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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Haltung ließen Sinured wie die antike Statue eines Gottes erscheinen. Eines grausamen Gottes.
    Und trotz allen Wissens und Vertrauens auf seine magischen Fertigkeiten verlangsamten sich Lodriks Schritte unwillkürlich.
    Der Kriegsfürst hob sofort den Kopf, die roten Augen glühten auf, und mit einem Lächeln zeigte er die spitzen, raubtierhaften Zähne. »Ihr müsst keine Angst haben, Hoher Herr. Ich schwor Euch Treue und Gefolgschaft.«
    Der junge Mann blieb zwei Meter vor Sinured stehen, die Leibwache fächerte auseinander und sicherte. »Und gerade weil du mir in Dujulev einen Eid leistetest, will ich deine Vertrauenswürdigkeit prüfen. Man sagt, du hättest Worlac abgebrannt, nicht die Borasgotaner.« Prüfend fixierte er die Augen des Wesens, in denen jede Menschlichkeit fehlte. »Stimmt das, Sinured? Du schworst, mein Volk zu schützen, es nicht zu gefährden!«
    Der Kriegsfürst schwieg lächelnd.
    »Dann wird es Zeit«, Lodrik konzentrierte sich, »für eine Lektion, damit du begreifst.« Er vollführte schnelle, aber sorgfältige Gesten. Bei der vierten Bewegung zogen die Finger schimmernde Bahnen durch die Luft, die magischen Zeichen schwebten im Raum.
    Wirbelnd vereinigten sie sich zu einem rotierenden Ball, der sich immer weiter ausdehnte und den verwunderten Sinured einhüllte.
    »Wirst du dich in Zukunft an deinen Schwur halten?«, verlangte der Kabcar hart und langte kurz an die schillernde Außenhaut. Im Inneren entlud sich, ausgehend vom Berührungspunkt, ein Blitzschlag, Sinured brüllte vor Schmerz und Überraschung auf.
    »Wirst du?« Als er zwei Finger gegen das magische Gefängnis legte, zuckten ebenso viele Energiebahnen auf den Kriegsfürsten hernieder. Die getroffenen Stellen qualmten.
    Ohne ein weiteres Wort hob Lodrik als Zeichen seiner Entschlossenheit die rechte Hand, streckte die Finger aus und näherte sich der flimmernden, hauchdünnen und doch undurchdringlichen Wand.
    »Hoher Herr, ich werde«, versicherte der Bestrafte. Das Überhebliche war verschwunden.
    Er hat Angst vor mir! Endlich! Lodrik senkte die Hand und machte eine wegwerfende Bewegung. Augenblicklich brach die schimmernde Kugel zusammen, und eine Windböe fegte durch den umgebauten Laderaum.
    »Wenn ich dich von heute an ein einziges Mal des Eidbruchs überführe, wird meine Magie dich in kleinen Stücken zurück auf den Grund des Meeres befördern. Und diesmal gibt es keinen, der dich von dort zurückholt«, eröffnete er seinem Verbündeten. »Weil du und deine Männer in Dujulev mir geholfen habt, lasse ich Gnade walten. Und als Zeichen dafür, dass ich nicht nachtragend bin, werde ich dich nach dem Ende der Schlacht belohnen. Die einstige Verbotene Stadt wird wieder dir gehören.« Sinured verneigte sich tief. »Und in meinem Namen wirst du Tûris verwalten. Aber meine wachsamen Augen und Ohren werden überall sein. Hüte dich vor falschem Spiel.«
    Lodrik drehte sich um, machte ein paar Schritte und blieb stehen. »Schworst du nicht, alle ehemaligen Gebiete Tarpols für mich zurückzuerobern?«, sagte er über die Schulter. »Lass den morgigen Tag vergehen, und wir reden ein zweites Mal darüber.«
    »Schneller, ihr Hurensöhne!«, schrie Varész die Soldaten an und schlug vom Pferderücken herab mit der neunschwänzigen Peitsche nach ihnen. »Wenn ihr in zwei Stunden nicht so weit seid, lasse ich euch allesamt häuten und pfählen.«
    Die Männer, die seit rund einer Woche fast ohne Unterbrechung arbeiteten, beschleunigten die Grabungen, denn bisher hatte Varész nie leere Drohungen ausgestoßen.
    Der Stratege Sinureds richtete sich im Sattel auf und sah sich nach Widock, einem seiner Vertrauten, um. Missmutig zog er den gezackten Zweihänder auf seinem Rücken zurecht. Auch wenn sie ihn etwas behinderte, die schwere Waffe wich nicht von seiner Seite. Zu viele gute Dienste hatte sie ihm in den Schlachten geleistet, die Durchschlagskraft der gewellten Klinge suchte ihresgleichen.
    In einiger Entfernung erspähte er Widock bei den Fässern, die sie aus der Stadt organisiert hatten. »Was ist?«, brüllte Varész, um das Tosen der Wassermassen zu übertönen. »Reichen die Behälter oder benötigst du noch mehr?«
    Der Mann winkte zur Bestätigung. »Nein, Herr! Wir haben jetzt über dreihundert Gallonen von diesem Zeug. Nach meinen Berechnungen müsste es genügen. Pulver ist ebenfalls ausreichend da.«
    »Gut«, murmelte der Feldherr zufrieden. »Sehr gut. Tzulan ist mit uns.« Er lenkte sein Pferd an den Rand des

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