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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Bericht gelesen. Du schreibst, Harvey habe sich geweigert, eurem Ruf nach Verstärkung Folge zu leisten.«

    »Er hat sich geweigert.«
    »Das Auto saß fest, verdammt. Ist dir das noch nie passiert?«
    »Du solltest die Tribune lesen. Dick Tracy arbeitet für das Blatt. Du könntest eine Menge lernen, Heinie.«
    »Du bist wirklich ein fanatischer Gangsterjäger, wie? Na denn, was ich hier für dich habe, ist genau das richtige für so einen Klugscheißer wie dich.
    Spezialauftrag.«
    »Laß mich mal raten: Du brauchst
    Nachhilfeunterricht im Schuhebinden. Deshalb trägst du immer diese Schlappen, stimmt's?«
    Hymie Silvers großes Problem ist, daß er keinen Mumm hat, dachte Mulvaney.
    Silvers sagte: »Soviel ich gehört habe, ist dieser Auftrag deshalb besonders schön, weil er ein bißchen gefährlich ist. Das heißt, du gehst dabei vielleicht drauf.«
    »Jetzt hör mir mal genau zu, Hymie.« Diesmal sagte er den Namen richtig. »Washington ist für eine Weile aus dem Verkehr gezogen. Lew und ich könnten da draußen eine Menge Dinge erledigen.
    Der Kolumbianer ist tot. Der Anglo singt vielleicht.
    Für irgendwelchen Quatsch haben wir jetzt keine Zeit.«
    »Da hast du die Adresse.« Hymie Silvers lächelte. Seine Zähne waren gelb und unregelmäßig; die Adern an seinem Hals waren geschwollen. »Und jetzt verschwinde.« Seine Hand zitterte, als er Mulvaney den gefalteten Zettel hinschob. Ed Mulvaney stand auf, nahm den Zettel, steckte ihn in die Tasche seiner Jeans und ging. Er versuchte die Tür so heftig zuzuschlagen, daß das Glas zersprang, aber es gelang ihm nicht.
    Fields steuerte das Polizeifahrzeug auf der Michigan Avenue in Richtung Norden. Er war sehr schweigsam. Manchmal beklagte er sich über den starken Verkehr oder bedauerte, daß kein bewaffneter Raubüberfall gemeldet wurde, denn dann könnte er mit Sirene und Blaulicht fahren und käme schneller voran. Sie fuhren zu der Adresse im Hancock Building. »Ich würde Silvers ganz gern sagen, was er mit diesem Sonderauftrag machen kann. Und ich hab's ihm auch mehr oder weniger gesagt.«
    »Ich weiß - aber er hat eben nicht begriffen, daß es anatomisch unmöglich ist.« Lew Fields lachte.
    »Vielleicht hast du dem kleinen Kriecher völlig neue Perspektiven eröffnet und sein Sexualleben bereichert, wer weiß. Ich hatte mal einen Schüler in einer meiner Musikklassen, erinnerst du dich?«
    »Der, den du fast erschossen hast?« fragte Mulvaney lachend. Fields hatte in Chicago sechs Jahre lang als Lehrer an einer High School gearbeitet, bevor er den Schuldienst quittiert hatte und zur Polizei gegangen war. Seine Frau war Schulleiterin an einer der wenigen High Schools, an denen man noch keine Peitsche, keinen Prügel und keine kugelsichere Weste brauchte. Mulvaney vermutete, daß sie sich nur deshalb das Apartment am Lake Shore Drive leisten konnten.
    »Nein, den meine ich nicht. Ich meine so einen Typ wie Silvers. Es gibt die verschiedensten Arten von Blödmännern. Ich hab ihn vor ungefähr einem Jahr auf der Straße getroffen. Und ich sag dir eins
    ...«
    »Was denn?«
    »Er hat ein eigenes Geschäft und verdient eine Menge Geld.«
    »Vielleicht hat er dir nur was vorgemacht«, warf Mulvaney ein. »Eine Rolex - nicht so eine, wie du sie hast. Eine aus purem Gold, weißt du. Und einen Ring mit 'nem Diamanten, da könnte der beste Zuhälter in Chicago nicht mithalten. Wir haben zusammen Kaffee getrunken, und dann stieg er in seinen - na, rate mal -in seinen Ferrari Testarosa.«
    »Wahrscheinlich ein Polizist aus Miami, der in den Ferien hier bei der Sitte arbeitet.«
    »Schon möglich. Das Auto ... Hör mal... Was für ein Spezialauftrag ist das eigentlich?«
    Mulvaney zuckte mit den Schultern und schaute weg. Ein hübsches Mädchen stand auf dem Bürgersteig und wollte die Straße überqueren. Sie trug keine Stiefel, sondern Schuhe mit hohen Absätzen. Offenbar überlegte sie, wie sie durch den gefrorenen Schneematsch kommen sollte. »Halt an.«
    »Bist du wahnsinnig?«
    »Halt an, sag ich.« Fields hielt knapp vor dem Ende des Blocks und dicht an der Bordsteinkante.
    Mulvaney stieg aus und stapfte in das Schneegestöber hinein. Er ging auf das Mädchen zu und zückte seine Dienstmarke. Soweit er unter dem Schal, den sie um den Kopf geschlungen hatte, erkennen konnte, war sie blond, ungefähr 25
    und relativ groß. »Kann ich Ihnen helfen, Miss?«
    Das Mädchen drehte den Kopf weg. Mulvaney vermutete, daß er sie in Verlegenheit gebracht hatte.
    »Ich

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