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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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schmeißen kann.« Sam zuckte mit den Schultern. Mir gefiel, wie sein kastanienbraunes Haar in seine Stirn fiel. Und er hatte schöne Augen. Hellbraune, wie Schildpatt.
    »Klingt ziemlich übel«, sagte ich. War das ein übliches Thanksgiving? Keine Ahnung. Ich wusste nur, was ich im Fernsehen gesehen hatte. Wie würden meine alten Freunde Ella und Dr. Martinez Thanksgiving feiern?
    Sam zuckte wieder mit den Schultern. »Es ist einfach Scheiße. Aber irgendwann ist es vorbei, und ich habe vier Wochen, um mich für Weihnachten zu stärken.«
    Ich lachte, er lächelte zurück. Dann erregte eine Bewegung hinter ihm meine Aufmerksamkeit. Sam saß mit dem Rücken zur großen Scheibe, und jemand war vorbeigegangen. Nein – nicht vorbeigegangen. Da.
    Meine Hand erstarrte mitten in der Luft, und mein Herz fühlte sich an wie von Eis umschlossen.
    Ari war draußen und grinste mich siegessicher an. Dabei hielt er die Daumen nach oben.
    71   Ari platzte mitten in mein Date!
Schnell sah ich mich im Café um. Hinter der Theke gab es einen Ausgang. Ich konnte unseren Tisch umwerfen, um ihn aufzuhalten.
    »Max? Alles in Ordnung?«
    »Hä? Ja, ja«, meinte ich gedankenverloren. Meine Augen waren auf Ari geheftet. Er grinste mich an und ging dann weiter. Ich sah neben ihm lange Haare mit Strähnchen, und dann sah ich mein Spiegelbild in der Scheibe.
    Sam drehte gerade in dem Moment den Kopf, um zu sehen, was mich so faszinierte, als Ari verschwand.
    Ich saß stocksteif und still da und wartete darauf, dass die Eraser gleich durchs Fenster stürzten oder von der Decke fielen.
    Sam schaute mich neugierig an. »Wirklich alles okay?«, erkundigte er sich besorgt.
    »Ja, alles bestens«, sagte ich. »Ich dachte nur, ich hätte was gesehen.«
    Glaub nur, was du weißt, nicht, was du siehst!
    Okay, nicht nur Eraser störten mein Date, nein, diese kleine Stimme in meinem Kopf musste sich auch noch in meine Verabredung einmischen. Das hasse ich. Und was sollte das überhaupt heißen? Ich wusste bereits, dass Ari noch lebte.
    »Max?«
    Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder Sam. »’tschuldige – ich war abgelenkt.« Ich lächelte ihn reumütig an. Ich war hellwach und jederzeit für Action bereit, doch nichts passierte.
    »Mir gefällt, dass du deinen ganzen Eisbecher aufisst«, sagte Sam. »Manche Mädchen haben lieber nur eine kleine Kugel und möglichst fettfrei. Aber dir schmeckt es richtig.«
    Ich lachte überrascht, war aber nicht sicher, ob es mir peinlich sein sollte. »Ich mache mir nie Gedanken über das, was ich esse.« Falls ich etwas zu essen habe.
    »Ich mag das«, sagte Sam.
    Und ich mag dich, dachte ich.
    72   Sams drittälteste Schwester, die gerade erst den Führerschein gemacht hatte, brachte uns nach Hause. Sam ging mit mir bis zu Annes vorderer Veranda.
    »Danke«, sagte ich und fühlte mich irgendwie nicht wohl. »Es war ein wirklich schöner Abend.«
    »Mir hat er auch gefallen«, entgegnete Sam. »Du bist nicht wie die anderen Mädchen, die ich kenne.«
    Das kannst du laut sagen, mein Freund!
    »Ist das gut oder schlecht?«, fragte ich.
    »Gut. Eindeutig gut.« Sam hatte ein echt nettes Lächeln. Er kam näher zu mir, legte mir eine Hand auf die Schulter und die andere unter mein Kinn. Meine Augen wurden groß, als er mich küsste. Wir waren beinahe gleich groß, und er war nicht so schlank und hart wie Fang. Aber er küsste mich noch mal, wobei er den Kopf seitlich hielt und die Arme um meine Taille schlang.
    Und weißt du was? Ich dachte überhaupt nicht an meine Flügel. Ich schloss die Augen und machte einfach mit. O mein Gott, küssen.
    Geh mit dem Strom, Max.
    Diesmal hatte die Stimme etwas wirklich Sinnvolles gesagt.
    Sams Schwester drückte auf die Hupe. Sie wollte nach Hause.
    Wir trennten uns und lachten ein wenig.
    »Wow!« , sagte Sam. Ich nickte.
    »Geh lieber«, sagte ich. »Aber danke für alles. Es war wunderbar.«
    »Ja.« Sam sah so aus, als wolle er mich gleich wieder küssen, aber seine Schwester hupte energisch. Er lief die Stufen hinunter auf die dunkle Einfahrt. »Bis morgen«, rief er mir über die Schulter zu.
    »Ja.«
    Sie fuhren davon und ließen mich allein mit Gefühlen, die ich nicht in Worte fassen konnte.
    73   Anne wartete drinnen auf mich. »Wie war’s?«, fragte sie mich lächelnd.
»Prima«, antwortete ich. »Also, gute Nacht.« Damit ging ich weiter, hinauf in mein Zimmer. Ich wollte nicht unhöflich sein, obwohl mir das eigentlich nie etwas ausmacht, aber ich konnte

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