Das Wunder der Liebe
Bruder. Dafür musste er bezahlen.”
“Aber hat das vielleicht irgendetwas geändert, etwas gelöst?”
wies sie ihn zurecht, wie sie gern Keegan zurechtgewiesen hätte.
“Sie kamen ins Gefängnis, sind nun auf der Flucht, und Ihr Bruder ist immer noch tot.”
“Ich habe die Genugtuung, deinem Freund etwas von seiner eigenen Dosis Medizin verpasst zu haben. Bullen hängen mir zum Halse raus. Sie teilen gern aus, aber wenn es sie selbst trifft, fangen sie an zu heulen.”
Wren zuckte unter seinen Worten zusammen. “Warum glauben Sie, dass Keegan mein Freund ist?”
“Ich sah euch zusammen. Ich sah, wie ihr euch angeschaut, wie ihr zusammen gestritten habt. Er ist heiß auf dich, Baby, das sieht ein Blinder.” Heller schaute sie anzüglich an. “Ich selbst finde dich zwar nicht besonders aufregend. Aber wie es aussah, hätte er dich am liebsten sofort ins Bett gezogen.”
Sie ignorierte seine Beleidigungen.
“Winslow scheint auf Frauen wie dich zu stehen. Seine Frau trug auch kaum Make-up und keine Reizwäsche. Er zieht wohl den süßen, unschuldigen Typ vor.”
“Nur weil wir gestritten haben, glauben Sie, dass Keegan etwas für mich empfindet?” Wren strich sich das Haar aus dem Gesicht, sie konnte ihre Neugierde einfach nicht im Zaume halten.
“Leidenschaft, Baby. Bevor ich das Feuer legte, bin ich drei Wochen lang um sein Haus geschlichen. Mit seiner Frau hat er nie gestritten. Nicht ein einziges Mal. Findest du das nicht auch ein bisschen komisch.”
Leidenschaft? Keegan sollte tatsächlich Leidenschaft für sie empfinden? Konnte etwas Wahres daran sein? Wrens Herz schlug bei dieser Möglichkeit schneller.
“Ah! Habe ich es mir doch gedacht!” fuhr Heller fort. “Ich brauche dich nur anzusehen und weiß, dass du dich ihn in verliebt hast.”
“Das habe ich nicht”, widersprach Wren, aber sie wusste, dass jeder, selbst der primitive Heller, in diesem Moment ihre Gefühle von ihrem Gesicht ablesen konnte. Sie hatte sich noch nie verstellen können. Außerdem war es eine unumstößliche Wahrheit, dass sie Keegan Winslow liebte, und sie bedauerte zutiefst, dass sie auch nur eine Sekunde an ihm hatte zweifeln können.
“Oh, das ist einfach großartig”, lachte Heller. Es war ein schrilles, verrücktes Lachen, das Wren einen eiskalten Schauer über den Rücken sandte. “Ich wollte mir nur ganz sicher sein.”
“Sicher sein?” fragte Wren, während ihr Mund vor Angst trocken wurde.
Er rieb sich die Hände und kam langsam auf sie zu. “Ich will sichergehen, dass du ihm etwas bedeutest.”
“Warum?” stieß Wren hervor und wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
“Weil ich dich umbringen werde.”
Ihre Knie wurden weich, und ihr Herz begann zu rasen.
Dieser Mann war wirklich ein Verrückter. Es gab keine andere Erklärung für sein krankes Verhalten.
“Auf diese Weise”, erklärte Heller mit einem entzückten Gesichtsausdruck, “kann ich mich zum zweiten Mal an Winslow rächen.”
Keegan kämpfte gegen den stärker werdenden Wind an, während er durch den Schnee stapfte. Er konnte den Ausdruck auf Wrens Gesicht einfach nicht vergessen. Ihren Gesichtsausdruck, als er sich umgedreht hatte und zur Tür hinausgegangen war.
Er wusste, wie grausam sein Verhalten gewesen war. Aber er hatte keine Wahl gehabt. Jetzt zu gehen war besser als zuzulassen, dass sie sich wirklich in ihn verliebte, obwohl er dieser wunderbaren Frau gar nichts zu bieten hatte.
Er steckte die Hände noch tiefer in die Taschen seiner Jacke und wehrte sich gegen das Gefühl, dass er etwas Wertvolles verloren hatte. Eine Gelegenheit, endlich wieder Mensch zu werden. In den achtzehn Monaten seit Maggies und Katies Tod hatte er wie ein wildes Tier gelebt, nur von dem einen Gedanken besessen, endlich den Mörder seiner Familie zu finden. Bis Wren kam.
Wren. Ein Wunder. Ein Weihnachtsgeschenk vom Himmel.
Seine Chance, gerettet zu werden. Und er hatte sie vertan.
Er konnte seinen Hass, seine Kachegefühle nicht loslassen, denn wenn er das täte, was würde dann von ihm übrig bleiben?
Was würde ihn am Leben halten? Wrens Liebe? Wie konnte sie ihn lieben? Er war nur noch ein Schatten seines früheren Ichs.
Ein verbitterter Expolizist, der alles verloren hatte.
Schon bald würde sie bemerken, dass er ihre Liebe nicht wert, dass er verbraucht und leer war. Dann würde sie ihn verlassen, und alles wäre für ihn noch schlimmer, als es jetzt schon war. Nur seine Rache hielt ihn noch am
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