Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zaubergift

Das Zaubergift

Titel: Das Zaubergift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
Raum zerstört habe, keine Fluchtmöglichkeit mehr hätten.
    »Ihr könntet die Kaschemme verlassen, bevor sie aufwachen«, schlägt Astral Trippelmond vor. »Ich kann Euch beschützen.«
    Aber diese Idee gefällt mir nicht besonders. Ich habe keine Lust, mich zu verstecken.
    »Ich könnte den Schlafzauber auswendig lernen und sie dann sofort wieder schlafen legen.«
    »Das stimmt. Aber dann werden wir den ganzen Tag hier sein. Und die Garde will bestimmt ausführlich mit diesen Leuten plaudern. Es ist sinnlos, die Station am Hafen zu alarmieren. Tholius hat dort das Sagen, und sie werden uns einfach nur ins Verlies werfen. Ich bezweifle, dass wir dann jemals wieder lebendig herauskämen. Aber wir könnten Hauptmann Ralligs Station benachrichtigen. Wenn seine Leute erfahren, dass er in Schwierigkeiten steckt, dann kommen sie bestimmt.«
    »Was ist mit der Statue?«
    »Ohne den magischen Beutel kann sie niemand einfach so von hier wegtragen.«
    Das bedeutet zwar, dass wir den schlafenden Gurdh zurücklassen müssen, aber er ist in Sicherheit, solange Astral Trippelmond die Lage im Auge behält. Außerdem sind sie ja sowieso nicht hinter Gurdh her. Makri und ich verschwinden. Ich habe ein merkwürdiges Gefühl, als ich an Vexial dem Sehenden vorbeigehe. Ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich bücke mich und untersuche ihn.
    »Er ist tot.«
    »Tot?«
    Ein schlanker Wurfpfeil steckt in seiner Brust. Er ist gerade tief genug eingedrungen, um sein Herz zu erreichen. Eine typische Meuchelmörderwaffe. Ich schüttele den Kopf.
    »Deshalb hat Marihana uns dazu gebracht, zur Statue zu schauen.«
    Man muss die Geschicklichkeit dieser Frau wirklich bewundern. In den wenigen Sekunden, die ich abgelenkt war, hat sie einen Pfeil in Vexials Brust geworfen und ihn sozusagen im Vorübergehen erledigt. Und niemand kann behaupten, er habe es mit angesehen.
    »Niemand entkommt der Meuchelmördergenossenschaft«, erkläre ich und seufze. »Kommt, holen wir die Garde.«
    Ich kenne die meisten Gardisten in Ralligs Station, was nicht heißen soll, dass ich ein häufiger oder gar willkommener Gast wäre. Hauptmann Rallig hat ihnen ausdrücklich verboten, mir Informationen zu geben. Aber als ich hineinmarschiere und erkläre, das Ihr Hauptmann augenblicklich schlafend in der Rächenden Axt liegt, zusammen mit der Bruderschaft, Tholius und zwei Tempelladungen von Kampfmönchen, die nur daraufwarten, ihn anzugreifen, und darüber hinaus auch noch das verschwundene Gold des Königs daneben steht, leert sich die Station bemerkenswert rasch. Ich lege unterwegs einen Zwischenstopp ein und benachrichtige Prätor Zitzerius. Wenn es eine Belohnung für die Wiederbeschaffung des Goldes gibt, dann möchte ich mir meinen Anteil nicht von irgendeinem gierigen Zivilgardisten wegschnappen lassen.
    Es dauert zwanzig Minuten, um den Rundgang zu erledigen.
    Als wir wieder in der Kaschemme ankommen, sind sämtliche Widersacher verschwunden.
    Astral wirkt etwas beschämt. »Tut mir Leid, ich hatte keinen Bann mehr übrig, um sie damit aufzuhalten.«
    Hauptmann Rallig gähnt immer noch. Er schaut Astral Trippelmond ärgerlich an, weil der ihn schlafen gelegt hat, gibt aber zu, dass der Zauberer unter diesen Umständen nichts anderes tun konnte.
    »Ihr solltet Euch ein Zauberschutzamulett zulegen, Hauptmann.«
    »Von meinem Gehalt?«
    Rallig bellt einen Befehl, und ein paar Männer hasten mit den neuesten Neuigkeiten zum Justizdomizil und zum Palast.
    »Glaubt Ihr, dass Präfekt Tholius in der Stadt bleibt und versucht, sich mit seinen Verbindungen herauszubluffen?«
    »Das bezweifle ich. Diesmal hat er die Sache vermasselt. Selbst seine Beziehungen werden ihm nicht helfen, weil er den König bestohlen hat. Ich vermute, dass er schon längst seinen Ranzen geschnürt und die Stadt verlassen hat. Dasselbe gilt vermutlich für die Mönche. War die Bruderschaft an dem Diebstahl beteiligt?«
    Ich schüttele den Kopf. Sie haben nur versucht, abzugreifen, was ging. Vermutlich gibt es keine Möglichkeit, Donax etwas anzuhängen, jedenfalls nicht bei der Menge von Bestechungsgeldern, die die Bruderschaft aufwenden kann, um so jede Geschworenenversammlung zu kaufen. Außerdem kann ich mir keinen Geschworenen vorstellen, der ihn verurteilen würde, weil er einen Ermittler und einen Hauptmann der Garde in mörderischer Absicht in einen Magischen Raum verfolgt hat. Schon seit langer Zeit gilt in juristischen Kreisen als ausgemacht, dass im Magischen Raum keine Stadtrechte

Weitere Kostenlose Bücher