Das Yakuza-Mal
die Sprossen hoch, so schnell er konnte. Ein Gesicht tauchte über dem Turmgeländer auf, dann flog eine kleine Wodkaflasche auf ihn herunter. Osgood wich aus, richtete die Pistole nach oben und feuerte. Von zwei Schüssen getroffen, kippte der Mann nach hinten.
Eine Sprechanlage ertönte. Offenbar ließ man ein Band ablaufen, denn die Stimme aus dem Lautsprecher klang metallisch. Ein russischer Befehl ertönte, auf Gefechtsstation zu gehen; es wurde mehrfach wiederholt, daß es sich keineswegs um eine Übung handle und daß sämtliche Luken zu schließen seien. Osgood hatte jetzt die Turmspitze erreicht, schwang sich über das Geländer und kauerte sich auf den Boden. Er zog sich am Schließhebel der mittleren Luke hoch.
Dann feuerte er in die
Luke hinunter. Die P-38 K war leer, er warf den Schließhebel der Luke herum, wich zurück, Schüsse aus Automatikwaffen wurden abgefeuert.
Patronen schwirrten durch die Luft. Osgood wurde an der linken Seite getroffen und gegen das Schott geschleudert.
Er rammte ein frisches Magazin in seine Pistole, dieses Mal jedoch keine Unterschallmunition, und ließ den Schlitten vorschnellen. Er machte sich nicht die Mühe, den Schalldämpfer abzunehmen.
Ein einfacher sowjetischer Matrose mit einem AK-47 Selbstladegewehr stieg durch die Luke, Osgood durchsiebte ihn mit vier Schüssen. Die 9-mm-Patronen machten im Vergleich mit der Unterschallmunition, die er vorhin benutzt hatte, einen ohrenbetäubenden Lärm.
Der Körper des Matrosen krachte vor Osgoods Füßen auf das Deck. Er packte das
Selbstladegewehr des Toten, kam auf die Knie und schoß den nächsten Matrosen nieder. Mehrere Ninjas kletterten jetzt auf den Turm und schwangen ihre Schwerter. Der eisige Wind spritzte ihm Blut ins Gesicht. »In die Luke!« Er feuerte das Selbstladegewehr ab, steckte sich die P-38 K in den Gürtel und hob ein weiteres sowjetisches Selbstladegewehr auf. Die Ninjas verschwanden nacheinander in der Luke. Von unten herauf hörte er Kampf geschrei und Schüsse aus
Automatikwaffen. Osgood drückte sich an einem Ninja vorbei und kletterte die Luke hinunter.
Er sah, wie ein halbes Dutzend sowjetischer Matrosen auf die Ninjas feuerten. Osgood schoß sofort und hielt auf alles, was sich bewegte. Bald lagen alle sowjetischen Matrosen neben den toten Ninjas Tsukahiras.
Halb sprang er, halb fiel er herab, kam auf die Knie und beugte sich nach vorne. Schmerz durchzuckte seine linke Seite, wo ihn eine oder sogar mehrere Patronen getroffen hatten. Er stand auf, hob ein weiteres Selbstladegewehr auf, warf das leergeschossene weg und feuerte in den Eingang unter der Luke. Ein Schrei, gefolgt von einem Fluch, aber kein Schuß. Er feuerte noch einmal in den Eingang und ließ dann das Gewehr fallen. Er war plötzlich zu müde, um es noch festhalten zu können.
Mit der P-38 K in der Hand kletterte er eine andere Leiter hinunter. Plötzlich tauchte unten ein Gesicht auf, Osgood schoß zweimal. Das Gesicht verschwand.
Jetzt war er unten. Hier mußte die Kommandobrücke sein. Er hatte sein Ziel erreicht.
»Bringt den Sprengstoff herunter!« rief er den Ninjas zu. »Schnell!«
Behende wie Katzen kletterten die Ninjas mit dem Sprengstoff herab. Osgood steckte seine Pistole wieder in den Gürtel. »Macht die Packen auf!« befahl er den Ninjas, sobald sie unten angekommen waren. »Nehmt die russischen Gewehre und schießt damit in die Luke! Immerzu schießen, damit sie die Luke nicht schließen können.«
Die vier Ninjas, die den Sprengstoff getragen hatten, standen sich kreuzweise gegenüber, wie er es ihnen vorher befohlen hatte. Sie öffneten die Klappen der Taschen und holten den wasserdicht verpackten Sprengstoff heraus. Osgood half dem ihm am nächsten stehenden Ninja, den leicht formbaren Sprengstoff am Schott auszurichten.
»Formt den Sprengstoff so, daß die Druckwelle nach oben und nach außen geht«, befahl er den Ninjas. Er warf einen Blick auf seine Rolex; sie mußten sich beeilen. Er stellte den Zeitzünder auf sechzig Sekunden ein. »Stellt sämtliche Zünder auf sechzig Sekunden ein! Mit dem Aktivieren der Zeituhr wartet ihr, bis ich es sage.«
Osgood zwang sich zum Aufstehen. »Gib mir ...
gib mir dieses Gewehr und hole mir ein zweites.
Schnell!«
Er lehnte sich gegen das Schott, rechts und links von ihm jeweils eine 25-Pfund-Ladung Sprengstoff.
Die Rumpfkonstruktionen von sowjetischen U-Booten waren stabil, aber die vereinte Druckwelle des nach oben und außen gerichteten Sprengstoffs
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