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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Gesicht war gerötet, als habe er eine dieser Hitzeattacken.
    Ich war an der Reihe. Ich war dankbar für vieles – aber nichts, was ich vor Anne erwähnen wollte. Insgeheim war ich dankbar, dass wir alle zusammen und gesund waren. Und ich war so dankbar, dass wir Angel zurückhatten, dass wir frei waren, nicht in dieser Schule. Ich war dankbar, dass uns in dieser Minute keine Eraser angriffen. Alle diese Dinge, die uns zugestoßen waren, konnten wieder geschehen. Nur weil sie jetzt gerade nicht passierten, war ich nicht so dumm, dies als Garantie zu verstehen.
    »Äh, ich bin dankbar, dass wir die letzten paar Wochen hier verbringen durften«, sagte ich. »Das war wirklich großartig. Und ich bin dankbar für meine Familie und für das viele Essen.«
    Anne machte eine Pause und wartete, ob noch jemand etwas hinzufügen wollte. »Dann bin ich jetzt an der Reihe. Ich danke euch allen für die Hilfe, unser Thanksgiving-Essen zuzubereiten. Allein hätte ich das nie geschafft.«
    Welch wahre Worte, dachte ich.
    »Für mich ist es besonders bedeutungsvoll, dass wir alle gemeinsam daran gearbeitet haben, das Essen auf den Tisch zu bringen«, fuhr Anne fort. »Ich hatte nie Kinder und war nie eine Hausfrau. Aber die letzten Wochen mit euch haben mir vor Augen geführt, was ich eigentlich verpasse. Mir gefällt die Tatsache, dass mein Leben sich jetzt um euch dreht. Für mich ist es immer noch ein Wunder, dass ich so froh bin, einen Haushalt, Kinder und einen Hund zu haben.«
    Total leckte unter dem Tisch mein Bein. Ich hätte fast geschrien, aber dann hörte ich, wie er leise lachte.
    »Es ist chaotisch, bedeutet Tonnen von Arbeit und ist auch teuer. Außerdem werde ich ständig in die Schule zitiert und falle jeden Abend total erschöpft mit dem Bewusstsein ins Bett, dass am nächsten Tag alles wieder von vorn losgeht.« Sie schaute uns alle an und lächelte. »Aber ich möchte es überhaupt nicht anders haben.«
    Also, reden konnte sie wirklich gut. Das musste der Neid ihr lassen.
    »Ich hoffe daher aufrichtig, dass dieses Thanksgiving das erste in einer langen Reihe von Thanksgivings ist, die wir gemeinsam feiern werden.« Wieder lächelte sie uns an. Ihr Blick blieb an Angel hängen. »Denn ich möchte euch alle adoptieren.«
    81   »Ja, bedanken wir uns für alles, indem wir abhauen«, sagte der Gasmann.
»Gasi, ich habe dir gesagt – du musst nicht mitkommen«, erwiderte ich.
    »Natürlich muss ich mitkommen«, beharrte er und band seine neuen Turnschuhe zu, die Anne ihm gekauft hatte.
    »Ich kann es nicht glauben«, sagte Angel und hüpfte auf meinem Bett.
    »Darauf haben wir doch alle gewartet«, sagte Nudge altklug. Sie schaute schnell zu Iggy. »Ich bin froh, dass es dir passiert ist, Iggy. Es wäre schön, wenn wir alle das Glück hätten, aber ich bin froh, dass du der Erste bist …« Sie brach ab.
    »Danke.« Iggy saß etwas verkrampft da, Schuhe und Jacke schon an. Sein Gesicht war gerötet, und er trommelte mit seinen langen schlanken Fingern nervös auf den Knien.
    Nachdem unsere Thanksgiving-Feier beendet war, hatten Fang und ich den anderen davon erzählt, dass wir vielleicht Iggys Eltern gefunden hatten. Alle hatten wie vom Donner gerührt dagesessen.
    »Willst du hin und sie sehen?«, hatte ich Iggy gefragt.
    »Ja, natürlich!«, hatte Iggy gesagt. Dann hatte er die Stirn gerunzelt. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Was?« Nudge schrie. »Wie kannst du nicht sicher sein?«
    »Darüber haben wir doch schon geredet. Ich meine, ich bin jetzt blind und habe Flügel. Ich bin ein abartiger mutanter Hybrid, und sie haben mich so noch nie gesehen. Vielleicht hätten sie gern den ursprünglichen Jungen wieder, der ich mal war, aber …«
    Genau das dachte ich auch. Ich würde wohl nicht an der Tür klingeln, sollten wir je meine Eltern finden. Und sie würden mich wohl auch nicht haben wollen.
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Aber es ist deine Entscheidung. Wir unterstützen dich, ganz gleich, wie sie ausfällt.«
    »Lass mich eine Nacht drüber schlafen«, bat Iggy.
    »Null Problemo«, sagte ich.
    Er hatte darüber nachgedacht und beschlossen zu gehen, und jetzt waren wir so weit.
    Fang machte das Schlafzimmerfenster weit auf. Nudge klammerte sich ans Fensterbrett und schwang sich in die Luft. Die Sonne schien auf ihre hellbraunen Flügel mit den weißen Flecken, als sie einen Aufwind erwischte und zum Himmel emporstieg. Wir folgten einer nach dem anderen – ich zuletzt.
    Es war ein eigenartiges Gefühl,

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