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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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    »Selbstverständlich. Ich kann Ihnen auch zehnmal so viele Männer zur Verfügung stellen.«
    »Gibt es hier Sprengstoff? In der Burg oder auf den Booten?«
    Tsukahiras Augen leuchteten. »Ja.« Der alte Mann lachte leise.
    John Osgood stand im Garten und wartete.
    Andrea Oakwood wurde von vier Ninjas herausgetragen. Sie war in Decken eingewickelt und lag auf einer Trage. Ihr Gesicht zeigte jetzt bereits wieder mehr Farbe. Nach dem Kampf mit den Ninjas in dem Geheimzimmer hatte er einen Moment lang befürchtet, daß sie bereits tot sei.
    Mulvaney winkte den Trägern zu, daß sie anhalten sollten. Er blickte auf sie hinab, beugte sich zu ihr und küßte sie auf die Stirn. Dann gingen die Träger weiter. Mulvaney sah Osgood an und sagte:
    »Dieser Arm könnte doch bestimmt auch recht nützlich sein.«
    »Ja, ganz bestimmt«, antwortete Osgood und zündete sich eine Zigarette an. Die Träger verschwanden mit Andy Oakwood durch die Tür, die zu dem unterirdischen Tunnelsystem führte.
    »Aber wenn Sergeant Oakwood aufwacht, wäre deine Anwesenheit für sie mindestens genauso wichtig wie die Pflege durch Tsukahiras Arzt. Ich bin ganz sicher, daß sie durchkommt. Und jemand muß Ellermann zur amerikanischen Botschaft bringen, ohne daß ihn die Russen oder die Yakuza erwischen. Nur für den Fall selbstverständlich ...»
    »Du bist ein miserabler Lügner«, unterbrach ihn Mulvaney. Er hielt ein Zigarettenpäckchen in der Hand. Es war leer; er zerknüllte es und steckte es in seine Tasche. Osgood hielt ihm das Dunhill-Feuerzeug und sein Zigarettenetui hin: »Da, steck die Sachen ein. Bei mir würden sie ja doch nur naß werden. Wir treffen uns dann in Tokio oder in Kioto, wenn du es wirklich ernst damit meinst, Mizutani Hideo in die Mangel zu nehmen. Aber du willst ja herausfinden, wer sein Kontaktmann in Chicago ist.«
    »Ich muß es herausfinden. Du weißt doch, wie das ist.«
    »Ja, das weiß ich. Und falls ich es nicht schaffen sollte, dich dort zu treffen, werde ich dich schon irgendwann wieder ausfindig machen. Paß bitte gut auf das Etui und das Feuerzeug auf.«
    »Ja, das werd ich. Hier.«
    Mulvaney zog die P-38 K unter der Tunika hervor und gab sie Osgood. »Ich hab sie mit Vollmantelgeschossen für Maschinenpistolen geladen. Das beste, was ich auftreiben konnte.«
    »Damit hab ich diese hier auch geladen«, antwortete Osgood und tätschelte die P-38 K in seinem Schulterholster. »Also dann ... bis später.«
    »Ja, bis später.«

    Gonroku Umi wurde von zwei Ninjas
    weggetragen. Tsukahira Nobunaga und Peter Ellermann hatten die Burg bereits verlassen.
    Mulvaney streckte Osgood seine Hand hin, und Osgood hielt sie einen Moment lang fest.
    Mulvaney ging im Fackelschein den Tunnel entlang. Seine rechte Hand umklammerte die mit Vollmantelmunition geladene Pistole. Tsukahira Ryoichi ging an seiner Seite. Sie befanden sich ungefähr in der Mitte der Kolonne; vor und hinter der Kolonne war es absolut dunkel. Mulvaney trug die Rolex jetzt am rechten Handgelenk, um nicht bei jedem Blick auf die Uhr den Schmerz in seinem linken Arm spüren zu müssen. Er nahm an, daß es den russischen Spezialeinheiten inzwischen gelungen war, den Burggraben zu überwinden. Auf Tsukahira Ryoichis Anweisung hin hatten sie die Zugbrücke in Flammen gesteckt, um die Angreifer aufzuhalten. Das war ihre letzte Hoffnung. Für die Verzögerungstaktik hatten selbst die Leichen herhalten müssen. Eigene und feindliche tote Ninjas wurden gegen die Zinnen der inneren und äußeren Schanzen gelehnt. Damit hofften sie, den Vormarsch der Angreifer aufzuhalten, die ja befürchten mußten, von den Zinnen aus beschossen zu werden.
    Es war zwecklos, den Garteneingang zu dem unterirdischen Tunnelsystem verbergen zu wollen, denn die Spuren im Schnee ließen sich nicht beseitigen. Aber Tsukahira hatte einige seiner bewährtesten Genin beauftragt, an blinden Durchgängen in den Seitentunnels Spuren zu hinterlassen, um die Verfolger so auf falsche Fährten zu locken. Auch auf diese Weise sollten die Verfolger, wenn sie erst einmal hinter den Tannen im Garten den Eingang zu dem Tunnelsystem entdeckten, abgelenkt und aufgehalten werden.
    Tsukahira hatte außerdem einige Läufer vorausgeschickt, die den Ausgang aus dem Tunnel sichern sollten. Die Boote, die Tsukahira benutzt hatte, waren in einer schmalen Bucht auf der anderen Seite der kleinen Insel versteckt worden.
    Sofern diese Boote bisher noch nicht entdeckt worden waren, würde Osgood sie bald in

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