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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Monate erholen. Es ist einfach ausgeschlossen, dass er wieder völlig gesund und munter sein kann.
    »Zauberei?«
    »Kein Zauberer, von dem ich jemals gehört habe, kann einen vom Wundbrand kurieren und solche Wunden heilen. Ich weiß es schlichtweg nicht.«
    »Und was hat die Meuchelmördergenossenschaft auf dieser Liste zu suchen?«
    »Sie haben den Auftrag erhalten, Vexial zu töten. Ich weiß nicht, von wem, aber die Information selbst stammt aus einer sehr zuverlässigen Quelle. Jedenfalls ist der nach allem, was ich gehört habe, kein leichtes Ziel. Falls deine Busenfreundin Marihana den Zuschlag bekommen hat, sollte sie lieber aufpassen.«
    Makri zuckt leicht zurück, als ich Marihana erwähne. Sie wartet darauf, dass nun unsere gewohnte Auseinandersetzung wegen dieses Themas folgt, aber der Augenblick verstreicht ohne Streit.
    »Und pass auf, wenn du ausgehst. Sarin die Gnadenlose hat gedroht, ohne Warnung zu schießen, wenn ich die Statue nicht aushändige.«
    »Das mache ich. Bist du denn kurz davor, etwas auszugraben, womit du Gesox’ Namen rein waschen kannst?«
    »Nicht wirklich. Ich verdächtige vor allem diese beiden Kerle, mit denen wir uns hier herumgeschlagen haben. Aber die sind jetzt vom Winde verweht, und ich habe keine Möglichkeit mehr, ihre Verbindung mit dem Verbrechen nachzuweisen. Und selbst wenn sie den Mord ausgeführt haben, dürfte jemand anders hinter seiner Planung stecken. Wenn ich wenigstens das beweisen könnte, würde ich den Schüler immer noch freibekommen. Alles dreht sich um diese Statue, und die deutet auf Vexial und den Sternentempel. Aber jetzt stellt sich heraus, dass sie voller Gold ist. Woher wollen wir also wissen, dass nicht von Anfang an jemand ganz anderes dahinter gesteckt hat? Vielleicht hat derjenige, der den Raub organisiert hat, sich mit Rodinaax überworfen und ihn dann umbringen lassen. Es könnte auch ein Zufall sein, dass ausgerechnet in diesem Moment der Sternentempel nach einer Statue suchte. Oder aber Vexial wusste von dem Gold und war die ganze Zeit an der Sache beteiligt. Ich weiß es einfach nicht. Aber ich kann auf keinen Fall vor Gericht auftreten und dort eine abstruse Geschichte von irgendwelchen Mönchen und Statuen zum Besten geben. Wenn der Konsul herausfindet, dass ich die ganze Zeit das Gold in Händen gehabt habe, würde er wohl eher mich hängen als Gesox freilassen.«
    Ich trinke einen Schluck Bier und schiebe mir ein Stück Gebäck in den Mund, das ich mir aus Marzipixas erstklassiger Bäckerei geholt habe. »Ich brauche einfach eine Inspiration. Oder ein bisschen Glück. Eins von beiden würde genügen, ganz gleich, welches.«
    »Wann werden sie Gesox hängen?«
    »In zwei oder drei Tagen.«
    »Na ja, dann musst du dich ja nicht beeilen. Trink ruhig noch ein Bierchen.«
    Ich merke, dass Makris Sarkasmus mittlerweile ganz gut funktioniert. Sie widmet sich jetzt ihrem Elfen-Manuskript. Ich starre aus dem Fenster und warte auf eine Eingebung. Ich muss einfach zu viele Informationen erarbeiten, die ich nicht richtig sortieren kann. Kurz gesagt: Ich bin verwirrt. Also gehe ich nach unten und hole mir noch ein Bier.
    Einige Stunden später starre ich immer noch aus dem Fenster, aber mittlerweile hat sich ein kleiner Hügel aus leeren Bierflaschen zu meinen Füßen gebildet. Makri, die in der Zwischenzeit eifrig gelesen hat, erhebt sich schließlich vom Boden und legt ihr Manuskript zu einem Stapel zusammen. Sie wirft einen kurzen Blick auf den Berg Altglas.
    »Es ist immer wieder ein Vergnügen, dir beim Arbeiten zuzusehen«, meint sie und grinst. Dann geht sie nach unten in den Hinterhof, um vor ihrem Elfensprachkurs noch einige Waffenübungen zu absolvieren.
    Ich seufze. Die Inspiration hat mich offensichtlich schnöde links liegen lassen. Dabei habe ich ihr wirklich alle Chancen gegeben, in mich zu dringen. Vermutlich sollte ich lieber hinausgehen und versuchen, ein bisschen auf den Busch zu klopfen. Ich werde Vexial den Sehenden besuchen. Selbst wenn ich nichts Neues über den Fall erfahre, kann er mir vielleicht etwas über seine geheimnisvolle Heilung verraten.
    Ich hole mir einen riesigen Teller mit Eintopf und verschiedenen Gemüsen von Tanrose. Von draußen hört man schwach die typischen Geräusche, die eine junge Frau so macht, wenn sie einen Sparringspartner aus Holz mit einer Axt und verschiedenen Schwertern und Klingen angreift und zu Sägespänen verarbeitet.
    »Makri hat mir gesagt, dass sie an der Innungshochschule gute

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