Das Wunder der Dankbarkeit
wir unsere Probleme in unser Herz und danken ihnen. Wir schenken ihnen unsere Liebe und nehmen sie ganz an, damit sie sich verwandeln können. Statt weiter mit unseren Problemen zu kämpfen und ihnen so immer mehr Energie zu schenken, sagen wir stattdessen: „Auch du, mein Problem, bist ein Teil von mir. Ich danke dir, dass es dich gibt. Ohne dich wäre ich nicht vollständig. Ich bin sicher, wenn ich dir dankbar bin, wirst du dich in etwas Gutes verwandeln.“
Das Hoppen ist auch eine sehr wirksame Methode, um Beziehungsprobleme erfolgreich zu lösen. Haben wir mit dem Verhalten des anderen ein Problem, können wir durch das Hoppen uns selbst in ihm erkennen. Damit lässt sich Ärger sehr häufig auf einfache Weise in Mitgefühl verwandeln, und wir kommen wieder in eine gute Energie.
Meine Frau Bärbel war vom Hoppen ganz besonders angetan. Sie hat einen bisher unveröffentlichten Artikel zum Hoppen geschrieben, der hier nun gegen Ende dieses Buches seinen Platz findet, worüber ich mich sehr freue .
Mit dem Herzen annehmen
Wenn man mit dieser Technik arbeitet (oder eher: spielt), kann man regelrechte Wunder erleben: Während man eigentlich nur die Gefühle im eigenen Inneren anschaut und in Liebe und Dankbarkeit annimmt, beginnt die Welt im Außen sich zu drehen und zu ändern. Am besten versteht man das Hoppen anhand von Beispielen.
Eine Seminarteilnehmerin hatte Probleme mit ihrem Bruder. Ständig pumpte er sie um Geld an. Er ist ein Überredungskünstler und wartete jedes Mal mit einer neuen, unglaublichen Geschichte auf. Immer wieder ließ Andrea sich überreden, obwohl sie selbst merkte, dass sie ihrem Bruder nichts Gutes tat. Er übernahm keinerlei Verantwortung für sich selbst, sondern ging beim nächsten finanziellen Engpass wieder zu seiner Schwester.
Sie stellte sich vor, sie selbst würde so handeln, und fragte sich, wie sie sich dabei fühlen würde. Ihr fiel auf, dass sie in dieser Situation voller Selbstzweifel wäre und sich nichts mehr zutrauen würde. Sie beschloss, sich selbst auch mit den Selbstzweifeln zu lieben und dem Zweifel dankbar zu sein, auch dann noch, wenn sie wirklich unfähig in allem wäre. Das fühlte sich sehr gut an. Sie hatte die Übung gemacht, um selbst stabiler zu werden, die Hintergründe besser zu verstehen und in Zukunft leichter nein sagen zu können. Denn natürlich war ihr klar, dass es ihrem Bruder auf Dauer so nicht guttat.
Ihr Bruder wusste nichts von der Übung. Trotzdem rief er ein paar Tage später von sich aus an und sagte ihr, ihm sei jetzt klar geworden, so könne es nicht weitergehen, dass er sich von seiner kleinen Schwester ständig aushalten lasse. Das tue seinem Selbstwertgefühl nicht gut. Er werde ab sofort seine Probleme selbst regeln, egal wie lange es dauern würde.
Solche Wunder geschehen manchmal, denn es ist letztlich alles auf der Welt eins und miteinander verbunden. Wenn ein Teil der Welt heilt (du zum Beispiel), unterstützt das auch den Rest der Welt bei Heilungsprozessen. Überraschungen und Wunder können geschehen!
Übung In den Schuhen des anderen gehen
Wann immer du Mühe hast, das Verhalten von jemandem nachzuvollziehen, kannst du dir einfach vorstellen, du würdest in seiner Haut stecken. Die Indianer sagen dazu: „Urteile über niemanden, bevor du nicht einen Mond (Monat) lang in seinen Mokassins gegangen bist.“ Das kannst du nicht wirklich tun, aber du kannst es dir vor deinem inneren Auge vorstellen. Und dann beobachtest du einfach nur, welche Gefühle und Gedanken dir dazu kommen. „Wenn ich dieser Mensch wäre, warum würde ich mich so verhalten?“ Meist wirst du ein oder zwei gute Gründe finden, warum du dich auch so verhalten könntest.
Zum Abschluss der Übung sagst du dann zu dir: „Ich liebe den Teil in mir, der sich wie dieser Mensch verhalten würde. Auch ich könnte mich unter bestimmten Umständen genauso verhalten. Ich danke diesem Teil in mir, ich vergebe diesem Teil, und ich nehme diesen Teil in mir ganz an.“
Beim Hoppen findet man nicht unbedingt die wahren Beweggründe des anderen heraus. Denn wenn zehn Leute diese Übung zur selben Person machen, finden sie meist auch zehn verschiedene Antworten. Das macht aber nichts, denn es geht nicht darum, hinter „das Geheimnis“ des anderen zu kommen. Sondern es geht darum, Verständnis in sich selbst zu fühlen. Letztlich lernt man sich selbst dabei besser kennen.
Die Verantwortung übernehmen
Im Buch „Zweisam statt Einsam“ bringt Bärbel viele
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