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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Pruitts Büro. Der Direktor hatte darauf bestanden, uns alle zu sehen. Uns war kalt, und wir waren verwirrt. Eigentlich wollten wir nur nach Hause.
    Aber neiiiiin!
    Erst mussten wir uns die Strafpredigt des Rektors anhören. Zugegeben, ein Anschiss von einem so ekelhaften Typ wie diesem Rektor war immer noch ein Spaziergang im Park verglichen mit der Situation, wenn ein Eraser einen töten wollte. Aber er konnte einem trotzdem den Tag versauen.
    »Die Stinkbombe war bereits ein ausreichender Grund!«, schrie Mr Pruitt. »Aber dummerweise habe ich euch eine zweite Chance gegeben! Ihr seid nichts anderes als eine Horde Straßenratten! Ungeziefer!«
    Ich war beeindruckt. Ungeziefer war neu für mich, und man hatte mich alles genannt – von arrogant bis zickig.
    Mr Pruitt rang nach Luft. Meine Chance.
    »Meine Brüder haben die Stinkbombe nicht geworfen! Das haben Sie nie bewiesen. Und jetzt klagen Sie uns wieder ohne Beweise an! Wie unamerikanisch!«
    Ich dachte, der Rektor würde explodieren. Statt dessen packte er Gasmanns Hände und hielt sie hoch.
    Mein Herz sank, als ich die schwarzen Pulverspuren auf der Haut sah, welche die Bombe hinterlassen hatte.
    »Abgesehen davon!«, fügte ich noch trotzig hinzu.
    Der Rektor schien vor Wut anzuschwellen, doch in diesem Moment brachte die Sekretärin Anne ins Büro.
    Sie arbeitete nicht umsonst fürs fbi – irgendwie gelang es ihr, den Rektor zu beruhigen und uns in ihren Geländewagen zu scheuchen.
    Eine halbe Meile herrschte Totenstille im Auto, aber dann begann sie. »Das war eure große Chance, Kinder. Ich hatte so große Hoffnungen …«
    Sie redete weiter, aber ich schaltete die Ohren auf Durchzug und schaute aus dem Fenster auf die herrlichen Herbstfarben. Ab und zu drang ein Wort in mein Bewusstsein. Hausarrest, großer Ärger, enttäuscht, kein Fernsehen und so weiter.
    Keiner von uns sagte etwas. Seit Jahren hatten wir uns keinem Erwachsenen gegenüber zu verantworten gehabt. Und da wollten wir jetzt auch nicht anfangen.
    66   Anne begriff nicht, dass wir noch vor zwei Wochen in U-Bahn-Tunneln geschlafen und nach Essensresten gesucht hatten. Also war für uns »Hausarrest« und Fernsehverbot ziemlich bedeutungslos.
    »Wir haben noch das ganze Haus«, sagte Nudge. »Es ist voll mit Essen und Büchern.«
    »Aber kein Nachtisch«, maulte Total. »Und ich habe überhaupt nichts getan.«
    »Ja, kein Nachtisch!«, sagte der Gasmann empört.
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. »Und wessen Schuld ist das, du Klugscheißer? Du und Iggy, ihr habt wieder Scheiß gebaut. Du meine Güte, hört auf, Bomben mit in die Schule zu bringen.«
    »Wir haben gehört, wie der Rektor Ms Cox befohlen hat, Akten verschwinden zu lassen«, erklärte mir der Gasmann. »Wenn wir sie finden, könnte uns das vielleicht etwas geben, was wir gegen ihn verwenden können.«
    Ich seufzte. »Wie wär’s, wenn wir uns ganz bedeckt halten, ehe wir weggehen? Keine Rache, nichts. Einfach den Rest der Zeit hier ruhig verbringen.«
    »Wie lang bleiben wir hier? Hast du schon beschlossen, wann du wegwillst?«, wollte Angel wissen.
    »Ja«, antwortete ich. »Vor zwei Wochen.«
    »Können wir nicht über Thanksgiving bleiben?«, fragte Nudge. »Wir hatten noch nie ein Thanksgiving-Essen. Bitte!«
    Ich nickte widerstrebend. »Wenn ihr euch alle benehmt, dürfte das in Ordnung gehen.«
    Ich ging nach oben in mein Zimmer. Als ich an Annes offener Tür vorbeikam, hörte ich den Fernseher. Die Worte vermisste Kinder weckten meine Aufmerksamkeit. Ich blieb stehen und lauschte.
    »Ja, die Feiertage sind eine besonders schlimme Zeit für Eltern, die ein Kind verloren haben – sei es kürzlich oder schon mehrere Jahre her. Wir sprechen jetzt mit Mrs und Mr Griffiths, deren Sohn gleich nach der Geburt aus dem örtlichen Krankenhaus entführt wurde.«
    Ich erstarrte. Griffiths war Iggys echter Familienname – soweit wir wussten. Ich erinnerte mich, dass das in den Papieren stand, die wir im Institut in New York gefunden hatten – ehe sie verschwanden. Ganz vorsichtig schob ich mich ein Stückchen weiter, sodass ich durch den Türspalt den Fernseher sehen konnte. Ich hörte, wie sich Anne im Bad die Zähne putzte.
    »Man sollte meinen, dass es nach vierzehn Jahren leichter würde«, sagte die Frau traurig. »Aber das ist nicht so. Jedes Jahr tut es genauso weh, immer wieder.«
    Mit stockte der Atem. Vierzehn Jahre? Griffiths? Der Reporter verschwand, und man sah das Ehepaar. Der Mann hatte den Arm um die

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