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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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Freundin. Uns beide hatte das Glück verlassen, aber wir gaben die Hoffnung nicht auf und vertrauten uns. Wir warfen das, was wir hatten, zusammen, und bauten ›The Blue Beyond‹ auf - unser kleines Reich. Du siehst: Harte Arbeit lohnt sich, Süße.«
    Dashay hatte mehr Leid erleben müssen als ich und trotzdem war ich in diesem Moment fast ein bisschen neidisch auf sie. Ich atmete tief den würzigen Duft der schwarzen Löwenmäulchen ein und fragte mich, ob ich jemals wieder eine beste Freundin haben würde.

    Nachdem ich den Garten der Trauer entdeckt hatte, verbrachte ich weniger Zeit im Bett. Für die Mahlzeiten kam ich wieder in die Küche und setzte mich zu Mãe und Dashay - manchmal war auch Bennett dabei. Ich redete nicht viel, aber wenigstens konnte ich wieder etwas essen. In meinem Inneren fühlte sich immer noch alles taub an.
    Als Dashay und ich eines Nachmittags gerade in der Küche saßen und eine Kleinigkeit aßen - Stückchen von Honigwaben, Käse und Apfelschnitze -, kam Mãe mit mehreren ausgedruckten Blättern in der Hand zu uns herein. Ihre Freunde hatten ihr neue Bilder vom Grab meines Vaters geschickt. Diesmal war die Flasche ganz deutlich zu erkennen - es war eine halb gefüllte Flasche Picardo, neben der drei langstielige rote Rosen lagen.
    »Genau wie an Poes Grab«, sagte Mãe. »Du weißt schon, der Cognac und die Rosen.«
    Ich wusste nicht, was sie meinte.

    »Jedes Jahr am 19. Januar - Poes Geburtstag - legt jemand an seinem Grab in Baltimore eine Flasche Cognac und rote Rosen nieder«, erklärte sie.
    »Davon hab ich gehört«, sagte Dashay. »Total mysteriös.«
    »Eigentlich nicht«, entgegnete meine Mutter. »Das ist ein Ritual der Poe-Gesellschaft. Die Mitglieder wechseln sich untereinander ab. Raphael gehörte der Gesellschaft an und war in einem Jahr selbst an der Reihe. Ich musste ihm versprechen, es niemandem zu erzählen. Aber jetzt spielt es wohl keine Rolle mehr, dass ich das Geheimnis gelüftet habe.«
    »Das ist ein Zeichen«, sagte ich aufgeregt. »Es bedeutet, dass er noch lebt. Vater hat mir erzählt, dass Poe einer von uns gewesen ist.«
    Ich wich ihren mitleidigen Blicken aus. »Was hast du sonst noch herausgefunden?«, fragte ich. »Hat Dennis die Sterbeurkunde unterschrieben?«
    »Nein.« Mãe schüttelte den Kopf. »Sie ist von einem Dr. Graham Wilson unterzeichnet worden.«
    Ich war mir so sicher gewesen - hatte mir so sicher sein wollen -, dass Dennis sie unterschrieben hatte, um meinem Vater bei der Inszenierung seines Todes zu helfen. Aber jetzt geriet alles, was ich mir zurechtgelegt hatte, ins Wanken.
    »Ach, Ariella«, sagte sie. »Es tut mir so leid, dich enttäuschen zu müssen.«
    »Mein Vater ist nie zu Dr. Wilson gegangen.« Ich verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Mein Vater ist nie zu irgendeinem Arzt gegangen.«
    Mãe und Dashay sahen sich an. »Dann mach diesen Dr. Wilson doch ausfindig«, schlug Dashay schließlich vor. »Fragen schadet ja nichts.«
    Meine Mutter schüttelte zwar den Kopf, ging aber trotzdem
wieder an ihren Computer zurück. Dashay reichte mir noch ein Stückchen Honigwabe. »Wie wär’s mit einem kleinen Ausritt?«
    Sie wollte mich auf andere Gedanken bringen, aber ich wusste, dass ich auch beim Reiten weitergrübeln würde.
    Als wir zurückkehrten (Dashay auf Abiaka, ich auf Johnny Cypress), führten wir die Pferde zum Abkühlen über die Koppel und fütterten und tränkten sie anschließend.
    Mãe saß auf der vorderen Veranda und erwartete uns. Ich versuchte vergeblich, ihren Gesichtsausdruck zu lesen und ihre Gedanken zu hören. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand, das sie mir reichte.
    Es war der Ausdruck einer E-Mail: »Sara, überhaupt kein Problem. Wir haben mit der Immobilienmaklerin gesprochen, die uns sagte, dass das gesamte Inventar des Hauses eingelagert wurde. Laut Testament geht anscheinend alles an deine Tochter. Der Nachlassverwalter ist ein gewisser Dennis McGrath. Kennst du ihn? Er arbeitet am College, wenn du möchtest, rufe ich ihn an. Es herrschte ein bisschen Aufregung darüber, dass Ariella nicht auf der Beerdigung war, aber die hat sich mittlerweile wieder gelegt. Sullivan hat die nötigen Vorkehrungen getroffen. Gib Bescheid, wenn du noch Fragen hast. Umarmung, Marian.
    PS: Hast du eigentlich Graham Wilson mal kennengelernt? Netter Kerl. Hervorragender Arzt. Einer von uns.«
    Als ich meine Mutter triumphierend anlächelte, schickte sie mir in Gedanken ein Vielleicht.
    Wir waren uns nicht

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