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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Man könnte es eher symbolisch sehen.«
    »Und wer sollte das sein? Brojaken und Adlige habe ich keine mehr«, sagte der Kabcar eisig. »Ihr braucht keine Sicherheiten. So lange ich lebe, wird die DunkleZeit nicht anbrechen, egal ob Sinured hier ist oder nicht. Das sagt die Prophezeiung.«
    »Geiseln wären aber besser. Ihr habt eine Gemahlin«, sagte der Palestaner. »Sie wird an einen sicheren, neutralen Ort in … Ilfaris gebracht. Dort lässt es sich gut leben. Sie wird dort so lange bleiben, wie Sinured auf Ulldart ist.«
    Aljaschas Mund klappte auf.
    »Und wenn etwas passieren sollte, was dem Vertrag zuwider läuft?«, erkundigte sich Lodrik, obwohl er in Gedanken diesen Vorstoß lange abgelehnt hatte. Er wollte hören, was verlangt wurde.
    »Nun, Ihr müsstet Euch von Eurer Gemahlin trennen«, redete der Gesandte aus Agarsien weiter. »Solche Geiseln werden üblicherweise bei Vertragsbruch getötet.«
    »Was?«, kreischte die Kabcara und rauschte heran. »Ihr seid wohl nicht bei Trost? Nur weil ihr Wichte am Wort eines Herrschers zweifelt, was allein schon eine Beleidigung ohne Beispiel ist, soll ich herhalten?« Sie hakte sich bei Lodrik unter.
    »Was Ihr da eben vorgeschlagen habt, war in der Tat ungehörig«, gab der junge Mann seiner Cousine Recht. Vor ein paar Monaten noch hätte er einem solchen Vorschlag freudestrahlend zugestimmt und dann einen Krieg begonnen, nur um Aljascha absichtlich loszuwerden. Doch die verführerische Frau an seiner Seite war nicht mehr das furchtbare Weib, das er einst gehasst hatte. Er wollte sie schon lange nicht mehr missen.
    »Hoher Herr, seht Ihr nicht, was gerade geschieht?«, wisperte sein Konsultant. »Eben heuchelten sie Verständnis, nun verbünden sie sich wieder gegen Tarpol. Im Grunde haben sie nur Angst davor, dass es wieder so mächtig wird, wie es vor dem Krieg war. Sagt Ihnen, was Ihr beabsichtigt, und achtet auf die Reaktion.«
    »Ich möchte Euch von meinen neuen Plänen in Kenntnis setzen«, sagte Lodrik laut. Er war gespannt darauf, wie die Versammlung reagieren würde. Behielt sein Vetter mit seiner Vermutung Recht, musste er sich etwas gegen die Reiche ausdenken. Aber noch teilte er die Auffassung Mortvas nicht vollständig. »Die Baronien haben uns signalisiert, dass sie bereit sind, ihre Gebiete nach der Befreiung von Borasgotan zu einer einzigen Großbaronie zu vereinigen. Mit Ucholowo wird noch verhandelt, aber die Unterhändler sind sehr zuversichtlich. Regiert wird dieses neue Gebilde von der Kabcara.« Aljascha strahlte ihren Gatten an und schmiegte sich an ihn. »Des weiteren werde ich die Idee Borasgotans aufgreifen und mir vorbehalten, einen Sicherheitsgürtel einzurichten. Er beträgt jeweils die westliche Hälfte der Reiche Hustraban und Borasgotan. Die von meinen Vertrauensleuten verwalteten Bereiche werden vollständig entmilitarisiert, die Einheimischen werden bleiben, und alle Ernteerträge und sonstigen Einnahmen, wie Minen- und Salinenabbau, fließen an Tarpol. Das betrachte ich als Entschädigung für die Verluste, die durch den Überfall entstanden sind. Ein Teil der Gelder wird an die Tarpoler ausgezahlt, damit sie sich etwas Neues aufbauen können.«
    »Sollten die Erträge nicht ausreichen, den entstandenen Schaden abzudecken, wird der Gürtel entsprechend vergrößert werden«, ergänzte Mortva freundlichst. »Er ist in erster Linie als Schutz gedacht, um weitere Überfälle zu verhindern.«
    »Und natürlich, um eine Lehre zu erteilen«, giftete die Kabcara.
    Fusuríl und Sarduijelec brachen gleichzeitig in schallendes Gelächter aus. »Und wie lange soll dieser Gürtel bestehen bleiben?«, erkundigte sich der hustrabanische Gesandte, mühsam unterdrückte er die Heiterkeit. »Einen Monat? Ein Jahr?«
    Lodrik fühlte sich vom Lachen der beiden Männer provoziert. Einem Staatsoberhaupt auf diese Weise zu begegnen, war eine Respektlosigkeit ersten Ranges. »Ich mag jung sein, aber ich bin der Kabcar von Tarpol«, sagte er mit eiskalter Stimme. »Benehmt Euch. Ich werde die Schäden in meinem Land berechnen lassen. Wenn die Einnahmen aus der Sicherheitszone einen Ausgleich erreicht haben, werde ich die Truppen abziehen. Einen Zeitpunkt kann ich nicht nennen. Ihr wolltet, wenn ich Euch erinnern darf, mein Land sogar vollständig besetzen. Und Tûris gleich mit. Doch das scheint von den meisten hier völlig verdrängt worden zu sein. Daher verstehe ich meine Vorgehensweise als durchaus gnädig.« Er geleitete Aljascha zurück zum

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