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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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nicht daran erinnern, aber seine Gedanken weigerten sich, ihm zu gehorchen. Erinnerungen stiegen vor seinem inneren Auge auf. Der Duft der herzhaften Suppe, die wohltuende Wärme im Stall, Wren Matthews nervöses Lächeln, all das hatte sich miteinander verschworen, in ihm die Gespenster der Vergangenheit zu wecken.
    Das hübsche Backsteinhaus in einem Vorort von Chicago.
    Zwei neue Wagen in der Garage. Jeden Sommer Urlaub und zu Weihnachten ein Kamin, in dem ein einladendes Feuer knisterte.

    Schneeflocken und kandierte Äpfel und Buntstiftzeichnungen, die mit lustigen Magneten an der Kühlschranktür befestigt waren.
    Vorbei. Alles vorbei. Es war ihm durch die Finger geschlüpft wie feine Rauchwolken. Manchmal fragte er sich, ob es nur ein Traum gewesen war, ob dieses Glück jemals Wirklichkeit gewesen war. In diesen Tagen erschienen ihm Hunger, Schmerz und Erschöpfung viel realer als das kurze Glück, das er einst erleben durfte.
    Seine Kindheit hatte ihn auf seinen leidvollen Weg vorbereitet. Oft genug war ihm gesagt worden, dass das Leben schwer wäre und dass er noch viel härter werden müsste. Er hatte es geglaubt, bis Maggie und Katie in sein Leben traten. Für eine kurze Zeit hatte er dann in einer Welt gelebt, die überquoll vor Freude und Möglichkeiten. Und dann - in einem kleinen Augenblick - war alles, was er geliebt hatte, zerstört worden.
    Das Grauen und die Verzweiflung, die er in den letzten achtzehn Monaten unterdrückt hatte, hoben jetzt wie riesige Monster die Köpfe und schienen ihn von innen aufzufressen.
    Nein, obwohl er jetzt satt war und seine Glieder sich warm anfühlten, fand er, dass er nicht an die Tür dieser Farm hätte anklopfen sollen. Er war jedoch so verzweifelt gewesen. Hunger und Kälte hatten ihn hergetrieben. Wren Matthews Farm war ihm wie ein sicherer Hafen erschienen, und Wren Matthews Anblick ein Trost für seine müden Augen.
    Nicht, dass die Schönheit dieser Frau einem Mann sofort ins Auge gefallen wäre. Nein, dazu war sie viel zu schüchtern, zu schlicht angezogen, und sie trug auch kein Make-up. Aber wenn man genauer hinsah, stellte man fest, wie fein ihre Gesichtszüge, wie gütig ihre Augen waren. Sie wirkte so gut, so rein, als ob sie aus einer anderen Welt käme. Eine sanfte, gute Seele inmitten von Sündern.

    Obwohl alles gegen ihn sprach, hatte sie ihm Gastfreundschaft angeboten und ihm etwas zu essen gegeben.
    Nein, sie erinnerte ihn viel zu sehr an Maggie.
    Er hätte an dieser Farm vorbeüauf en sollen.
    Er fragte sich, ob sie in ihrer stillen, kleinen Welt überhaupt schon einmal Kontakt mit einem Mann wie ihm gehabt hatte.
    Außerdem fragte er sich, warum sie hinkte.
    Es war nur ein leichtes Hinken, und er hatte es anfangs überhaupt nicht bemerkt. War es ein angeborener Fehler oder die Folge einer Verletzung? Was war mit ihr passiert? In seine Gedanken verloren strich Keegan über die alte Brandnarbe. Sie schmerzte noch immer. Aber mit körperlichem Schmerz konnte Keegan umgehen. Es waren die emotionalen Wunden, vor denen er manchmal glaubte, sie würden nie mehr heilen. Und das fürchtete er.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und überlegte, warum Wren allein war. Es hatte einmal eine Zeit in seinem Leben gegeben, da war er so unbekümmert gewesen wie jeder andere auch. Damals hätte er es nicht seltsam und gefährlich gefunden, wenn eine Frau allein auf ihrer abgelegenen Farm lebte. Aber jetzt dachte Keegan anders darüber. Frauen sollten immer beschützt werden. Seiner Meinung nach sollte eine Frau nie allein leben. Er wusste, wie altmodisch seine Haltung war, aber er hatte seine Gründe.
    Keegan ahnte, dass er seiner Gastgeberin mit seiner letzten Bemerkung Angst gemacht hatte, aber verflixt noch mal, er hatte sie warnen wollen, ohne ihr die Geschichte seiner bitteren Vergangenheit erzählen zu müssen. Wahrscheinlich hielt sie ihn jetzt für einen Kriminellen. Andererseits war es auch sehr leichtsinnig von ihr gewesen, ihn hier übernachten zu lassen.
    Diese Frau konnte nur allzu leicht Opfer eines Menschen mit schlechten Absichten werden. Sie war allein und verletzlich.
    Doch er konnte nicht leugnen, dass er gleichzeitig sehr dankbar für ihre Unvorsichtigkeit war. Wenn er noch länger bei diesem Wetter herumgelaufen wäre, hätte er sich wahrscheinlich eine Lungenentzündung geholt.
    So viel über Wren Matthews. Am Morgen würde er bereits verschwunden sein, aber allein die Tatsache, dass er vor ihrer Tür aufgetaucht war,

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