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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anthony
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Er besaß den verbitterten Ausdruck einer verlorenen Seele. Oder vielleicht hatte er etwas so Tragisches erlebt, dass es ihn aus der Bahn geworfen und zum Außenseiter gemacht hatte.
    Ihr Mitgefühl wurde noch stärker. Sie konnte diesen Mann gut verstehen. Auch sie scheute vor dem normalen Leben zurück, auch sie liebte die Abgeschiedenheit. Auch sie hatte Angst, sich noch einmal einzugeben, noch einmal ihr Herz zu öffnen. Es war weitaus einfacher, sich vor den Menschen zu verstecken, die Gefühle zu verbergen.
    Ja, sie verstand diesen Mann. Er war allein. So allein wie sie.
    Er besaß niemanden, der in einer so kalten und einsamen Nacht wie dieser für ihn sorgen könnte. Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und betrachtete ihn aus den Augenwinkeln.
    Keegan Winslow hob den Kopf, und als er ihren Blick bemerkte, glomm sofort eine Warnung in seinen Augen auf. Der Blick, den sie tauschten, war wie ein Blitzschlag - schnell und gefährlich. Hastig senkte Wren den Blick.
    Das Schweigen schien sich auf einmal endlos zu dehnen und belastete sie.
    In der Ferne grollte der Donner, und Wren stellte überrascht fest, dass ihre Hände zitterten. Sie holte tief Luft. Ihr Misstrauen war zurückgekehrt, und plötzlich sehnte sie sich danach, in ihrem Haus zu sein, weit weg von dem rätselhaften Fremden.
    “Sie haben kein Gewehr mitgenommen?” bemerkte er.
    “Ihr Revolver steckt in meiner Jackentasche.”
    “Haben Sie immer noch Angst vor mir?” fragte er.
    “Wer würde das nicht haben?” Sie sah ihn argwöhnisch an.

    “Kluges Mädchen.” Er beugte sich vor, um die leere Thermoskanne auf den Stuhl zu stellen, und als er sich straffte, streifte er leicht Wrens Schulter.
    Ihre Reaktion darauf war so intensiv, dass ihr für einem Moment der Atem stockte.
    “Ist alles in Ordnung?” Er sah sie prüfend an.
    Wren nickte nur. Sie war nicht sicher, ob sie ein Wort herausbringen konnte. Sie rückte rasch ein wenig von ihm ab und hoffte, dass der Tumult, den seine Nähe in ihrem Inneren ausgelöst hatte, sich schnellstens wieder legen würde. Ihr Herz raste, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Wärme durchströmte ihren Körper und warnte sie, vorsichtig zu sein.
    Wren wusste nicht, wo sie diesen Mann einordnen sollte. Er strahlte Kraft und Willensstärke aus, aber gleichzeitig umgab ihn eine Aura von Schmerz und Leid. Er wirkte einsam, verzweifelt und ruhelos.
    Schweigen erfüllte immer noch den Stall. Man hörte lediglich die Kühe kauen und den Eisregen auf das Metalldach trommeln.
    “Es muss sehr einsam sein, hier draußen allein zu leben”, brach er schließlich das Schweigen.
    “Ich genieße das Alleinsein.”
    “Trotzdem, es ist nicht gut, wenn eine Frau allein in einem so abgelegenen Haus wohnt. Ich hoffe, dass Sie nicht zögern, eine Waffe zu gebrauchen, wenn es .wirklich notwendig werden sollte.” Seine Worte schürten ihre Ängste, aber sie riss sich zusammen, als sie ihn anschaute.
    “Ja”, erwiderte sie selbstbewusst. “Ich würde nicht zögern, mich zu verteidigen.”
    “Gut, das beruhigt mich.” Er schien ehrlich erleichtert zu sein, oder kam es ihr nur so vor?
    “Wenn Sie jetzt nichts mehr brauchen, Mr. Winslow, würde ich gern zurück ins Haus gehen.”
    “Vielen Dank für das gute Essen, Wren Matthews.”

    Sie runzelte verwirrt die Stirn. “Ich würde es übrigens sehr zu schätzen wissen, wenn Sie morgen früh mein Grundstück verließen.”
    Er. nickte. “Keine Sorge. Ich werde Ihre Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen.”
    Wren seufzte leise, zog wieder die Handschuhe an und ging auf die Tür zu.
    “Noch eines”, rief er ihr hinterher.
    Sie dreht sich um und schaute ihn an. Es lag ein ernster Ausdruck auf Keegans Gesicht. Es war der gleiche Ausdruck, den sie bei dem Polizisten gesehen hatte, der den Unfall aufnahm, in dem ihre Eltern getötet wurden und sie selbst so verletzt wurde, dass sie heute noch hinkte.
    “Ja?” flüsterte sie.
    “Schlafen Sie immer mit einem Revolver unter dem Kopfkissen, und vertrauen Sie nie jemanden.”
    Er hätte nie herkommen dürfen.
    Keegan Winslow aß genussvoll den Rest von Wrens hausgemachtem Brot und trank dazu den mittlerweile lauwarmen Kaffee. Er klopfte sich die Krumen von den Händen und seufzte zufrieden. Das war das beste Essen gewesen, das er seit langer Zeit zu sich genommen hatte.
    Ein Essen, das Erinnerungen an zu Hause hervorrief. Ein Zuhause, das nicht länger existierte. Das für immer verloren war.
    Zuhause. Er wollte sich

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