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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Verbrechen loswerden kann.«
    Ich muss zugeben, dass dies ein sehr beunruhigender Gedanke ist.
    »Kannst du uns schnellstens hier herausbringen?«
    Bevor ich antworten kann, marschiert eine gewaltige Sau auf zwei Beinen an uns vorbei. Sie grüßt uns höflich. Gurdh hebt seine Axt, was die Sau mit Missfallen bemerkt.
    »Ach so? Ihr wollt mich wohl zu Wurst verarbeiten, was? Typisch Mensch. Schlachtet die Sau, ohne auch nur einen einzigen Gedanken dabei zu verschwenden. Wie würde es Euch wohl gefallen, wenn Ihr friedlich Euren Geschäften nachgeht und plötzlich jemand vorbeikommt, Euch schlachtet, ausbluten lässt, verwurstet und auffrisst, hm?«
    »Der menschlichen Rasse wurde die Vorherrschaft über das Tierreich gewährt«, salbadert Sankt Quaxinius vom hohen Ross aus.
    »Na, von mir jedenfalls nicht«, kontert das Schwein und fängt an, mit dem Heiligen zu streiten.
    Ich bin immer noch sehr froh, dass Makri am Leben ist, aber als ich darüber nachdenke, dass ich den Sommer eigentlich ruhig verbringen, ein paar Bierchen schlürfen und dabei im Schatten sitzen wollte, werde ich etwas depressiv. Stattdessen finde ich mich im Magischen Raum wieder, höre einer theologischen Debatte zu, die zwischen einem bronzenen Heiligen mit Goldkern und einer auf dem Hinterschinken laufenden Sau geführt wird, während draußen die Hälfte von Turais Killerelite mit dem Schwert in der Hand auf meine Rückkehr wartet.
    Das Schwein verschwindet sang-und klanglos, als plötzlich Körper vom Himmel herunterregnen. Erst halte ich es für noch mehr magische Kreaturen. Doch als die Körper ins Gras sinken, das mittlerweile in strahlendem Orange leuchtet, wird mir klar, dass Tholius, Donax und die Mönche uns in den Magischen Raum gefolgt sind. Ihre Gier nach Gold kennt keine Grenzen. Wir heben müde unsere Waffen, um den Kampf fortzusetzen.

16. KAPITEL
    Unsere Widersacher landen auf dem Boden und sehen sich verwirrt und etwas desorientiert um. Aber es dauert nicht lange, bis sie alle wieder wissen, wo oben und unten ist, denn Heretius, Vexial, Donax und Tholius rufen sie rasch zur Ordnung.
    »Tötet sie!«, bellt Tholius. Hm. Hatten wir das nicht gerade erst?
    In diesem Moment tut sich der Boden vor unseren Füßen auf, und ein reißender Fluss wird sichtbar. Er trennt uns von unseren Verfolgern. Als sie sich von ihrem ersten Schrecken erholt haben, schauen sie uns schon über einen fünfzehn Meter breiten, rasend schnell fließenden Strom hinweg an. Ich muss lachen. Diese Wendung des Schicksals gefällt mir. Ich schlendere dichter ans Ufer.
    »Hallo. Tholius!«, rufe ich. »Lust auf ein Bad?«
    Tholius ist nicht sonderlich erfreut. Vexial der Sehende hingegen wirkt völlig unbeeindruckt.
    »Den Fluss wird es nicht lange geben.«
    »Ich würde mich nicht allzu sehr darauf verlassen, dass Eure seherischen Kräfte hier drinnen funktionieren, Vexial. Der Magische Raum ist sehr verwirrend, selbst für einen Mann wie Euch. Übrigens, Gratulation zu Eurer Genesung. Da Eure Beine wieder gesund sind, könnt Ihr jetzt wenigstens selbst zum Galgen gehen. Übrigens war es etwas überstürzt von Euch, uns so einfach zu folgen. Es zeigt nur, dass Ihr gieriger auf das Gold seid, als Euch gut tut. Oder könnt Ihr auch sehen, wie Ihr den Magischen Raum wieder verlassen werdet?«
    Den verunsicherten Mienen auf den Gesichtern unserer Widersacher vom anderen Ufer entnehme ich, dass sie darüber noch gar nicht nachgedacht haben. Unser Gespräch wird an dieser Stelle aber jäh von einem kurzen, jedoch äußerst heftigen Froschschauer unterbrochen.
    »Also, Tholius!«, rufe ich, nachdem der letzte Frosch fröhlich weggehüpft ist. »Wie lautet Euer Plan?«
    »Ich werde dich umbringen!«, dröhnt er zurück.
    »Das ist vielleicht gar kein so schlechter Plan. Es kommt natürlich auf den Standpunkt an. Eine Alternative wäre, sich Hauptmann Rallig hier neben mir zu ergeben und den Konsequenzen Eurer illegalen Handlungen zu stellen.«
    Dazu hat Tholius keine rechte Lust. Sein eigener Plan gefällt ihm besser. Trotz ihrer hohen Verluste in der Kaschemme haben der Präfekt und Donax immer noch genug Bewaffnete bei sich. Dasselbe gilt auch für Vexial den Sehenden und den Ehrwürdigen Heretius. Also sind sie gemeinsam vermutlich sehr wohl in der Lage, Tholius’ Plan in die Tat umzusetzen, falls der Fluss ebenso plötzlich verschwindet, wie er aufgetaucht ist. Ich spiele weiter den Zuversichtlichen und fahre fort, Tholius von der sicheren Seite des Flusses aus zu

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