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Das Wunder von Grauenfels (German Edition)

Das Wunder von Grauenfels (German Edition)

Titel: Das Wunder von Grauenfels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viktoria Benjamin
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Ballerinen wachsen nicht in Tatenbeck auf. Damit ein Mädchen wie Sophie es schafft, bei allem Talent und allem Fleiß, braucht es schon so etwas wie ein Wunder.«
    Berit lächelte. »Dafür sind wir Spezialisten«, bemerkte sie.
    *
    Die Tage nach der letzten Erscheinung vergingen für die Mädchen mit Vorbereitungen ihres Umzugs, und auch Gina und Berit machten sich bereit, ihr Büro in Grauenfels zu räumen.
    »Was wird denn jetzt?«, jammerte Igor Barhaupt. »Ihr könnt nicht einfach alle verschwinden.«
    »Tun wir auch nicht!«, beruhigte ihn Gina. »Wir stehen das alles mit Ihnen durch, keine Frage. Aber wir müssen uns schon Gedanken machen, was nachher kommt. Es kann sein, dass der Erscheinungsrummel hier von einem Tag zum anderen vorbei ist, und dann werden Sie keine Medienreferentinnen mehr brauchen.«
    Barhaupt seufzte. »So ungefähr muss sich Honecker im Politbüro gefühlt haben, als die Mauer fiel«, murmelte er.
    »Oder Leo auf der Titanic bei der letzten Einstellung!« Berit lachte. »Macht euch nicht verrückt, vielleicht wird es halb so schlimm. Die neue Therme und womöglich der Däniken-Erlebnisparksind auch Besuchermagneten. Und so viele Leute lesen die Lupe nun auch nicht.«
    »Das glaubst du jetzt aber nicht wirklich?«, fragte Gina, als sie gleich darauf mit Berit zu ihrem Auto ging. Diesmal stand Ginas großer Geländewagen vor der Tür, die beiden wollten Sophie und Claudia zum Flugplatz fahren. Eine Begleitung ihrer Eltern hatten die Mädchen abgelehnt.
    »Du heulst sonst bloß wieder!«, meinte Sophie zu ihrer Mutter und zerdrückte selbst ein paar Tränchen. So sehr sie sich auf die Schule freute, die Trennung von ihrer Familie ging ihr nahe. »Außerdem brüllt Bernie die ganze Halle zusammen, wenn ich weggehe …«
    Claudia trennte sich deutlich leichter. Ihre Mutter trug die Angelegenheit jetzt zwar mit Fassung, da Claudias Abschied ja offensichtlich von oben abgesegnet war. Ihre Trauermiene fiel dem Mädchen aber trotzdem auf die Nerven.
    »Sie macht garantiert ein großes Geschrei und erzählt allen Leuten auf dem Flugplatz, wer wir sind«, gab Claudia zu bedenken, als ihre Mutter darauf bestehen wollte, ihre Tochter selbst zum Flieger zu bringen. Ihr Vater schien das ähnlich zu sehen. Kraft seines Rektorenamtes setzte er am Nachmittag von Claudias Abflug eine Lehrerkonferenz an. Frau Martens fügte sich schmollend. Ihre Tochter winkte ihr strahlend zu, während sie ihre Koffer in Ginas Auto verstaute.
    Auf der Fahrt stellten dann auch die Mädchen die entscheidende Frage.
    »Was macht ihr denn jetzt, wenn alles auffliegt?«, erkundigte sich Claudia bei Berit und Gina.
    »Kriegt ihr irgendwelchen Ärger?«, fragte Sophie besorgt.
    Berit zuckte die Achseln. »Ein bisschen schlechte Presse wahrscheinlich. Strafrechtlich ist da kaum was zu machen, wer soll uns auch anzeigen? Geister erscheinen lassen ist kein Delikt. Und sonst …«
    »Sonst sind wir uns noch nicht ganz einig«, fügte Gina hinzu.»Berit möchte die Agentur nach Hamburg verlegen. Da sind die ganzen großen PR-Agenturen, vielleicht kriegten wir auch wieder eine Anstellung als Kreativ-Team. Und dann wohnt da natürlich Rüben.«
    Berit lächelte verschämt. »Und Gina möchte lieber in Berlin bleiben«, gab sie zurück. »Da hat Merlot nämlich im Winter ein Engagement im Varieté.«
    »Wahrscheinlich wird es davon abhängen, wo wir die Miete am ehesten zahlen können. Anständige Büroräume sind teuer – und so eine Bruchbude zu mieten wie beim ersten Versuch bringt nichts. Der Auftritt muss schon entsprechend sein, sonst kommen nur so seltsame Kunden …«
    »Wie der Bürgermeister von Grauenfels, ja?«, fragte Claudia kichernd.
    »Oder diese Feng-Shui-Beraterin. Hat Frau Clarsen sich jetzt an Friederikes Anblick gewöhnt?« In ihrem Endzeit-Frust hatte Gina vor außergewöhnlichen Maßnahmen nicht zurückgeschreckt und das Terrarium mit ihrem Glücksdrachen im Büro installiert.
    »Die Katze ist immer noch traumatisiert. Aber Frau Clarsen hat sowieso für nächsten Monat gekündigt. Sie muss im Restaurant helfen, es läuft wie verrückt … aber das kann sich jetzt natürlich auch ändern …« Berit seufzte.
    »Dieser blöde Marco!«, schimpfte Claudia. »Wenn der die Klappe gehalten hätte …«
    »Nimm’s als schicksalhafte Verknüpfung. Der Glücksdrache war vermutlich mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden. So, da sind wir. Holt mal Trolleys, Mädchen!« Gina parkte vor der Abflughalle.
    Sophie stieg gehorsam

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