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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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seinerseits mit einem Schlag dem angreifenden Bruderschaftsmann den Hals bricht, nur um gleich danach einem Schwerthieb in den Rücken zum Opfer zu fallen. Sein Gefährte schreit wütend auf, überspringt den nächsten Schwerthieb und tritt dem Mann dann so hart ins Gesicht, dass dessen Genick wie ein trockener Zweig bricht. Vexial der Sehende und der Ehrwürdige Heretius versuchen, miteinander in den Clinch zu gehen, aber sie werden von einem Haufen von kämpfenden Körpern zwischen sich daran gehindert. Schließlich springt Heretius, dem man seine siebzig Jahre wahrhaftig nicht anmerkt, aus dem Stand mit einem gewaltigen Satz so hoch, dass jeder jüngere Mann vor Neid erblassen muss. Er macht einen Salto, während er durch die halbe Kaschemme segelt, räumt dann im Sinkflug einige Widersacher aus dem Weg und landet schließlich direkt vor Vexials Nase. Der gibt dem Alten sofort eins auf die Glocke. Das heißt, er versucht es, aber Heretius weicht geschickt aus. Dann beginnen sie einen packenden Zweikampf und zeigen dabei meisterhaft ihr Können, das sie sich ein Leben lang angeeignet haben. Aber keiner von ihnen gewinnt die Oberhand.
    Erneut landet ein Tisch auf uns, und diesmal stürze ich. Gurdh kann gerade noch den Stoß eines Speeres ablenken, bevor der mich am Boden festnagelt. Ich springe auf und will mich verteidigen, aber unsere Situation wird immer hoffnungsloser. Wir sind nur zu dritt, und jetzt werden wir gleichzeitig von Tholius’ Leuten und denen von Donax in die Mangel genommen, während sich zwischendrin ein Haufen wild gewordener Mönche tummelt. Wir sind inzwischen alle verletzt, und der Boden unter uns ist glitschig von unserem Blut. Überall liegen Leichen im Weg, und wir stolpern über sie, während wir immer fester gegen den gewaltigen Klumpen aus Bronze gedrückt werden.
    Mir fällt ein, dass Astral Trippelmond immer noch irgendwo im Hinterzimmer sein muss, und ich frage mich, ob er vielleicht einen gewaltigen Zauberspruch vorbereitet, der uns aus dieser misslichen Lage befreien könnte. Aber wahrscheinlich nicht. Ich habe ihn so schnell von seiner Liegestatt entführt, dass er ganz sicher keine Zeit gehabt hat, irgendwelche Zaubersprüche auswendig zu lernen. Und er bräuchte ein Lehrbuch, um sich einen neuen einzuprägen. Wenn er vernünftig ist, dann hat er sich mit Bibendis und Dandelion durch die Hintertür aus dem Staub gemacht. Also können wir uns nur auf die Kraft unserer Schwerter verlassen, und die lässt allmählich nach. Ich benutze meine Klinge, um die Widersacher zu meiner Rechten zu beschäftigen, während ich gleichzeitig nach Kräften versuche, mit meinem Dolch Schläge von der Linken abzuwehren. Ich schmettere einen weiteren von Tholius’ Leuten zu Boden, aber der Nächste steht sofort bereit. Lange halte ich das nicht mehr durch.
    »Gib’s zu, Thraxas, wenn du mit zwei Schwertern kämpfen musst, bist du genauso effektiv wie ein Eunuch in einem Bordell!«, ertönt eine vertraute Stimme in meinem Ohr.
    Ich wirble herum. Es ist Makri. In der einen Hand hat sie ein Schwert und in der anderen eine Axt. Und sie sieht kerngesund aus!
    »Was … Was … Was ist denn mit dir passiert?«
    »Ich habe mich erholt.«
    »Ach was! Du hast dir aber verdammt viel Zeit gelassen! Soll ich vielleicht ganz Turai allein niedermetzeln?«
    Makri grinst und lässt ihr Schwert und ihre Axt wirbeln. Ihre unvergleichliche Gladiatoren-Kampftechnik räumt sehr schnell einen schönen Halbkreis um uns herum frei, was sehr angenehm ist. Als Gurdh sie sieht, ist er so überrascht, dass er sich den Kopf am Huf der Statue stößt. Er braucht eine Weile, bis er sich erholt hat.
    »Makri!«, ruft er und hält sich den Schädel. »Du lebst!«
    »Na klar doch!«, erwidert sie und versenkt ihr Schwert in der Brust eines rot gewandeten Mönchleins, das so unklug war, zu versuchen, mit einem Vierkantholz nach ihr zu schlagen. Hauptmann Rallig, Gurdh und ich fühlen uns durch Makris wundersame Auferstehung neu motiviert und schaffen es, die Horde vor uns nicht nur aufzuhalten, sondern sie sogar langsam zurückzudrängen. Mönche, Gauner und Gardisten werden wie Grashalme von Makris Schwert und Axt umgemäht. Sie massakriert ihre Gegner wie ein Dämon aus der Hölle, den man nach oben geschickt hat, um die Menschenernte einzufahren.
    Ich habe den Eindruck, dass ihre Berührung mit dem Tod den Ärger darüber, dass ein Mönch sie kürzlich von hinten getreten hat, keineswegs lindern konnte. Sie kämpft mit einer

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