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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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Hoffnung hin, dass es im Laufe der Zeit noch mehr tun werden. Mittlerweile wissen wir mehr darüber, wie wir mit unserer speziellen Lebenssituation umgehen können.«
    »Was ist mit der Behauptung, Vampire könnten durch einen Pflock getötet werden, der ihnen ins Herz gestoßen wird?«, fragte ich.

    Er legte die Stirn in Falten und kräuselte verächtlich die Lippen. » Jeder stirbt, wenn er einen Pflock ins Herz gerammt bekommt«, sagte er. »Und jeder kann an schweren Verbrennungen sterben, auch Vampire. Aber diese Geschichten darüber, dass wir in Särgen schlafen, schwarze Umhänge tragen und ein ständiges Bedürfnis nach Frischblut haben - das ist alles Unsinn.«
    Er erzählte mir, dass es Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen von Vampiren auf der Welt gebe. Ganz sicher wüsste es niemand, da die Frage, ob man Vampir ist, selbstverständlich nicht auf dem Formular der Passbehörde im Einwohnermeldeamt auftauche. Die meisten Vampire würden ein ziemlich normales Leben führen, sobald sie gelernt hätten, mit ihren speziellen Bedürfnissen umzugehen - die sich nicht so sehr von denen unterschieden, die jeder Mensch mit einer chronischen Erkrankung habe.
    »Das mit dem Lupus ist also auch Unsinn?«, fragte ich.
    »Ja, Ari. Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe. Den Lupus habe ich erfunden, um in der Welt zurechtzukommen. Ich wollte ehrlich zu dir sein, aber ich hatte das Gefühl, es wäre besser, damit zu warten, bis du älter bist. Falls sich herausgestellt hätte, dass du sterblich bist, hätte ich dich weiter in dem Glauben gelassen, dass ich unter einer Lupus-Erkrankung leide. Und falls du … nun, ich hatte wohl immer die Hoffnung, dass du eines Tages von selbst spüren würdest, dass es kein Lupus ist.«
    Allerdings, so sagte er, gäbe es zwischen Vampirismus und Lupus einige Parallelen - die Sonnenlichtempfindlichkeit zum Beispiel und die Neigung zu Gelenkschmerzen und Migräne. Bestimmte Medikamente und Mineralstoffe, die zur Behandlung von Lupus eingesetzt würden, würden auch Vampiren helfen und vor allem das Immunsystem stärken. Seradrone, so
erzählte er mir, habe Blutergänzungsmittel entwickelt, die sowohl von Vampiren als auch von Lupus-Erkrankten eingenommen werden könnten. Es handle sich um Nebenprodukte, die im Rahmen seiner Forschung auf dem Gebiet der synthetischen Herstellung von Blut entstanden seien.
    »Wir arbeiten an der Entwicklung neuer Medikamente, die speziell für uns gedacht sind«, sagte er. »Letztes Jahr haben wir eine Versuchsreihe mit einem neuen Mischstoff namens Meridian Complex begonnen. Es erhöht die Sonnenlichtverträglichkeit und hemmt das Verlangen nach Blut.«
    Er muss bemerkt haben, dass ich mich unbehaglich fühlte, denn seine Augen nahmen plötzlich einen mitfühlenden Ausdruck an. »Dieser Teil des Märchens ist leider wahr«, seufzte er.
    »Hast du meine Mutter umgebracht?« Ich sagte es, ohne nachzudenken. Das passierte mir in dieser Zeit immer häufiger - ich dachte etwas und schon sprach ich es aus.
    »Natürlich nicht.« Wieder sah er enttäuscht aus.
    »Hast du jemals ihr Blut getrunken?«
    »Du hast versprochen, geduldig zu sein«, sagte er.

    Die Menschen haben zum Teil alberne Begriffe für diesen Zustand. Mein Vater zog das Wort Vampirismus vor, obwohl es seinen Ursprung in der düsteren slawischen Geschichte hatte. Es existieren aber auch andere Wörter für den Prozess des Vampirwerdens: Die Rollenspieler nennen ihn »Wandlung« und andere bezeichnen ihn als »Transformation« oder »Wiedergeburt«.
    »Man wird leider nur einmal geboren«, sagte mein Vater. »Ich wünschte, es wäre anders.«

    Von seiner eigenen Initiation sprach er als »Zustandsveränderung«. »Auf die Zustandsveränderung folgt in der Regel eine Phase, in der man sich sehr krank fühlt«, erzählte er.
    Ich versuchte, mir vorzustellen, wie sich diese »Zustandsveränderung« angefühlt haben mochte, aber es gelang mir nicht.
    Ganz plötzlich ertappte ich mich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, ihn zu beißen - in den Hals meines eigenen Vaters zu beißen. Wie sein Blut wohl schmecken mochte?
    Kaum hatte ich das gedacht, sah er mich mit einem Blick an, der so finster und so bedrohlich war, dass ich sofort »Bitte verzeih« stammelte.
    »Ich erzähle dir, wie es war«, fuhr er fort, nachdem wir beide einen Moment lang unbehaglich geschwiegen hatten.

    Tagelang lag er halb wach, halb träumend im Bett und war zu schwach, um irgendetwas zu tun.
    Malcolm besuchte ihn

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