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Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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das neueste, aber es tut seine Dienste. Ich dachte, Ihr könntet etwas Hilfe brauchen, wenn Ihr zurückkommt, deshalb habe ich den Schlafzauber vorbereitet.«
    Er mustert Makri. »Wie ich sehe, funktionieren Eure Zauberschutzamulette ganz ausgezeichnet.«
    Makri und ich tragen beide Zauberschutzamulette um den Hals. Sie bestehen aus Rotem Elfentuch, das ungeheuer wirksam ist. Es ist in Kupferkugeln und Draht eingewoben und von Astral selbst bearbeitet worden. Wir haben sie erst vor einigen Monaten erbeutet – glücklicherweise, muss ich sagen, denn ein Zauberschutzamulett ist für einen Mann in meiner Berufssparte lebenswichtig. Nachdem ich mein letztes verpfändet habe, war ich ein leichtes Ziel für jeden boshaften Zauberer, der mir über den Weg lief. Zauberschutzamulette sind sehr seltene Gegenstände und außerdem enorm teuer, und nur die wichtigsten Beamten wie zum Beispiel der Konsul besitzen eines. Das erklärt auch, warum Hauptmann Rallig jetzt schlafend zu meinen Füßen liegt, zusammen mit Gurdh und allen anderen, die von Astrals Bann niedergestreckt worden sind.
    »Der arme Rallig. Sie sollten ihn besser bezahlen. Gut mitgedacht, Astral.«
    Donax ist ein sehr wichtiger Bruder in der Unterwelt, also hat er natürlich auch ein Amulett. Er ist zwar noch bei Bewusstsein, aber man merkt ihm deutlich an, dass er nicht weiß, was er als Nächstes tun soll. Ich schlage ihm vor, zu gehen, bevor ich die Garde rufe und die alle einkassieren, die irgendwie mit dem Diebstahl des Goldes des Königs zu tun haben. Das Gesicht des Gauners bleibt zwar unbewegt, aber dieses Mal muss er seine Niederlage eingestehen. Da er sich mit mir, Makri und Astral Trippelmond auseinander setzen müsste, kann er unmöglich die Statue erbeuten, und auch wenn er sehr viel Einfluss bei den Hohen der Stadt hat, möchte er wohl nicht direkt mit dem Goldraub in Verbindung gebracht werden. Die gnadenlosen königlichen Vergeltungsmaßnahmen würde selbst die Bruderschaft nicht unbeschadet überstehen.
    Er dreht sich um und verschwindet, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Jetzt müssen wir entscheiden, was wir mit den anderen tun, bevor sie wieder zu sich kommen. Makri schlägt vor, die Anführer zu töten, während sie noch schlafen. Ich muss zwar zugeben, dass dies ein durchaus vernünftiger Gedanke ist, überlege aber, ob es vielleicht einen weniger drastischen Weg gibt, uns in Sicherheit zu bringen.
    Plötzlich hören wir ein leises Geräusch, und Marihana taucht hinter einer Statue auf. Sie trägt eine einfache schwarze Halskette, das übliche Schutzamulett der Meuchelmörder. Marihana besitzt wirklich die geradezu unheimliche Fähigkeit, zu verschwinden und wieder aufzutauchen, ohne dass man es mitbekommt.
    »Ich bin froh, dass Ihr noch lebt«, sagt sie zu Makri und geht ruhig in Richtung Tür.
    »Mach dir bloß keine Umstände. Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken!«, rufe ich ihr nach.
    »Wofür auch? Ich wusste, wie man aus dem Magischen Raum entkommen kann. Ich hatte selbst ein wenig Salz bei mir.«
    Marihana scheint von der ganzen Angelegenheit absolut ungerührt. Sie bleibt wirklich noch in der größten Krise völlig ruhig, das muss ich ihr lassen.
    »Ist das tatsächlich das Gold des Königs?«, fragt sie und deutet auf die Statue.
    Mein Blick folgt ihrer ausgestreckten Hand, und ich nicke.
    »Das ist es.«
    »Gut gemacht«, sagt Marihana. »Wieder ein Verbrechen, das dank eurer überragenden Fähigkeiten als Detektiv aufgeklärt wurde.«
    Damit verschwindet sie durch die Vordertür. Ich starre ihr misstrauisch hinterher.
    »Merkwürdig.«
    »Sie hat dir nur ein Kompliment gemacht«, meint Makri.
    »Eben, das ist ja das Merkwürdige. Warum? Die Meuchelmördergenossenschaft verschwendet keine Zeit auf Komplimente. Na, macht nichts. Was sollen wir jetzt tun? Wir haben noch etwa zehn Minuten, bis alle wach sind. Ich habe wirklich keine Lust mehr, ständig von allen herumgejagt zu werden. Mir reicht es.«
    Ich habe die ganze Angelegenheit satt. Es ging damit los, dass ich den armen Gesox herauspauken wollte. Und was hat mir das eingebracht? Wenn mich das nächste Mal ein Präfekt beleidigt, sollte ich besser nachdenken, bevor ich die Beherrschung verliere. Aber wahrscheinlich werde ich das nicht tun.
    Aber ich muss mir jetzt rasch etwas einfallen lassen. Tholius wird sich wie ein Böser Bann auf mich stürzen, sobald er wieder aufwacht. Wir könnten also gleich wieder von vorn anfangen, nur dass wir jetzt, da ich den Magischen

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