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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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während Keegan einen Satz nach vorne machte und den Mörder zu Boden stieß.
    Durch die Wucht des Aufpralls fiel die Waffe aus Hellers Hand, und Keegan packte sie sofort. Er umfasste den Griff mit beiden Händen und zielte auf den Unterleib des Mannes.
    “Eine Bewegung, und du bist erledigt”, zischte Keegan.
    “Nur zu, Winslow. Das ist deine Chance. Bring mich um.”
    Heller starrte ihn herausfordernd an.
    “Tu es nicht”, flehte Wren. “Gib ihm nicht diese Genugtuung.” Sie sah die Emotionen, die über Keegans Gesicht huschten - Wut, Hass, Rache.
    “Tu es”, forderte Heller ihn auf. “Ich will nicht zurück ins Gefängnis.”
    “Wenn du ihn umbringst, bist du nicht besser als er. Bitte, Keegan.” Wren flehte ihn an. “Brich diesen Teufelskreis der Gewalt.”
    Er wird ihn umbringen, dachte sie, wandte sich ab und wappnete sich für den Schuss, der gleich kommen würde. Doch zu ihrer Erleichterung hatte sie sich geirrt.
    “Steh auf”, sagte Keegan rau. “Sofort.” Er zwang Heller, in den Laderaum ihres Pick-ups zu steigen, und fesselte ihn mit einem Seil, das Wren ihm aus dem Stall geholt hatte.
    “Ich werde hier erfrieren”, wimmerte Heller.
    “Wenn du Glück hast.” Keegan warf ihm einen verächtlichen Blick zu, ergriff die Satteldecke, die in der Ecke lag und warf sie ihm über.
    Wren wartete und rieb sich ihre leicht verletzte Lippe.

    “Geht es dir gut?” fragte er besorgt.
    “Ich glaube schon.”
    “Komm, lass dich ansehen.” Er untersuchte sie kurz. “Nein, abgesehen von ein paar Kratzern und dem leicht angesengten Haar scheinst du keine Verletzungen zu haben.” Erleichtert zog er sie an sich.
    “Oh, Keegan.”
    “Es ist alles wieder in Ordnung. Ich bin ja hier.” Er küsste ihre Schläfe und drückte ihren Kopf gegen seine Brust.
    Sie schmiegte sich an ihn, und beide hielten sich einen kurzen Moment lang fest umschlungen. Dann rückte Keegan von ihr ab und reichte ihr Hellers Revolver. “Pass auf ihn auf, bis ich nachgeschaut habe, ob das Feuer auch wirklich aus ist. Dann fahren wir zur Polizei.”
    Keegan ließ sie nicht gern mit diesem Mörder zurück, aber er war gut gefesselt, und Wren hatte gerade eben bewundernswerten Mut bewiesen.
    Als er ins Haus ging, stellte er fest, dass das Feuer nicht allzuviel Schaden angerichtet hatte. Der beißende Rauch der verbrannten Zeitungen in der Ecke erinnerte Keegan allerdings daran, wie diese Geschichte hätte enden können.
    Er schüttelte den Kopf. Er durfte jetzt nicht daran denken, was passiert wäre, wenn er zu spät gekommen wäre.
    Entschlossen holte er Wrens Mantel und ihre Stiefel und ging wieder hinaus.
    Obwohl es nur wenige Meilen bis Stephenville waren, kamen sie durch das Eis und den Schnee nur langsam vorwärts. Keegan konzentrierte sich ganz auf das Fahren, während in seinen Gedanken tausend Worte herumwirbelten, die er der Frau neben sich gern sagen würde.
    Selbst vor Maggies Tod war er kein Mann gewesen, der seine Gefühle leicht ausdrücken konnte. Und jetzt wusste er erst recht nicht, wie er Wren erklären sollte, was in seinem Herzen vor sich ging. Plötzlich hatte er schreckliche Angst, dass sie nicht das Gleiche für ihn empfinden könnte wie er für sie.
    Eine halbe Stunde später erreichten sie die Polizeistation. Es dauerte jedoch noch zwei weitere Stunden, bis sie mit dem Sheriff alles geregelt hatten und gehen konnten. Die Rückfahrt nach Hause verlief schweigend. Keegans Sorge wuchs. Was dachte
    Wren? Wünschte sie sich, ihn nie gesehen zu haben? War sie froh, wenn er wieder aus ihrem Leben verschwunden war?
    Er war froh, Heller nicht getötet zu haben. Diese Sache war endlich ausgestanden. Dennoch wusste er nicht, wie es mit seinem Leben weitergehen sollte? Würde Wren darin einen Platz haben?
    Keegan bog in die Einfahrt ein und stellte genau in dem Moment den Motor ab, als die ersten Sonnenstrahlen das Grau der Morgendämmerung durchbrachen und die Schneelandschaft um sie herum in eine Märchenlandschaft verzauberte.
    Dort, auf jenem Feld, als er die Eingebung hatte, war alles so klar gewesen. Aber wenn er Wren jetzt anschaute, war er unsicher. Wollte sie ihn überhaupt?
    Ihr braunes Haar fiel wirr über ihre Schultern. Rußflecken befanden sich an ihrem Hals, und ihre Unterlippe war leicht geschwollen. Trotzdem war sie die schönste Frau, die er je gesehen hatte.
    “Bist du stolz auf mich?” fragte er.
    “Ja.”
    “Und du bist unglaublich, Wren. Du bist die mutigste Frau, die mir je begegnet ist.

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