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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Es gibt keinen Grund für Eure harten Worte. Stoiko hat immer zu mir gehalten.« Der junge Mann fand, dass sich sein Mentor wirklich zu sehr auf die Seite derer stellte, die in ihm fälschlicherweise den Bösen sahen anstatt in Arrulskhân. Und das verstand er beim besten Willen nicht. Daher entschied er, dass es am besten sei, wenn Stoiko nicht mehr in alles eingeweiht werden sollte. »Über die neuen Waffen sprechen wir später. Ich bin zu gespannt auf die Beratungen der Botschafter.«
    Als hätten sie den Satz des Herrschers vernommen, wurde die Rückkehr der Versammlung von den Dienern angekündigt.
    »Das ging viel zu schnell«, bemerkte Mortva beim Eintreten der Männer. Er versuchte, in ihren Gesichtern zu lesen, auf was sie sich geeinigt hatten. Erkennbar schlecht gelaunt wirkte der Gesandte von Tûris.
    Auch Fiorell machte nicht den glücklichsten Eindruck. Der ilfaritische Hofnarr machte einen Kratzfuß und schwenkte ein beschriebenes Blatt. »Da wären wir wieder, hoheitlicher Kabcar. Und wir haben folgende Vorschläge zu unterbreiten. Erstens: Ihr zieht Eure Truppen zurück, wir unterstützen im Gegenzug, dass Borasgotan, Hustraban und Serusien Strafgelder an Tarpol bezahlen, um für die Kriegsschäden aufzukommen. Zweitens: Ihr sollt Sinured mitsamt seinen Truppen sofort und unverzüglich des Landes verweisen, notfalls mit Zwang und unter Einsatz Eurer Magie, die Euch zu diesem Zweck von den Göttern gegeben wurde, wie Ihr selbst sagtet. Drittens: Bis der letzte Tzulandrier und Sinured den Kontinent Ulldart verlassen haben, sollen tarpolische Geiseln in Ilfaris gehalten werden. Gleichermaßen haben Borasgotan, Hustraban und Serusien die selben Sicherheiten zu stellen, bis das Geld gezahlt wurde. Sollte das Territorium der Baronien oder Tarpol durch eines der drei Reiche angegriffen werden, sterben die Geiseln, die sich aus Familienmitgliedern der Königshäuser zusammensetzen. Die Regierung der Kabcara über die neu zu formierende Großbaronie wird anerkannt.« Fiorell senkte den Schrieb. »Hoheitlicher Kabcar, ich appelliere an Euch, diese Vorschläge anzuerkennen. Sie sind annehmbar.«
    Stoiko stellte sich zur Rechten seines Schützlings. »Herr, das klingt sehr gut. Wenn wir die Summe der Entschädigungen selbst festlegen können, sind die Schäden und die Verluste auszugleichen. Tarpol hat unter Borasgotan gelitten, gewiss, aber der ganze Kontinent könnte leiden, wenn Sinured bis 444 nicht verschwunden ist. Bitte, Herr, denkt an die große Verantwortung für alle Menschen.«
    Mortva beugte sich auf der anderen Seite zu Lodrik hinab. »Hoher Herr, glaubt Ihr im Ernst, dass Arrulskhân sich an einen Vertrag hält? Er wird sich in seinem Palast auf die Schenkel klopfen, Geiseln stellen und sich keinen Deut um sie scheren. Und nach einem Jahr werden seine Soldaten mordend, plündernd und brandschatzend durch Tarpol ziehen, ohne dass ein anderes Reich den Finger krümmt. Denkt an Worlac. Denkt an die Soldaten in Dujulev. Sollen deren Tode etwa umsonst gewesen sein?«
    In Lodriks Ohren wurde die eindringliche Stimme seines Vetters immer leiser und leiser, gedanklich kehrte er zur Schlacht in der Ebene zurück. Er schaute über die Toten, die ihn anklagend mit gebrochenen Augen ansahen; er glaubte, die brennende Provinzhauptstadt vor sich zu sehen und den Qualm riechen zu können; er hörte das triumphierende Geschrei der borasgotanischen Truppen, als sie hundert wehrlose Menschen geköpft hatten. Innerlich zogen die Gesichter, die hohlen Entschuldigungsphrasen und fadenscheinigen Ausreden der Diplomaten von damals vorüber. Er fasste einen Entschluss.
    Schwer hämmerte die Faust auf die Lehne seines Throns. »Verehrte Exzellenzen Botschafter. Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass ich die Zukunft meines Reiches einem Abkommen mit einem Wahnsinnigen anvertraue, für den das Stück Papier allenfalls zum Abwischen des Hinterns gut ist. Ich wurde einmal von den Mächtigen Ulldarts im Stich gelassen, ich habe meine Lehre daraus gezogen.« Er stand auf. »Ich werde diese Schutzgürtel einrichten, und ich werde das mit der Hilfe von Sinured tun, der verlässlicher ist als die meisten hier drinnen. Euer Vertragsabkommen kann ich nicht annehmen, weil ich an der Umsetzung berechtigte Zweifel hege. Aber ich garantiere denen, die nichts mit dem Krieg gegen Tarpol zu tun hatten, sie unbehelligt zu lassen. Und Ihr alle solltet zu Ulldrael beten, dass mir nichts zustößt, denn dann wäre das Tier befreit und

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