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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Schatten darüber. Erschrocken sahen sie auf. Im Türrahmen stand Marelie. Jetzt war alles aus!
    »Was ist hier vorgefallen?« fragte sie verwirrt und schaute dabei abwechselnd Anelia und Vardin an. Marelie spürte, daß Laran im Spiel war, aber sie wußte nicht, wie oder warum. »Anelia, was geht hier vor?«
    »Willkommen, Leronis«, säuselte Vardin mit gespielter Höflichkeit und erwiderte unerschrocken ihren Blick. Sie wich einen Schritt zurück.
    »Wer bist du?« murmelte Marelie verunsichert. Sie suchte tastend nach ihrem Sternenstein.
    »Niemand« antwortete er. »Ich bin ein Niemand.« Sie blickte auf ihre Matrix. Laß sie fallen! befahl er ihr in Gedanken, und die Wucht seines Larans ließ die Bewahrerin zu Boden sinken.
    Anelia starrte ihn mit offenem Mund an. »Hast du sie verletzt?« Sie war zutiefst erschrocken und besorgt, Marelies ohnehin schon angegriffener Zustand könne sich noch verschlimmern.
    »Aber nein, ich habe sie nur in einen tiefen Schlaf versenkt, und das wird uns genügend Zeit geben zu entkommen.«
    »Bist du sicher, daß du ihr nichts Schlimmeres zugefügt hast?« Anelia beugte sich mitfühlend über die Leronis, während Vardin ein hämisches Lachen nicht unterdrücken konnte. »Keine Sorge. Ich habe mit meinen Gedanken auch schon getötet, also ist mir der Unterschied bekannt. Sie schläft nur, und wenn sie wieder aufwacht, werden wir längst weit weg sein.«
     
    Die Leyniers waren außer sich vor Sorge. Wo war Marelie geblieben? Seit ihrer überstürzten Rückkehr hatte sie niemand mehr gesehen. Bei dem Picknick hatte sie sich plötzlich unwohl gefühlt, woraufhin Andres, einer der Leynier-Söhne, sie nach Hause begleitet hatte. Dort war sie dann verschwunden. Die ganze Nacht hindurch hatte die gesamte Familie nach ihr gesucht. Mit einem Mal war sie dann wieder aufgetaucht, benommen zwar und hungrig, ansonsten aber unverletzt.
    »Was ist passiert?« wollte Damiano wissen. »Wir sind seit gestern abend auf den Beinen, um Euch zu finden.« Ein anregender Trank und reichlich zu essen halfen ihr, wieder klare Gedanken zu fassen, so daß sie sich schließlich erinnern konnte.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, versuchte Marelie zu erklären. »Ich fühle mich schon während des ganzen Ritts zurück so sonderbar und spürte, daß eine ungewöhnliche Matrix aktiviert worden war. Dieser Spur ging ich nach, und sie führte mich zu jenem Gebäude hinter der Scheune, wo ich schließlich auf Anelia und einen fremden, jungen Mann traf.« Ihre Miene verfinsterte sich. »Jedenfalls habe ich ihn nie zuvor gesehen, obwohl er ganz bestimmt ein Comyn war; er besaß außergewöhnlich starkes Laran.« Sie klang auf einmal wieder verwirrt. »Irgend etwas faszinierte mich an seiner Geisteskraft. Und dann fügte er mir etwas zu, das mich schlafen ließ! Das Gefühl dabei war nicht einmal unangenehm, nur unendlich überraschend. Ich hatte nicht geahnt, daß einer Bewahrerin so etwas zustoßen könnte.« Unvermittelt sah sie auf. »Ich muß in meinem Kästchen nachsehen.« Sofort eilte Rogel die Treppe hinauf.
    »Wo ist Anelia?« erkundigte sie sich.
    »Sie ist nicht mehr hier«, teilte Carissa mit. »Ein junger Mann sagte, er käme von ihrer Mutter, und sie solle sofort heimkehren, es sei ein Notfall. Gestern morgen hat sie uns verlassen. Andres hat mit dem jungen Mann gesprochen.«
    »Das muß er gewesen sein«, erklärte Marelie. »Da bin ich mir ganz sicher. Aber wer ist er? Und was geht hier eigentlich vor?«
    Rogel brachte das Kästchen und legte es ihr in den Schoß. Sie öffnete es und durchwühlte den Inhalt. Als sie wieder aufsah, war ihr Gesichtsausdruck noch verblüffter. »Das kupferne Artefakt ist verschwunden! Aber was hatte es zu bedeuten? Und wie konnte Anelia wissen, wie man es benutzt? Hat sie doch Laran?« Carissa verneinte dies mir einem Kopfschütteln.
    Marelie maß diesem kleinen Geheimnis nur ein leichtes Achselzucken bei, da es offenbar keine gefährliche Auswirkungen hatte. Wenn sie nach Neskaya zurückkehrte, konnte sich vielleicht ihr Kreis darum kümmern und nach dem Gegenstand oder sogar nach Anelia und jenem geheimnisvollen und so mächtigen jungen Mann forschen.
     
    Inzwischen trabten Vardin und Anelia auf ihren stämmigen Ponies langsam und schwerfällig in die Hellers.
    »Ich wollte schon immer Aldaran kennenlernen«, sprudelte Anelia erwartungsvoll hervor. »Man hat mir fantastische Dinge über diesen Ort erzählt.«
    Vardin grinste ihr zu. »Auch ich bin gespannt, wie es

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