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Das Wolkenvolk 02 - Lanze und Licht

Titel: Das Wolkenvolk 02 - Lanze und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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sie hi n zu: » Möglicherweise würde es ihm leichter fallen, wenn du dich uns vorgestellt hättest, Gildenmeister. «
    Der Meister wechselte einen düsteren Blick mit Kangan . Auch er trug Federn im Haar, wenn auch sehr viel geordneter – und bunter.
    » Ihr sprecht mit dem ehrenwerten Gildenmeister Xu «, sagte der Hauptmann statt seiner. » Und ihr solltet ihm den nötigen Respekt zollen. «
    Xu winkte ab. » Wir haben keine Zeit für so etwas. Die Gilde will keinen Streit mit deinem Clan, Wisperwind . Tatsächlich hat es früher einmal Handel zwischen meinen und deinen Vorfahren gegeben. Keiner von uns sollte es auf einen Streit anlegen. «
    » Warum bin ich dann gefesselt? «
    » Wenn du mir dein Ehrenwort gibst, dass du nicht versuchen wirst, diesen « – er schenkte Feiqing einen abschätzigen Blick – » diesen Mann seiner Bestrafung zu entziehen, dann werde ich deine Fesseln lösen lassen. «
    » Feiqing ist mein Freund. «
    » Und er wurde nach dem Recht unserer Gilde verurteilt . Ich würde mir nicht anmaßen, die Gesetze deines Clans in Frage zu stellen. «
    Feiqing ging dazwischen. » Ich weiß nicht mal, was ich ve r brochen habe! «
    » Das mag die Wahrheit sein oder auch nicht «, sagte der G e heime Händler. » An dem Urteil der Gilde ändert es nichts. Habe ich dein Ehrenwort, Kriegerin? «
    » Bekomme ich mein Schwert zurück? «
    Hauptmann Kangan wollte aufbrausen, aber der Gildenmeister brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen . Er lachte leise. » Du bist mir mit der Klinge überlegen, Wisperwind. Aber versuche niemals, einen Geheimen Händler im Feilschen zu schlagen. «
    Sie starrte ihn schweigend an und wartete ab.
    » Nun gut «, sagte er nach einem Moment und musste zum zweiten Mal Kangans Einwand abwehren. » Dein Ehrenwort gegen deine Freiheit und deine Waffe. «
    Feiqing blickte mit großen Augen von einem zum anderen und konnte nicht glauben, was hier geschah. Doch als Wisperwind noch immer zögerte, verkniff er sich weiteres Gezeter und sagte gefasst: » Nun gib ihm schon dein Wort. «
    Ihr Blick suchte den seinen, und sekundenlang starrten sie einander stumm an. Dann nickte sie, noch immer ohne jeden Ausdruck. » Du hast mein Wort, Gildenmeister Xu «, sagte sie zu dem Händler. » Ich werde mein Schwert weder gegen dich noch gegen einen deiner Männer wenden. Und ich werde nicht versuchen, Feiqing zu befreien. «
    » Wortklauberei! «, schäumte der Hauptmann.
    » Löst ihre Fesseln! «, ordnete Xu an.
    Kangan gab einem der Soldaten einen Wink. Augenblicke später war Wisperwind frei. Ein anderer Mann brachte mit nervös zuckendem Augenlid ihr Schwert; er schien die Waffe nur widerwillig zurückzugeben. In einer gleitenden Bewegung ließ die Kriegerin Jadestachel in der Rückenscheide verschwi n den, und Kangan war nicht der Einzige, den ihre Schnelligkeit beunruhigte.
    Aber Wisperwind machte keine Anstalten, ihr Wort zu br e chen. Stattdessen sagte sie: » Und nun, als Gleichberechtigte, bitte ich dich, Meister Xu, meinen Freund von seinen Fesseln zu befreien. «
    » Das war nicht Teil unseres Handels. «
    Sie schüttelte den Kopf. » Kein Handel. Nur eine Bitte. « Da war etwas in der Art, wie sie das letzte Wort betonte, das selbst dem schwitzenden Feiqing eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Kangan hob die Hand. Im Hintergrund richtete sich ein halbes Dutzend Armbrüste auf die Schwertmeisterin.
    » Nein! «, fuhr Xu den Hauptmann an. » Sofort die Waffen herunter! «
    » Aber – «
    » Auf der Stelle! «
    Die Soldaten hatten die Armbrüste bereits wieder sinken lassen, noch ehe Kangan das Kommando gab. Wisperwind schenkte dem Gildenmeister ein dankbares Nicken.
    » Ich würde gern unter vier Augen mit dir sprechen. «
    » Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir werden jeden Moment abl e gen. «
    Sie wies mit einer Kopfbewegung auf den Spürer in seinem Nest aus Goldfäden. » Braucht er dazu deine Hilfe? «
    » Spürer sind nur Werkzeuge «, erklärte er kühl.
    » Ich werde dich nicht lange aufhalten. Auch darauf mein Wort. Und wenn es deinen eifrigen Hauptmann beruhigt, werde ich mein Schwert solange freiwillig in seine Obhut geben. «
    Kangan schnaubte. » Jeder weiß, dass die Clankämpfer tausend Arten des Tötens kennen – und die meisten davon erfordern nichts als ihre bloßen Hände. «
    » Töten? « Sie hob prüfend eine Augenbraue. » Nenn mir einen Grund, warum wir mit einem Mal vom Töten sprechen, Ka n gan. «
    Seine Unterlippe bebte, aber er blieb ihr die

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