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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Präsident in der Hauptstadt eine überraschende Erklärung abgegeben, worüber sich viele alte Polithasen die Haare raufen. Nur drei Tage ehe das neue Budget vorgelegt werden soll, wurde das bereits gebilligte Militärbudget um eine Milliarde Dollar gekürzt und dem Sozialhaushalt zugesprochen, vor allem Heimen für obdachlose Frauen und Kinder.«
    Ich erstarrte.
    Fang schaute mich ungläubig an, dann Angel. Sie grinste. Ich hörte Total lachen. Beide wussten Bescheid.
    Ich ließ den Kopf hängen und massierte die Schläfen. Plötzlich hatte ich Kopfschmerzen. Wir mussten weg hier. Als Nächstes würde Angel den Präsidenten dazu bringen, Hausaufgaben zu verbieten oder Ähnliches.
    78   Um dreiundzwanzig Uhr fünf öffneten sich an diesem Abend sechs Fenster in Annes Haus. Wir sprangen einer nach dem anderen hinaus, fielen ein paar Meter in die Tiefe, entfalteten unsere Flügel und schwangen uns in die Lüfte.
    Dann flogen wir sechs durch die dunkle kalte Nacht. Es gab keine Wolken, und der Mond leuchtete so hell, dass die Bäume unter uns lange Schatten warfen.
    Die Fledermaushöhle hätte aus jedem Horrorfilm stammen können. Fang hatte sie vor wenigen Wochen entdeckt. Sie lag in einer alten Kalksteinklippe mehrere Meilen vom Haus entfernt. Wir flogen hinein. Drinnen hingen viele Stalaktiten wie Zähne von der Decke. Irgendwo in der Dunkelheit tropfte unsichtbares Wasser. Nach etwa zehn Metern stank es fürchterlich nach Guano, deshalb hielten wir uns in der Nähe des Eingangs.
    »Ich wette, hier war noch nie ein Mensch«, bemerkte Gasi und nahm im Schneidersitz am Eingang Platz. »Sie müssten ja die Klippen raufklettern, um herzukommen.«
    »Ich wünschte, ich könnte sehen, was weiter hinten ist«, sagte Nudge.
    »Ich auch«, meinte Iggy fröhlich.
    »Okay, Leute«, mischte ich mich ein. »Hört mal zu. Ich habe nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir unbedingt weg müssen. Wir hatten hier wirklich eine tolle Zeit, aber jetzt sind wir alle ausgeruht, ausgeheilt und sollten verschwinden.«
    Diese Ankündigung wurde nicht mit Konfetti und Feuerwerk aufgenommen.
    »Seht mal«, fuhr ich fort. »Ari weiß, dass wir hier sind. Er hat uns auf dem Heimweg von der Schule angegriffen – wahrscheinlich hält er Annes Haus unter Beobachtung. Der Rektor hat uns auf dem Kieker. Jetzt diese komischen Akten aus der Schule, die geheimnisvollen Tunnels – alles ergibt ein äußerst unschönes Bild.« Ganz zu schweigen davon, was Angel mit dem Führer der freien Welt noch anstellen würde. Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, falls sie versuchte, meine Gedanken zu lesen. Sie lächelte mich nur an. »Wir sollten abhauen, ehe die ganze Kacke am Dampfen ist.«
    Nudge und Gasi schauten sich an. Angel lehnte den Kopf gegen Iggys Schulter. Er streichelte ihr Haar. Schweigen.
    »Ich meine, vielleicht lernen wir endlich klug zu denken und den anderen einen Schritt voraus zu sein, damit sie uns nicht immer unvermittelt in den Arsch beißen können.«
    Oder vielleicht ist es an der Zeit zu lernen, zu bleiben und ein normales Leben zu führen.
    Ich machte ein finsteres Gesicht. Das hier ist nicht normal, Stimme. Es ist eine Falle oder ein Test oder – bestenfalls – ein Abstecher ins Surreale auf einer Reise, die ohnehin mehr als fantastisch ist.
    »Wir haben noch nie ein richtiges Thanksgiving-Essen erlebt«, sagte Angel. »Anne macht einen Truthahn und Kürbiskuchen.«
    Ich war total frustriert. »Ja, für Annes Kochkünste müssen wir natürlich in der Stadt bleiben!«
    Die jüngeren Kinder schauten betreten drein. Ich fühlte mich scheußlich, als hätte ich Regen für ihre Parade herbeigezaubert.
    »Ich bin ehrlich schrecklich nervös«, erklärte ich. »Ich habe das Gefühl, ich könnte schreien. Wir müssen raus aus dieser Stadt. Versteht ihr?«
    »Ja, schon«, sagte Nudge. »Es ist nur – sie macht Süßkartoffeln mit Rosinen und obendrauf kleine Marshmallows.«
    Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu brüllen: »Mein Gott, das ist es mit Sicherheit wert, unsere Freiheit zu opfern! Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    Statt dessen rang ich mir ein Lächeln ab und drehte mich um, als würde ich durch die Ranken den Nachthimmel betrachten. Als ich mich wieder im Griff hatte, schaute ich die anderen wieder an.
    »Okay, dann bleiben wir erst mal bis Thanksgiving«, sagte ich zögernd. Ihre Gesichter strahlten. Ich hatte das Gefühl, als legte sich ein Amboss auf meine Brust. »Hoffentlich sind die

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