild von Iggy.«
    Langsam schüttelte Fang den Kopf und dachte nach. »Ich kann es nicht glauben, dass du ausgerechnet das siehst.«
    »Ich weiß. Aber wie könnte man so etwas arrangieren? Wir durften heute gar nicht fernsehen. Ich glaube, wir sollten das überprüfen.«
    Wieder schüttelte Fang den Kopf. »Wie viele Häuser gibt es im Umkreis von Washington?«
    »Hinter dem Haus stand eine große dunkle Kirche. Sie war altmodisch und hatte einen hohen Turm. Wie viele gibt es schon davon?«
    Fang seufzte. »Ungefähr eine Million.«
    »Fang! Das ist ein riesiger Glücksfall! Selbstverständlich müssen wir der Spur nachgehen.«
    Er schaute mich an. »Aber wir haben Hausarrest und Flugverbot «, sagte er mit todernstem Gesicht.
    Ich starrte ihn eine Sekunde lang an, dann brachen wir beide in Gelächter aus.
    68   »Was ist los mit dir?« Wir flogen hoch über den Lichtern von Washington, und Fang wischte sich dauernd die Stirn ab und rollte mit den Schultern.
    »Mir ist irgendwie heiß«, antwortete er. »Aber ich fühle mich nicht krank – mir ist nur heiß.«
    »So ging’s mir auch.« Ich hob die Brauen. »Warte eine Woche, dann fliegst du wie die Concorde, glaube ich. Oder du stirbst.« Ich grinste ihn an, doch er erwiderte das Grinsen nicht. »Was ist? Fühlst du dich echt elend?«
    »Nein. Aber mir ist gerade was eingefallen. Ich habe dein Blut in mir.«
    Ich schaute ihn an. Seine weiten dunklen Flügel bewegten sich kraftvoll durch die Nachtluft.
    »Na und? Das war doch nur Blut.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht nur das Blut. Die roten Zellen enthalten dna, erinnerst du dich? Man hat mir deine dna verabreicht.«
    »Na und?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bestimmt war das so nicht geplant. Vielleicht ist das der Grund, warum mir so heiß ist.«
    »Hmmm«, sagte ich. »Und wir wissen nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist – oder gar nichts bedeutet.«
    »Ich schätze, das werden wir schon merken«, meinte er.
    Wie sich herausstellte, gab es in Washington und Umgebung praktisch Hunderte von hohen Kirchtürmen. Obwohl es ziemlich unwahrscheinlich war, den richtigen zu finden, kreisten wir umher und gingen über ein Dutzend Mal in einer Wohngegend hinunter. Aber nachdem ich sämtliche Häuser aus der Nähe betrachtet hatte, schwangen wir uns wieder in die Lüfte.
    Nach drei Stunden hatten wir Hunger und waren müde. Wir verständigten uns wortlos. Ein Blick genügte, und wir flogen zurück zu Annes Haus.
    Gegen drei Uhr morgens kamen wir dort an. Wir peilten das Fenster an, das wir offen gelassen hatten. Es war in einem kleinen Vorratsraum im ersten Stock.
    »Fang.« Er schaute mich an. Ich deutete mit der Hand auf das Haus.
    Wir sahen deutlich Annes Silhouette im Fenster ihres Zimmers. Sie war um drei Uhr noch wach und wartete auf uns. Schlief diese Frau nie?
    War Anne nichts als eine Spionin? Für das fbi oder für eine andere Organisation?
    Plötzlich war ich furchtbar erschöpft. Wir glitten zum Haus hinunter, falteten in letzter Sekunde unsere Flügel zusammen und sausten durchs Fenster. Wir stapelten die Fäuste aufeinander und gingen in unsere Zimmer. Ich streifte die Schuhe ab und fiel mit Kleidern ins Bett. Ich erwartete nicht, dass Anne in mein Zimmer kommen würde.
    Sie hatte bereits alles gesehen, was sie sehen musste.
    69   Die nächste Woche war die verrückteste meines gesamten Lebens – und das will schon was heißen, da ich im Käfig aufgewachsen bin, danach ständig auf der Flucht war und andere Mutanten in einem Labor tief unter der U-Bahn von New York City getroffen hatte. Und ach ja, außerdem hatte ich Flügel .
    Das jetzt war noch viel abartiger.
    Es geschah nämlich überhaupt nichts.
    Wir gingen wieder in die Schule, und alles war völlig normal, abgesehen davon, dass Gasi und Iggy es irgendwie schafften, nichts in die Luft zu jagen. Eine echte Premiere.
    Der Rektor hielt sich von uns fern, vielleicht aus

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