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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Patientenakten«, sagte der Gasmann. »Nicht über Schüler von dieser Schule. Das sind Patienten vom Standish-Heim für unheilbar Kranke.«
    »Was ist das? Klingt irgendwie schlimm.«
    Gasi las, und Iggy musste warten.
    »Warte«, sagte Gasi.
    Als ob ich eine große Wahl hätte, dachte Iggy.
    »Das ist komisch. Ich meine, soweit ich sehe, war diese Schule bis vor etwa zwei Jahren ein Irrenhaus. Das sind Akten von Patienten, die hier gelebt haben. Aber weshalb will der Rektor sie aufbewahren?«
    »Vielleicht hat er Dreck am Stecken? Vielleicht hat er das Irrenhaus geleitet? Vielleicht war er ein Patient , hat alle anderen umgebracht und hat diese Schule eröffnet.«
    »Weiß man’s? Hier ist eine Menge Zeug. Zu viel, als dass ich es jetzt lesen könnte. Wir wollen es Max zeigen. Ich stopfe alles unter meine Jacke.«
    »Cool. Wir hauen lieber ab.«
    »Ja.«
    Iggy folgte Gasi die Treppe hinauf. Mal sehen, fast schon Zeit zum Mittagessen. Wo Tessi wohl heute saß? Da blieb Gasi abrupt stehen. Beinahe wäre Iggy gegen ihn geprallt.
    »Das ist komisch«, sagte Gasi. »Da ist eine Tür, die mir noch nie aufgefallen ist.«
    Iggy hörte, wie er vorwärts ging und die Tür öffnete. Feuchte, kühle Luft schlug ihnen entgegen.
    »Was ist es?«
    »Ein Tunnel«, antwortete der Gasmann verblüfft. »Ein langer dunkler Tunnel. Das Ende kann ich nicht sehen. Direkt unter der Schule.«
    77   Am Montag machte wieder keiner Ärger.
Ich hatte ein bisschen Angst, Sam wiederzusehen. Würde er den anderen etwas über unser Date erzählen? Von unserem Kuss? Würde man mich hänseln, und ich müsste daher einige Leute kräftig in den Arsch treten?
    Alles ging gut. Ich sah ihn im Klassenzimmer, und er lächelte mich diskret, aber auf eine ganz besondere Art und Weise an. Niemand schien uns zu beobachten oder als Stoff für Klatsch zu sehen. Während der Freizeit saßen wir an einem Tisch, redeten, lasen und studierten. Nicht einmal der Rektor störte uns.
    Es war cool. Fast den gesamten Tag hatte ich das Gefühl, dass das Leben doch nicht gar so übel war. Dieses Gefühl währte, bis ich nach Hause kam, wo wir über die neuesten Entdeckungen reden wollten.
    »Ein Tunnel?« Ich schaute Gasi und Iggy verwirrt an. »Warum sollte unter unserer Schule ein Tunnel sein?«
    »Hervorragende Frage«, meinte der Gasmann und nickte. »Plus die Geheimakten.«
    Ich blätterte wieder in den Akten. »Nudge? Überprüfe mal die Schule. Irgendwo habe ich, glaube ich, gesehen, dass sie seit etwa zwanzig Jahren besteht?«
    »Das steht in allen Broschüren«, bestätigte Fang. »Außerdem steht auf der Bronzetafel in der Eingangshalle, dass sie 1985 gegründet wurde.«
    Nudge holte den Laptop, den wir von Anne praktisch als Dauerleihgabe hatten. Ich blätterte die Akten der Patienten durch, die in das Sanatorium gekommen waren, es aber nie verlassen hatten. Sie datierten hauptsächlich aus den letzten fünfzehn Jahren bis vor ungefähr zwei Jahren. Für andere Menschen mochten das völlig unzusammenhängende Ereignisse sein, absolut uninteressant.
    Aber für unser Leben bedeuteten sie große rote Warnblinklichter.
    »Was?«, sagte Nudge. »Auf der Website der Schule steht, dass das Gebäude seit 1985 steht. Aber wenn ich bei Google nachsehe, gab es dort bis vor zwei Jahren überhaupt nichts.«
    »Haben sie den Namen geändert?«, fragte Iggy.
    Fang schüttelte den Kopf. »Glaub ich nicht – jedenfalls steht es nirgends.«
    Ich überprüfte noch einmal diese geheimnisvollen Akten. »Dieses Standish-Heim hat dieselbe Adresse. Und schaut euch das offizielle Briefpapier an – eine kleine Zeichnung vom Haus.« Ich zeigte es den anderen. Es war eine genaue Zeichnung unserer Schule.
    »Das sieht nicht gut aus«, meinte ich mit meinem üblichen Sinn für Untertreibung und schaute meinen Schwarm an.
    »Sollten wir Anne fragen?«, meinte Iggy.
    Fang und ich schauten uns nur an. Er schüttelte kaum sichtbar den Kopf.
    »Warum?«, fragte ich. »Entweder sie weiß etwas darüber und ist eingeweiht, dann wollen wir ihr nicht auf die Nase binden, dass wir etwas ahnen. Oder sie weiß nur, was man ihr erzählt hat, und dann kann sie uns auch nicht weiterhelfen.«
    Einige Minuten dachten wir schweigend nach. Ich hörte, wie Anne in der Küche den Fernseher einschaltete und mit Töpfen klapperte. Die Nachrichten kamen und verkündeten einen Kälteeinbruch und wer das letzte College-Football-Spiel gewonnen hatte. Dann sagte ein Nachrichtensprecher: »Und heute hat unser

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